Ständige Begleiter auf einer Golfrunde: Gedanken und Emotionen. Nicht immer sind diese vorteilhaft für das Golfspiel. Sie in den Griff zu bekommen, um eine gute Golfrunde zu spielen, ist nicht leicht. Golfer haben während eines Spiels sehr viel Zeit, sich Gedanken zu machen: Wussten Sie schon, dass 97 Prozent der Runde mit Gehen verbracht werden und nur drei Prozent durch aktives Schlagen? Genau bei diesen drei Prozent heißt es, die Bestleistung abzurufen, den Ball optimal zu treffen und das persönliche Potenzial zu nutzen.
"Ein Match wird zu 90 Prozent im Kopf entschieden"
Spätestens seitdem Boris Becker den berühmten Satz "ein Match wird zu 90 Prozent im Kopf entschieden" von sich gab, weiß jeder, dass neben einer optimalen körperlichen Verfassung auch eine herausragende psychische Stabilität zum Erreichen sportlicher Bestleistungen notwendig ist. Fehlt diese mentale Stabilität, kommen auf der Runde plötzlich Selbstzweifel, Unentschlossenheit und Ablenkung dazu und Schläge, die auf der Driving Range noch geklappt haben, werden auf einmal zum unüberwindbaren Hindernis.
Jeder Golfer kennt seine persönlichen Eigenheiten, die ihn daran hindern, über eine komplette Runde eine konstant konzentrierte Leistung zu bringen. Manchmal sind es schwierige Schläge in Hanglagen, aus dem Rough oder aus dem Bunker, die das Ergebnis einer ganzen Runde kippen können, oder aber externe Störfaktoren wie die Gespräche im Flight oder das Wetter. Die daraus resultierenden negativen Gedanken können Gründe sein, warum die Runde plötzlich nicht mehr optimal läuft. In diesen Situationen den Fokus zu behalten, den Störfaktor auszuschalten und konzentriert zu bleiben, ist das anzustrebende Ziel eines jeden Golfers.
Leistungsvorsprung durch Mentaltraining
Um sich unter diesen Gegebenheiten einen Leistungsvorsprung zu verschaffen, hilft gezieltes und abgestimmtes sportpsychologisches Training.
Hier ein Fallbeispiel: Gedanken ins Positive lenken
Sie stehen vor einem Wasserhindernis und denken: „Das Wasserhindernis mag mich nicht“, „Nur nicht ins Wasser spielen!“ oder „Ich spiele bestimmt ins Wasser!“. Sätze wie diese erzeugen innere Widerstände und Sie verkrampfen. Die Folge ist, dass der Ball beim nächsten Schlag tatsächlich im Wasser landet, denn das Gehirn versteht das Wort „NICHT“ nicht und wird genau mit der Situation programmiert, die eigentlich nicht eintreten soll.
Lösung:
Tricksen Sie zurück und lernen Sie, positive Selbstgespräche mit sich zu führen. Üben Sie, immer stets die positive Seite einer Situation zu sehen und gehen Sie optimistisch an ihre Lösung heran. Denken Sie dabei nicht in Verneinungen, sondern sagen Sie lieber: „Ich mag es, vor dem Wasserhindernis zu liegen. Toll, wenn der Ball gleich drüber fliegt!“ Gehen Sie diese Vorstellung auch nochmal gedanklich durch: Wie sieht es aus, wenn Sie den Ball optimal treffen und er über das Wasserhindernis fliegt?
Ein alternativer Satz wäre: „Ich kann sehr gut über Wasserhindernisse spielen!“ Auch hier stellen Sie sich die Flugbahn vor und wie der Ball über das Hindernis fliegt. Eine weitere Variante der positiven Gedanken ist: „Wasser bringt mir neue Energie und ist ein kostbares Gut!“ Konfrontieren Sie sich zudem regelmäßig mit Ihren persönlichen Störfaktoren und nehmen Sie die Herausforderung freudig an. So entwickeln Sie sich in Ihrem Spiel weiter.
Mentale Techniken erlernen
In sportpsychologischen Workshops oder während einer Einzelbetreuung erlernt der Spieler individuelle mentale Techniken zu unterschiedlichen Themen. Diese werden sowohl theoretisch geübt als auch auf der Driving Range und auf dem Platz in die Praxis umgesetzt.