Keine Frage, Golfen im Herbst und Winter ist anders als im Sommer. Der Ball fliegt in der Kälte nicht wie gewohnt, gefütterte Bekleidung macht einen eleganten Schwung schier unmöglich und der Halt lässt auf bald gefrorenem Untergrund zu Wünschen übrig. Aber trotz herbstlicher Temperaturen muss niemand auf die Golfrunde verzichten. Man sollte nur richtig ausgerüstet und vorbereitet sein.
Aufwärmen ist das A und O
Ralf Schwarz ist Stützpunkttrainer des Bayerischen Golfverbands und im Allgäu zu Hause. Eine Region, in der es oft von Oktober bis April frostig und ungemütlich ist. „Wenn es kalt ist, bewegt man sich beim Golfen nicht so locker“, weiß der 47-Jährige. Daher sei gerade in dieser Zeit ein ausgiebiges Aufwärmprogramm unumgänglich – mindestens zehn Minuten lang. „Sonst wird die Muskulatur nicht richtig warm. Und das wiederum erhöht die Verletzungsgefahr“, erklärt der PGA-Professional. Besonders häufig seien in diesem Fall Zerrungen. Auch das Herz-Kreislauf-System sollte aktiviert werden. Zum Beispiel, in dem man auf der Stelle läuft und mit den Armen rudert. So wird es dem Körper, und damit auch den Händen und Füßen, schon zu Beginn richtig warm. Ralf Schwarz rät: „Einfach immer in Bewegung bleiben. Das hilft schon viel weiter.“
Die besten Wintergolf-Tipps im Überblick
- Wählen Sie einen weicheren Ball. Er gleicht die durch die Kälte bedingte Verhärtung der Schale aus und verleiht einen besseren Touch. Wenn der Ball zwischen den Löchern und beim Ball markieren ab und zu kurz in der Hosentasche aufgewärmt wird, erhöht das den Effekt.
- Im Zweifel ist der längere Schläger die bessere Wahl. Wenn Sie also normalerweise das Eisen 7 wählen würden, greifen Sie besser zum Eisen 6, da der Ball bei kalten Temperaturen nicht so weit fliegt.
- Tragen Sie lieber viele Lagen als eine dicke oder eine zu wenig. Ausziehen können Sie sich jederzeit, jedoch nichts anziehen, was Sie nicht dabei haben.
- Nehmen Sie etwas Warmes zu trinken mit auf die Runde - z.B. Tee mit ein wenig Zucker oder Brühe.
- Besorgen Sie sich Handwärmer für die Hosentasche. Sie sind günstig zu bekommen und wärmen etwa zwei Stunden.
- Tragen Sie Ihr Golfbag anstatt es zu schieben. So bleibt Ihr Kreislauf in Wallung und Ihnen bleibt warm.
- Nicht zuviel erwarten. Bei kalten Temperaturen fliegt der Ball nicht so weit, ein Score-Highlight wird es also vermutlich nicht geben. Probieren Sie lieber etwas aus, das Sie sonst nicht wagen.
Die richtige Ausrüstung: Zwiebel-Look und Windbreaker
Wer sich nicht von den kalten Temperaturen abschrecken lässt, sollte unbedingt auf die richtige Ausrüstung achten. Da die meiste Körperwärme über den Kopf verloren geht, ist eine wohlig warme Mütze neben Schläger und Bällen das wichtigste Utensil auf der Runde. Schwarz rät zudem, leichte und wärmende Funktionskleidung (etwa Skiunterwäsche) zu tragen, darüber statt einer warmen Winterjacke lieber möglichst etwas Winddichtes.
Essen nicht vergessen
Und für die Finger? Wer dicke Handschuhe trägt, verliert schnell das Gefühl für den Schlag und dadurch auch den Spaß am Spiel. Ähnliches gilt auch, wenn die Finger im Winter erstmal kalt geworden sind. „Dafür gibt es eine gute Lösung: spezielle Golfhandschuhe für den Winter“, sagt Schwarz. Sie sind meist aus Leder oder Fleece. Und wem dann immer noch die Finger frieren, für den gibt es spezielle Handwärmer für die Jacken- oder Hosentasche. Die sind günstig zu bekommen und ein angenehmer Begleiter auf der Runde.
Ein weiterer Punkt: Im Winter braucht man mehr Energie, um nicht ins Frösteln zu kommen - vor allem bei körperlicher Betätigung. Viele Golfer ernähren sich im Winter vor und während der Runde aber nicht genügend. Schwarz: „Es ist aber gerade dann besonders schwer, Kraft und Konzentration bis zu vier Stunden hoch zu halten, wenn der Körper nicht ausreichend versorgt wird.“
Letztlich gilt: Erwarten Sie nicht zuviel von Ihrer Wintergolfrunde. Die Kälte macht nicht nur Ihre Muskeln steif, auch Ihr Equipment ist bei kalten Temperaturen nicht so leistungsfähig. Schon allein aus physikalischen Gründen kann es also gar keine ruhmreiche Runde werden. 😉 Wer das weiß, kann im Winter ganz besonders viel Spaß haben.
Nie mehr kalte Füße!
Cremen sie ihre Füße mit Melkfett ( Drogeriemarkt) ein. Darüber selbstgestrickete Strümpfe, aus guter Strumpfwolle, mit doppelt gestrickter Spitze und Ferse!