"The state of play in golf today" ist die Studie überschrieben, in der das Marktforschungsunternehmen Repucom den Status des Golfspiels auf internationaler Ebene untersucht hat. Wir wagen einen Blick auf die Golfzahlen aus aller Welt.
Die meisten Golfplätze: Deutschland auf Rang 2
Doch bevor wir uns die Studie genauer anschauen, werfen wir einen Blick auf die Verteilung der Golfplätze in Europa. Vor dem Hintergrund der negativen Wahrnehmung des Golfsports in Deutschland und dem, im Vergleich mit anderen Verbänden, in der Breite mäßig erfolgreichen Profi-Sport, mag diese Zahl überraschen: Mit 747 Golfplätzen liegt Deutschland auf Rang zwei in Europa, direkt hinter den Engländern. Insgesamt gibt es weltweit rund 34.000 Golfplätze, fast die Hälfte davon (15.372) allein in den USA.
Der Sport und sein Image: "Golf ist ..."
Zu Beginn wurde die Golfindustrie und die Golf Business Community darum gebeten, sich selbst einzuschätzen. Es ging darum, Golf mit einem Wort zu beschreiben. Von den Daten stammen 86 Prozent von männlichen Probanden, 14 Prozent von weiblichen. Insgesamt gaben knapp 40 Prozent der Befragten an, selbst Golf zu spielen. Schon hier zeigen sich signifikante Unterschiede in der Wahrnehmung der verschiedenen Altersgruppen. Während die oberen Altersgruppen häufiger das Wort "declining", also rückläufig, benutzten, hat die jüngere Gruppe ein tendenziell positiveres Bild vom Golfsport. Auch die Worte ‘stagnant’, ‘stale’ und ‘steady’, zu deutsch etwa "stagnierend", "altbacken" und "gleich bleibend", wurden häufiger von den älteren Befragten verwendet.
In der Grafik sind einige der meist genutzten Worte abgebildet, und insgesamt macht die Altersgruppe bis 29 Jahre einen optimistischeren Eindruck. Während wir da Einschätzungen wie "growing", "healthy" und "hopeful" finden (wachsend, gesund, hoffnungsvoll), überwiegen bei den Älteren die negativen Worte. Doch eine rosarote Brille hat auch die jüngste Generation nicht auf, die ebenso "elitist", "slow" oder "old" benutzt (elitär, langsam, alt).
Auf dem Weg zur Ausgeglichenheit?
Auch wenn Golf insgesamt betrachtet noch immer eine männlich dominierte Sportart ist, scheint sich die sogenannte "Gender-Gap", also die prozentuale Lücke zwischen weiblichen und männlichen Golffans, zu reduzieren. In vielen Ländern pendelt sie sich aktuell um eine prozentuale 60:40-Verteilung ein, Italien ist der Studie zufolge das einzige Land mit einer weiblichen Dominanz. Auch das Golf-Schwellenland Türkei kann in dieser Statistik durch eine extreme Ausgeglichenheit glänzen, während die Vereinigten Arabischen Emirate das andere Ende der Skala abbilden.
Durchschnittsalter von Golfern
Was das Alter der Befragten angeht, hängt der Durchschnitt stark vom jeweiligen Land ab und davon, was Golf dort für eine Bedeutung hat. Während das Durchschnittsalter in den traditionellen Golf-Nationen im Vergleich relativ hoch ist, etwa in Kanada, dem Vereinigten Königreich oder den USA, wo es über 40 Jahren liegt, spricht der Sport in den "Golf-Entwicklungsländern" eher ein jüngeres Publikum an, zum Beispiel in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Golferquote unter allen Sportaktiven
In der letzten Grafik werden die Golfer unter den Sporttreibenden der verschiedenen Länder in ein prozentuales Verhältnis gesetzt. Spitzenreiter ist mit 12,6 Prozent Golfspielern unter der Gesamtheit der aktiven Sportler: Südkorea. Südafrika markiert mit 3,4 Prozent den unteren Punkt der Leiste, wobei Deutschland gar nicht aufgeführt wird. Aber wir können das auch selbst ausrechnen: Im DOSB waren 2014 27.775.763 Sportler organisiert, im DGV davon 639.137 - macht ausbaufähige 2,3 Prozent organisierte Golfer unter allen aktiven Sportlern (organisierte Golfer sind jene, die über einen DGV-Ausweis verfügen).
Golf-Studie von Repucom: "The State of Play in Golf today"
Sports DNA, der verantwortliche Fachbereich von Repucom, bietet mit dieser quantitativen Befragung eigenen Angaben zufolge die weltgrößte Querschnittstudie im Sport. Sie basiert auf über 28.000 Interviews in 28 verschiedenen Ländern. Aus jedem Land wurden repräsentativ 1000 Personen zwischen 16 und 69 Jahren befragt. Die Befragten werden in der Studie als Golffans bezeichnet.