Wir wussten es alle. Jede und jeder konnte es mit Sicherheit sagen, dass es passieren wird: Der Winter ist da. Es ist kalt, oft nass und die Tage sind kurz. Und jedes Mal stellen sich Golferinnen und Golfer in Deutschland die Frage - "Wat nu"?
Natürlich sollten die Schläger nicht in der letzten Ecke im Keller verstaut werden. Zudem ist es kein so guter Winter gewesen, wenn man im Frühling erst einmal überlegen muss, wie der Schlüssel zur Caddybox im Golfclub aussah. Fakt ist: Wir sollten versuchen, regelmäßig den Schläger zu schwingen. Das Wunder, nach vier Monaten Kreativpause wie der junge Tiger über den Golfplatz zu laufen und jeden Schlag auszuführen, als wäre nie etwas gewesen, wird es leider auch nächstes Jahr wieder nicht geben. Leider.
Golftraining sollte strukturiert geplant werden
Daher empfehle ich meinen Spielerinnen und Spielern in der Regel eine gewisse strukturierte Planung, um den Winter gut zu überstehen. Zuerst schaut man in seiner Umgebung welche Möglichkeiten bestehen, golferisch über den Winter zu kommen. Die einfachste aller Varianten ist natürlich, warm eingepackt im „Zwiebellook“ der regelmäßige Gang auf die Driving Range oder den Golfplatz. Viele Golfplätze haben inzwischen, eventuell mit Wintergrüns, ganzjährig geöffnet. Ist der Platz dann mal gesperrt, besteht zumindest die Möglichkeit auf der eigene Übungsanlage zu trainieren oder auf der Driving Range den Schläger zu schwingen.
Wenn man für sich aber entschieden hat, Golf findet für mich nicht bei Frost oder sogar nur bei zweistelligen Temperaturen statt, gibt es noch andere Möglichkeiten. Inzwischen findet man, auch sicherlich in der näheren Umgebung, immer wieder Indooranlagen oder Simulatoren, die ein regelmäßig Training im Winter möglich machen. Google wird helfen.
Selbst in den eigenen vier Wänden kann man „im Schlag“ bleiben und immerhin im kurzen Spiel etwas trainieren. Dazu habe ich bereits in der Vergangenheit Trainingsoptionen zu Hause in einem Trainingstipp vorgestellt (z.B. Putt-Training und Chip-Training). Eine weitere Option ist natürlich eine Reise ins wärmere Ausland, das ist immer eine schöne Möglichkeit, dem Winter zu entfliehen. So kann man unter regulären Bedingungen auch im Winter trainieren und ein paar Runden drehen.
Fünf Vorschläge fürs Golftraining im Winter
Egal für welche Option man sich entscheidet, ein Plan ist entscheidend. So könnte er aussehen:
- Analysieren Sie anhand der zurückliegenden Saison ihre Schwachpunkte im eigenen Spiel und legen dort die Trainingsschwerpunkte fest
- Schauen Sie, dass Sie sich ihre Ziele setzen, um eine Verbesserung in diesen Teilbereichen zu erreichen
- Machen Sie Bereiche kontrollierbar durch Übungen oder sogar kleine Tests. Ein Beispiel wäre beim Putten die Quote aus acht Ein-Meter-Putts zu notieren und zu verbessern
- Trainieren Sie die Punkte mindestens in zwei-wöchentlichen Rhythmen
- Nutzen Sie zur Überprüfung ihrer Bewegung Videoaufnahmen mit ihrem Smartphone. So haben Sie einen guten Vergleich.
Natürlich sollte ich als Golflehrer das schreiben, aber suchen Sie sich, gerade für den letzten Tipp, Unterstützung für ihr Spiel. Regelmäßiges Training mit einen PGA Pro hilft Ihnen dabei, Ziele besser zu stecken und diese effektiver zu erreichen.
Allgemein gilt: Egal, was man macht, um in Form zu bleiben - wichtig ist nur, man macht etwas!
Kommen Sie gut durch den Winter.
Ihr Steffen Bents
(Der Artikel wurde original im Dezember 2022 veröffentlicht.)