Viele Golfer wundern sich, dass sie im Turnier oder unter Druck nicht das abrufen können, was sie wirklich können. Sie haben viel trainiert, sich vorbereitet und doch gelingt es einfach nicht! Sie hören frustriert auf zu trainieren und sagen sich, dass bringt ja doch nichts!
Woran könnte das liegen?
Das Natürlichste wäre doch, wenn der Golfer einfach nur den Ball gedankenfrei und locker zum gewünschten Zielpunkt schlägt, ohne sich Gedanken über den eigenen Schwung zu machen - eben als Reaktion. Viele machen oft die Erfahrung, dass gerade das so am besten gelingt. Es ist erstaunlich, dass gerade so nicht geübt wird!
Wie kann ich erwarten meinen Schwung zu automatisieren, wenn ich dies genau so gar nicht trainiere, sondern immer den Ball schlage, während ich mir noch Gedanken um meine Bewegung mache? Wie soll es also gelingen, auf dem Platz einfach nur das zu spielen, was ich kann, also den Körper mit seinen Fähigkeiten einen ganz natürlichen Schwung machen zu lassen?
Oft sehe ich Golfer unter dem Aspekt ‘hit and hope‘ trainieren. Sie hoffen, dass sie sich verbessern, gerade weil sie ganz viele Bälle schlagen. Oder es gibt diejenigen, die sich ständig gedanklich mit ihrem Schwung beschäftigen. Dabei wären sie im Idealfall besser mit ihrer vollen Aufmerksamkeit beim Ball und nicht in ihrem Körper. Sind sie mit ihrer Aufmerksamkeit im Körper, können sie den Ball nicht mehr so gut treffen!
Wie trainieren Sie also am Sinnvollsten?
Wenn Sie den Ball treffen wollen, seien Sie mit Ihrer vollen Aufmerksamkeit genau da und nicht in Ihrem Körper. Sehen Sie genau dahin, wo Sie den Ball treffen wollen. Möchten Sie ihre Bewegung trainieren, optimieren oder ihr einen Feinschliff geben, dann tun Sie genau das! Beschäftigen Sie sich dann auch nur ausschließlich genau mit der Feinjustierung Ihrer Bewegung. Kennen Sie das Gefühl, dass Sie Ihren Körper einfach machen lassen und es funktioniert? Darum geht es!
Stehen, greifen, zuschlagen und drehen - das kann jeder Golfer und macht es im Alltag unbemerkt, intuitiv. Diese Bewegungen entstehen als Reaktion. Es gilt, diese für den körpereignen Golfschwung zu integrieren und eine natürliche Bewegung dadurch effizient zu bewirken, eben auch als Reaktion, um den Ball optimal treffen zu können.
Wenn Sie Ihre Golfschwungbewegung verinnerlichen möchten, dann tun Sie dies zu Hause, ohne Ballkontakt. So können Sie sich gänzlich auf Ihren Körper konzentrieren und kommen nicht in Versuchung, Bälle zu schlagen, obwohl sie Ihren optimalen Schwung noch gar nicht verinnerlicht haben.
Praktische Übungen
Ausrichtung zur Körpermitte:
Richten Sie Ihren Schläger mit der geraden Schlägerkopfunterkante beim Eisen bzw. der -oberkante beim Holz gerade zu Ihrer Wirbelsäule aus.
Schläger im Griff:
Sortieren Sie Ihre Hände so, dass Sie Ihren Schläger voll im Griff haben. So können Sie sich gerade deshalb leisten, den Schläger messerscharf mit einem geraden Blatt an den Ball zu stellen, sodass sie ihn auch direkt gezielter treffen können.
Ausrichtung des Körpers zum Ball:
Nun richten Sie Ihre Körpermitte senkrecht zum bzw. über dem Ball aus (wenn die Ballposition in der Mitte ist).
Waggle und Sweetspot:
Dann holen Sie mit dem Schläger so aus, dass er genau wieder an der gleichen Stelle auskommt, wo er stand, um zu überprüfen, ob Sie den Ball optimal genau wieder in der Mitte treffen würden (sweetspot). Daraus ergibt sich auf Dauer dann auch immer mehr eine lockere und dynamische Bewegung - mit einem gesunden ‘Wohlfühlschwung‘ und langen, konstanten Treffern (Knallern).
Sind Sie wieder auf der Driving Range, integrieren Sie diese zu Hause ausgeführten Bewegungen in Ihre Schlagvorbereitung, um sicher zu sein, dass Sie Ihre Bälle punktgenau treffen werden. Das ist natürlich nur ein Auszug von Bewegungen, mit denen Sie Ihren Golfschwung effizient, locker, dynamisch, vor allem spielerisch entdecken können.
Fazit:
“hit & win” statt “hit & hope”