Wer denkt, im Golfschwung ginge es darum, den Körper richtig zu drehen, der wird niemals sein Potential erreichen können. Natürlich findet Körperdrehung statt, gar keine Frage. Aber die entscheidende Bewegung fühlt sich überhaupt nicht danach an, sondern nach etwas völlig anderem. Wenn dem so ist, wie kann es sein, dass darüber bisher keiner spricht? Das Problem ist, dass diese Bewegung nicht wirklich zu sehen ist. Diese Bewegung wird quasi von anderen Bewegung verdeckt, ist aber die Grundlage des Golfschwunges. Erst mit dem Aufkommen von 3D Messsystemen kann man diesen Schlüssel so richtig messen und verstehen.
Die Theorie hinter den neuen Erkenntnissen
Da wir zur Seite des Balles stehen und mit Schlägern mit einer gewissen Neigung spielen, schwingen wir mit dem Schläger auf einem Kreisbogen um uns herum. Um allerdings diesen Kreisbogen erzeugen zu können, muss sich der Körper um die Achse der Ansprechhaltung bewegen. Nun kann man nicht einfach die Schultern um diese Achse drehen. Nur mit einer Beugung des Körpers nach links als Rechtshänder im Rückschwung kommt diese Neigung zu Stande. Würde man nur den Oberkörper beugen, verlöre man des Gleichgewicht. Man muss tatsächlich die Hüfte so viel wie möglich weg vom Ziel schieben. Dadurch entsteht automatisch eine Beugung des Oberkörpers nach links. Die gleichzeitig stattfindende Drehung zentriert den Körper.
Im Abschwung schieben wir die Hüfte dann so viel wie möglich nach links. Dadurch entsteht eine Beugung des Oberkörpers nach rechts. So halten wir die Achse konstant und kommen wiederholbar richtig an den Ball.
Die passende Übung für das nächste Golftraining
Die folgende Übung wird Ihnen helfen, das richtige Gefühl für diese Bewegung aufzubauen. Wenn Sie das gute Gefühl wieder verlieren, sollten Sie die Übung erneut regelmäßig in Ihr Training integrieren.
Spüren Sie zunächst, wie der Oberkörper automatisch nach links beugt, wenn Sie die Hüfte maximal nach rechts schieben. Sie werden merken, dass dabei auch der Kopf etwas dem Boden näher kommt. Das ist völlig in Ordnung.
Aus dieser Position drehen Sie nun und merken, wie die Hüfte automatisch nach hinten in Richtung Ferse geht und sich wieder zentriert. Nun führen Sie beide Bewegungen, also Schieben und Drehen, gleichzeitig durch, nicht mehr nacheinander.
Dasselbe üben Sie nun in die andere Richtung, also ein maximales Schieben der Hüfte nach links und ein automatisches Beugen nach rechts. Erst nacheinander, dann gleichzeitig. In der Endposition sollte auch der Kopf weiterhin schräg sein. Das rechte Ohr ist also dem Boden deutlich näher als das linke Ohr.
Mit Ball können Sie als Referenz zwei Sticks schräg hinter sich in den Boden oder durch Ballkörbe stecken. Die Sticks sollten wenige Zentimeter Abstand zur linken und rechten Pobacke im Setup haben. Während des Schwungs versuchen Sie, die Hüfte in Richtung der Sticks zu schieben. Viel Spaß beim Üben!
Text: Birdietrain