„Drive for show - Putt for dough.“ Diesen Satz hat wohl jeder Golfer schon mal gehört. Der lange Abschlag sieht zwar schön aus, aber die Putts werden dann über den Score entscheiden. Die neueren Statistiken malen allerdings ein ganz anderes Bild. Der Drive hat einen riesigen Anteil am Score. Und meistens gilt: wer ein besseres Handicap will, sollte länger und gerader driven. Wir analysieren nun 3 Bereiche, die dich kompetenter mit dem Driver machen und so dein Spiel verbessern.
1: Einfluss der Mittigkeit des Treffens auf die Richtung
Natürlich hat die Schwungbahn und die Schlagflächenstellung im Treffmoment einen großen Einfluss auf die Richtung. Etwas unterschätzt wird allerdings die Auswirkung von Spitzentreffern und Hackentreffern auf die Richtung. Aufgrund des sogenannten Geareffekts, also Zahnradeffekt, wird ein Spitzentreffer bei Rechtshändern stark nach links kurven und ein Hackentreffer stark nach rechts kurven. Es ist extrem wichtig dies zu wissen und auch zu spüren ob man den Ball mit der Spitze oder Hacke getroffen hat. Denn kurvt der Ball zum Beispiel aufgrund des Hackentreffers stark nach rechts ab und man richtet sich nun aber beim nächsten Schlag als Reaktion anders aus oder ändert andere Komponenten im Schwung ist das Desaster vorprogrammiert. Am besten holst du dir über ein Facetape oder Trockenshampoo auf der Schlagfläche Feedback über die Treffer auf der Schlagfläche und lernst so zu spüren, wo du den Ball getroffen hast.
2: Einfluss der Starthöhe auf die Länge des Schlages
Die Schlägerkopfgeschwindigkeit und die Energieübertragung im Treffmoment sind nicht die einzigen Zutaten für lange Drives: man benötigt auch einen optimalen Abflugwinkel. Ähnlich wie bei einem gegebenen Druck das Wasser am weitesten aus dem Gartenschlauch spritzt wenn man ihn in einem gewissen Winkel hält, so sollte auch der Ball in einem optimalen Winkel abfliegen, um möglichst weit zu fliegen. Dafür ist der Loft im Treffmoment entscheidend, also der Neigungswinkel der Schlagfläche. Wichtig ist, dass du einem Schläger spielst mit ausreichend Loft. Wenn der Schläger zu wenig Loft hat, wird es kaum möglich sein, diesen optimalen Abflugwinkel herzustellen. Denn die meisten Golfer lassen den Ball zu flach abfliegen und verlieren dadurch an Länge. Es kann allerdings auch sein, dass die Eigendynamik des Schlägers die Hände im Treffmoment in eine andere Position bringt als zum Beispiel mit den Eisen. Sie kommen meistens mehr vor den Ball. Dadurch wird der Loft allerdings reduziert und der Ball fliegt zu flach ab. Einige Golfer müssen dann fühlen, dass der Schlägerkopf die Hände stark überholt, also ein „Löffelgefühl". Dadurch sind die Hände im Treffmoment auf Höhe des Balles, was ideal ist um den Ball im passenden Winkel abfliegen zu lassen.
3: Einfluss des Rückwärtsdralles auf die Länge des Schlages
Die perfekte Kombination für lange Drives ist ein hoher Abflugwinkel mit geringem Rückwärtsdrall. Ist der Rückwärtsdrall zu hoch, verliert der Ball deutlich an Länge. Ein großer Einfluss auf die Rate des Rückwärtsdralles ist der sogenannte Spinloft, also die Differenz zwischen dem Loft und dem Eintreffwinkel. Da der Loft wie schon beschrieben eher hoch sein sollte, muss man den Ball in der Aufwärtsbewegung treffen, um den Spin gering zu halten. Als Übung dafür kannst du dir eine leere Ballschachtel oder Schlägerhaube mit etwa gut 30 Zentimeter Abstand Richtung Ziel vor dem Ball legen. Du solltest dieses Objekt nun beim Schlag verfehlen und den Ball weiterhin mittig auf der Schlagfläche treffen. So stellst du sicher, den Ball in der Aufwärtsbewegung zu treffen. Es kann sein, dass du etwas höher aufteen musst, um dies zu bewerkstelligen.
Viel Spaß beim Üben!
(Text: Birdietrain / Lukas Eisinger)