Golf ist ein Spiel, das nicht nur Geschick und Präzision erfordert, sondern auch ein tiefes Verständnis der Regeln. Doch was tun, wenn Unsicherheit über die richtige Vorgehensweise herrscht? Die Golfregeln bieten klare Anweisungen für solche Situationen. Hier erfahren Sie, wie Sie sich verhalten sollten, wenn Sie nicht genau wissen, was zu tun ist, und wie der sogenannte Regelball eingesetzt wird.
Golfregeln während der Runde Nachlesen
Eine häufig gestellte Frage ist, ob Spielerinnen und Spieler während einer Runde die Golfregeln nachlesen dürfen. Die Antwort ist eindeutig: Ja, Spielerinnen und Spieler dürfen und sollten die Regeln nachlesen, um sicherzustellen, dass sie korrekt vorgehen. Dies wird in den Golfregeln nicht nur erlaubt, sondern als verantwortungsbewusstes Handeln angesehen. Regel 1.3b betont, dass Spieler für die Anwendung der Regeln verantwortlich sind und sie jederzeit nachschlagen dürfen. In den Regeln findet sich dazu folgender Satz: "Ist es erforderlich, eine Tatfrage zu entscheiden, ist der Spieler dafür verantwortlich, nicht nur seine eigenen Kenntnisse des Sachverhalts zu berücksichtigen, sondern auch alle anderen in angemessener Weise verfügbaren Informationen." Wenn weder ein Referee noch die Spielleitung zeitnah zur Unterstützung bei einem Regelfall verfügbar sind, sollten die Spieler einander bei der Anwendung der Regeln unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass sie keine Regelfälle durch Absprache entscheiden, da solche Vereinbarungen nicht bindend für die Spieler, einen Referee oder die Spielleitung sind. Jeder Regelfall sollte daher von einer Spielerin oder einem Spieler mit der Spielleitung geklärt werden, bevor er seine Scorekarte einreicht.
Verhalten bei Unsicherheit: Der Regelball
Stellen Sie sich vor, Sie sind sich nicht sicher, wie Sie in einer bestimmten Situation verfahren sollen. In diesem Fall greift Regel 20.1b. Diese Regel erlaubt es Ihnen, zwei Bälle zu spielen: Ihren ursprünglichen Ball und einen sogenannten Regelball. Wichtig ist, dass Sie die Spielleitung nach der Runde über Ihre Entscheidung informieren und welcher Ball als Regelball gespielt wurde. Die Spielleitung entscheidet dann, welcher Ball für die Wertung des Lochs zählt. Regel 20.1c(3) lautet: "Ein Spieler, der beim Spielen eines Lochs im Zweifel über die richtige Vorgehensweise ist, darf das Loch straflos mit zwei Bällen zu Ende spielen". Dabei gilt es zu beachten, dass die Spielerin oder der Spieler den Ball wählen sollte, der zählen soll, wenn die Regeln die Regeln die für diesen Ball gewählte Vorgehensweise erlauben, indem er diese Wahl seinem Zähler oder einem anderen Spieler mitteilt, bevor er einen Schlag ausführt. Wird keine rechtzeitige Wahl getroffen, gilt der zuerst gespielte Ball als ausgewählter Ball. Ein nach dieser Regel gespielter zweiter Ball, ist kein provisorischer Ball nach Regel 18.3. Nach der Runde muss der Sachverhalt der Spielleitung vor Abgabe der Scorecard mitgeteilt werden, selbst wenn die Spielerin oder der Spieler mit beiden Bällen das gleiche Ergebnis erzielt. Wird dies unterlassen, führt das zur Disqualifikation.