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Golfreisen

Bachem, Kaymer, Kieffer, Siem und Co.: NRW – das Land der Golfchampions

21. Feb. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Stadtnahes Golf: Der ebenso sportliche wie geschichtsträchtige Marienburger Golf-Club im Grüngürtel von Köln. (Foto: Althaus Design/Stefan von Stengel)

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Was haben Nick Bachem, Marcel Siem, Max Kieffer und Martin Kaymer gemeinsam? Klar, sie sind Golfprofessionals aus Deutschland. Überdies alle in Nordrhein-Westfalen (NRW) geboren. Das Quartett steht für fünf von sieben deutschen Erfolgen auf den Top-Touren in den vergangenen zehn Jahren: von Kaymers US-Open-Triumph in Pinehurst 2014 bis Bachems Gewinn der Jonsson Workwear Open in Südafrika 2023 und Siems Erfolg bei der Italian Open vergangenes Jahr. Das macht den teilsouveränen Gliedstaat der Bundesrepublik Deutschland, so die offizielle Firmierung, gewissermaßen zum Land der Champions.

Sandra Gal und Caroline Masson nicht zu vergessen

Zumal NRW mit Challenge-Tour-Siegern wie Max Rottluff und Alexander Knappe oder dem aufstrebenden Freddy Schott auch im Unterbau der DP World Tour gut vertreten ist. Nicht zu vergessen, die Ladies auf der LET und auf der LPGA: Allen voran Sandra Gal und Caroline Masson stammen aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland (18,15 Millionen Einwohner) – jede eine Doyenne des deutschen Damengolf.

Nummer eins der Länder bei den organisierten Golfern

Derartige NRW-Präsenz kommt nicht von ungefähr. Nur Bayern hat laut Angaben des Deutschen Golf Verbands (DGV) für die Landesgolfverbände mit 171 gegenüber 159 mehr Golfanlagen, ist allerdings mit 70.500 Quadratkilometern auch das flächengrößte Bundesland.

Dafür liegt Nordrhein-Westfalen bei den organisierten Golfern weiterhin knapp vorn, hier steht es 143.799 zu 143.687 (DGV, Stand: 30. September 2024). Das sind Statistiken, doch eine enorme und bunte Vielfalt des Golfangebots haucht den nüchternen Zahlen Leben ein.

Von Dütetal bis Bad Münstereifel, von Aachen bis Bad Driburg

Geografisch erstreckt sich Nordrhein-Westfalen über 34.100 Quadratkilometer und dehnt sich von Südwest bis Nordost über rund 260 Kilometer. Golferisch vom Golfclub Osnabrück-Dütetal im Norden bis zum Golfclub Bad Münstereifel im Süden, vom Aachener Golf-Club im Südwesten bis zum Bad Driburger Golfclub im Osten.

Dort fand vergangenen April im nachbarschaftlich gelegenen Hotel Gräflicher Park Health & Balance Resort der 13. Internationale Golffachkongress des Bundesverband Golfanlagen (BVGA) statt. Der Dachverband für Golfplatzbetreiber und Golfplatzeigentümer feiert sein 25-jähriges Bestehen und tagte ziemlich folgerichtig zum Thema „Golfmarkt der Zukunft – In der Fläche neu denken“. Das passt zum Thema Golfland NRW.

„Golfmarkt der Zukunft – In der Fläche neu denken“: Das Hotel Gräflicher Park Health & Balance Resort mit dem benachbarten Bad Driburger Golfclub. (Foto: Hotel Gräflicher Park)

Grüne Lungen der Ballungsgebiete

An Fläche für Golf mangelt es auf den ehemaligen Gutsweiden der gräflichen Familie von Oeynhausen-Sierstorpff nicht. Anderswo in NRW geht es da schon enger zu. Dennoch sind die Golfplätze vielfach grüne Lungen der Ballungsgebiete, beispielsweise der dafür mit dem DGV-Siegel „Golf&Natur“ in Gold ausgezeichnete Golfclub Schloss Myllendonk am Niederrhein oder – als Kontrast – die unter der Dachmarke Pottgolf geführten Anlagen auf der alten Zeche Jacobi in Oberhausen und Schloss Horst in Gelsenkirchen, letztere innerhalb der ehemaligen Pferderennbahn.

DGV-Siegel „Golf&Natur“: Der Golfclub Schloss Myllendonk am Niederrhein. (Foto: Golfclub Schloss Myllendonk)

Adventures in Golf: Erik Anders Lang bei Pottgolf auf der ehemaligen Zeche Jacobi in Oberhausen. (Foto: Michael F. Basche)

Golfer und Galopper auf einem Geläuf

Das erinnert an die Golf-Ursprünge im schottischen Musselburgh. Auf dem Old Links Course wird seit 1672 gespielt, und bis heute teilen sich die Golfer das Geläuf mit den Galoppern. Genauso geht es im Krefelder Golfclub Stadtwald zu, dessen neun Löcher innerhalb der Reels unlängst grundlegend überholt worden sind.

Aber zurück ins Ruhrgebiet. Am südlichen Rand, in Sprockhövel, liegen übrigens die zwei 18-Loch-Plätze der Marke Vesper. Das dazugehörige Hotel ist Mitglied der BVGA-Gütegemeinschaft Hotels auf dem Golfplatz und eines von fünf deutschen Golfresorts, die sich für die Fußball-Europameisterschaft 2024 beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Team Base Camp registrieren ließen; Das Vesper war während der EM das Hauptquartier von Slowenien.

Idylle am südlichen Rand des Ruhrgebiets: Das Vesper – zum Hotel gehören zwei 18-Loch-Golfplätze. (Foto: PhilipKistner)

Idealer Standort für Topgolf

Die Metropolregion Rhein-Ruhr zählt zu den 30 größten Ballungsräumen der Welt und ist damit der ideale Standort für das Erfolgskonzept von Topgolf, wo das Thema Driving Range mit Elektronik und Entertainment völlig neu gedacht wird. Topgolf Oberhausen war die erste Dependance des Callaway-Co-Unternehmens auf dem europäischen Festland – unlängst wurde Wien eröffnet, zwei Anlagen in Spanien beziehungsweise Portugal sind in Planung – und lockt jährlich abertausende Gäste aus dem Umland und den nahen Niederlanden an, mehrheitlich übrigens Nichtgolfer. Mehr Breitensport beim großen Spiel mit dem kleinen Ball geht nicht.

Idealer Standort für Elektronik und Entertainment: Topgolf in Oberhausen. (Foto: Michael F. Basche)

Die öffentliche Ikone am Rheinufer

Dazu passt der Hinweis auf eine Anlage, die getrost mit dem strapazierten Begriff Ikone bedacht werden darf: „Auf der Lausward“ am Düsseldorfer Rheinufer, offiziell als GSV Golf-Sport-Verein Düsseldorf geführt, war bei der Eröffnung 1978 der erste öffentliche Golfplatz in Deutschland und hat in der Szene einen Kultstatus, der auch den Golf-Abenteurer und YouTuber Erik Anders Lang aus den USA zum Besuch veranlasste.

Adventures in Golf, die Zweite: Erik Anders Lang beim Dreh auf der Lausward. (Foto: Michael F. Basche)

Wogende Wälder und Wertegefüge

Am anderen Ende des Reigens rangieren Adressen wie der bereits 1906 gegründete Golf- und Land-Club Köln oder der Golf Club Hubbelrath in Düsseldorf, der Golfclub Bonn-Godesberg in Wachtberg und der Essener Golfclub Haus Oefte (unten) mit dem Clubhaus im alten Schloss; allesamt eingebettet in wogende, waldreiche Landschaften und ein Wertegefüge.

Clubhaus im alten Schloss: Der Essener Golfclub Haus Oefte (Foto: Essener Golfclub Haus Oefte/Stefan von Stengel)

Per Fahrrad von der Stadt zum Traditionsclub

Ein besonderes Exemplar dieser Traditionsclubs ist der Marienburger Golf-Club, allein schon, weil die neun 2021/2022 aufwendig sanierten Bahnen nicht nur sechs Kilometer südlich des Kölner Doms liegen, sondern mitten im Autobahnring Köln-Süd. Gleichwohl präsentiert sich der Heimatclub des eingangs erwähnten Profis Nick Bachem durch den Baumbestand des Grüngürtels als Oase der Ruhe – und bis heute steuern viele der Mitglieder aus dem Kölner Süden die Anlage per Fahrrad an.

Heimatclub von Nick Bachem: Der Marienburger Golf-Club, eine Oase mitten im Autobahnring. (Foto: Michael F. Basche)

Musterbeispiel für Inklusion auf der Haxterhöhe

Vom Flachland ins Bergige. Bei den Haxterhöhe Links taucht die Lage schon im Namen auf. Die „Spielwiese“ des Universitäts-Golfclub Paderborn mit Elementen schottischer Küstenplätze gehört zum Haxterpark Paderborn, dessen Angebot neben Golf auch therapeutisches Reiten, Bogenschießen, Klettern und Boule umfasst und ein Musterbeispiel für Inklusion ist.

Menschen mit Behinderung arbeiten beispielsweise im Greenkeeping und in der Gastronomie, es existiert eine Sportgruppe zur Schlaganfall-Rehabilitation, der Platz auf der Paderborner Hochfläche ist regelmäßig Austragungsort von Turnieren für Golfer mit und ohne Beeinträchtigung. Sogar Rollstühle mit Aufrichtfunktion stehen zur Verfügung.

Elementen schottischer Küstenplätze: Die Haxterhöhe Links bei Paderborn. (Foto: Städler & Reinmuth Golfdesign/Achim Reinmuth)

220 Meter Höhenprofil im GC Velbert Gut Kuhlendahl

Rund 150 Kilometer südwestlich offenbart sich im Golfclub Velbert Gut Kuhlendahl, warum die Region Bergisches Land heißt. Der Ruf „Bergziegenplatz“ freilich wird dem 18-Loch-Ensemble in der Topografie des rheinischen Schiefergebirges nicht gerecht – trotz der vier knackigen Anstiege und der 220 Metern Höhenprofil.

Herausfordernder sind die strategisch geschickt platzierten Bunker und Wasserhindernisse sowie die Grüns mit interessanten Plateaus und Breaks. Dafür darf der Golfer sich beim „Abstieg“ über Bahn 18 auf Geselligkeit im Clubhaus freuen: In Velbert Kuhlendahl wird Bodenständigkeit gelebt.

Knackige Topografie: Der Golfclub Velbert Gut Kuhlendahl im Bergischen Land. (Foto: Michael F. Basche)

Der GC Herford: So geht Club

Das ist abschließend ein schönes Stichwort für ein Kleinod im Lipper Bergland, fast an Nordrhein-Westfalens nordöstlichem Rand. Der GC Herford in Vlotho-Exter ist ein einnehmendes Golfgemeinwesen, wo der Präsident schon mal als ehrenamtlicher Manager im Sekretariat sitzt, Mitglieder mit Herz für Holz und Handwerk einen Indoorgolf-Übungsraum zimmern und der Seniorenchampion seine Kompetenz aus dem Straßenbau fürs Aufhübschen der Übungsanlagen nutzt. So geht Club.

„Altes erhalten, Neues gestalten“

Klein, aber fein würde als Schlagwort auch passen. Oder „Altes erhalten, Neues gestalten“, wie es über dem Clubhaus-Eingang in den hölzernen Türsturz geprägt ist. Die neun Bahnen im Naturschutzgebiet Mitteltal sind durch vier duale Abschläge als 13-Loch-Runde spielbar; acht Prozent des Gesamtareals von 27,6 Hektar haben die Herforder durch die Ansaat von Blühwiesen in optimale Lebensräume für die Artenvielfalt verwandelt und wurden dafür vom DGV ausgezeichnet.

Kleinod im Lipper Bergland: Der GC Herford in Vlotho-Exter. (Foto: Michael F. Basche)

Auszeichnung für das Projekt „Flower Power“

„Flower Power“, so der Titel des Projekts, hat mit dem ehemaligen Springreiter-Olympiasieger Franke Sloothaak einen prominenten Schirmherrn gefunden, soll indes nur der Anfang sein: Insgesamt 60.000 Euro will man in die ökologische Aufwertung der Anlage investieren – ein Kraftakt und mithin ein einzigartiges Unterfangen für einen Club dieser Größenordnung in Nordrhein-Westfalen.

Auch solche Initiativen machen das Golfland NRW zum Land der Champions.

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