Die "Drive-Monster" trafen sich jüngst zur World Long Drive Championship (abgekürzt: WLD), um den längsten Golfspieler des Jahres 2018 auszumachen. Dabei ging es in drei Wettbewerben, einmal bei den Herren, Damen und bei den 45 Jährigen und älter, um den "WLD Championship Belt".
Solche Gürtel sieht man sonst nur beim Wrestling oder Boxen und schaut man sich die breit gebauten Teilnehmer des Wettbewerbs an, könnte man meinen, dass man es hier nicht mit Golfspielern zu tun hat. Doch dem ist nicht so, die Spieler erzielen wahnsinnige Längen und müssen dabei noch "auf der Bahn" bzw. in einer bestimmte Drive-Zone bleiben.
Maurice Allen triumphierte dabei in der Open Division (Herren), Phillis Meti bei den Damen und bei den Masters, quasi den Senioren, konnte Eddie Fernandes seine Konkurrenz schlagen. Mit Martin Borgmeier war auch ein deutscher Spieler im Teilnehmerfeld vertreten, er schaffte es jedoch nicht über die Vorrunde hinaus.
Maurice Allen dominiert bei der WLD Championship
Im Halbfinale hatte Maurice Allen leichtes Spiel, den sein Gegner Josh Cassaday schaffte es nicht die Drive-Zone zu treffen und so ging es für ihn im Finale gegen Justin Moose. Dieser hatte es im Halbfinale deutlich schwerer, denn sein Kontrahent Jim Waldron schlug seinen längsten Versuch über 352 Meter (385 Yards). Moose gewann das Match nur mit knappen 2 Yards Unterschied (ca. 1,82 Meter) und konnte so in das Match um den Weltmeistertitel vordringen.
Mit einem Drive über 359 Meter (393 Yards) konnte Maurice Allen im Finale gegen Justin Moose das Rennen um den Championship Belt für sich entscheiden. Allen, hatte es zuvor nie über das Viertelfinale hinaus geschafft und konnte so den ersten Titel bei der Weltmeisterschaft der Longdriver erzielen.
Allen ist kein Unbekannter bei den Longhittern, so führte er bereits im Jahr 2017 die Weltrangliste an, gewann im Jahr 2017 den Titel des WLD Tour Champion und konnte die Long Drivers European Tour Rangliste im Jahr 2016 als erster beenden. Sein längster Drive in einem Wettbewerb ging über ganze 419 Meter (495 Yards). Doch bei der diesjährigen Meisterschaft, fielen die Drives bei allen Spielern etwas kürzer aus als gewohnt, da die Wetterbedingungen, aufgrund des wechselnden Windes und starkem Regen am Finaltag, nicht optimal waren.
Phillis Meti holt sich den dritten Titel
Bei den Damen konnte sich die Neuseeländerin Phillis Meti im Finale gegen Chloe Garner durchsetzen. Dabei ist es bei ihr bereits der dritte Titel. In den Jahren 2006 und 2016 konnte sie bereits triumphieren. Mit einem Drive über 286 Meter (313 Yards) schlug sie ihre Kontrahentin, nachdem sie im Halbfinale bereits Heather Manfredda übertrumpfen konnte. Chloe Garner erzielte im Halbfinale, mit 289 Metern (319 Yards) den längsten Drive in den Match Play Finals. Die Südafrikanerin überwältigte Emily Tubert und zog so gegen Meti ins Finale ein.
Eddie Fernandes siegt bei den Masters
In der Masters Division, in der Spieler über 45 Jahre gegeneinander antreten, konnte sich Eddie Fernandes durchsetzen. Der 47-Jährige Amerikaner gewann dabei gegen den Kanadier Jeff Gavin. Fernandes schlug sich mit satten 341 Metern (373 Yards) zum Weltmeistertitel der Senioren. Sein Finalgegner Gavin kam dabei auf 318 Meter (348 Yards) und verlor so ganz klar das Match.
Frühes Aus für begeisterten Martin Borgmeier
Als einziger deutscher Spieler reiste Martin Borgmeier nach Oklahoma, um zu Beweisen, dass er als erster der Long Driver European Tour Rangliste auch mit den Spielern aus Amerika mithalten kann. Doch schaffte er es nicht über die Vorrunde hinaus, schied als 9. in seiner Gruppe aus und schaffte es so nicht in die Match Play Finals.
Er selbst sagte gegenüber Golf Post, dass die Bedingungen in Amerika komplett anders seien. So seien beispielsweise die Länge der Tees anders gewesen sein und auch der Untergrund unterschied sich von dem in Europa. Die langen Tees sorgten laut Borgmeier dafür, dass er seine "ersten drei Bälle erst Mal geskyed" hat. "Von da an habe ich meine Tees unten ein Stück abgebissen, weil diese anderthalb Zentimeter, die das Tee dann kürzer ist dafür sorgen, dass ich genau meine optimale Teehöhe habe," sagte Borgmeier zu seiner ersten Long Drive Erfahrung in Amerika.
"Das sind so Sachen, die man halt erst Mal mitnehmen muss und ich weiß nicht, ob das zuhause so rüber kam in Deutschland, aber die Bedingungen in Oklahoma, die waren jeden Tag komplett unterschiedlich," fügte der langbärtige Long Driver noch hinzu.
Diese unterschiedlichen Windbedingungen, sorgten für eher kürzere Distanzen, als man bei solch einem Event gewöhnt ist. Borgmeier geht trotz seines Ausscheidens in der "Round Robin" mit viel Motivation aus seiner ersten WLD Championship. Er sagte, dass das Niveau in Amerika genau wie in den Staaten seien, mit dem einzigen Unterschied, dass es auf der amerkanischen Tour 15-Top-Spieler gäbe und in Europa maximal 5.
"Nichtsdestotrotz hat das mir gezeigt, dass alles was ich mir so vorstelle und wofür ich arbeite überhaupt nicht utopisch ist, sondern ganz im Gegenteil. Die Amerikaner kennen meine Zahlen schon und haben auch den entsprechenden Respekt und das zeigt mir, wenn ich genau so hart weiter arbeite, dass das in den nächsten Jahren dann noch Mal klingeln kann und die deutsche Flagge ganz oben steht." Für Martin Borgmeier steht als nächstes der Masters LDET Cup in Spanien an, das Saisonfinale auf der Long Drivers European Tour.