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„Wie im Irrenhaus“ – Der kuriose neue Ansatz von Wilson Golf

05. Feb. 2025 von Rose Hörsting in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Die Driver der neuen DYNAPWR-Serie von Wilson. (Foto: Wilson)

Die Driver der neuen DYNAPWR-Serie von Wilson. (Foto: Wilson)

Harry Nodwell, Project Manager bei Wilson Golf, spricht mit Golf Post über das frische Markenimage von Wilson, die neue DYNAPWR-Serie und die Wilson Fit AI-Technologie. Auch bei den Bällen setzt Wilson auf dieses neue Konzept: Als Ballsponsor der Golf Post Matchplay Tour 2025 liefert Wilson die Staff-Bälle mit modernem Look.

Das volle Interview mit Wilson Golf

Golf Post: Wilson ist eine Marke mit einer langen Geschichte im Golfsport, aber auch in anderen Sportarten. Wie implementiet ihr diese Geschichte in der Marke, und wie profitiert ihr vielleicht auch von ihr?

Wilson: Genau, Wilson hat die längste Geschichte im Golfsport mit den meisten Majors. Es gibt einen Grund, dass wir die meisten Majors gewonnen haben, auch wenn wir nicht unbedingt auf dieses Erbe setzen. Wir werden das Erbe nie vergessen, aber wir wollen der jüngeren Generation, die jetzt kommt, einen anderen Blick auf Wilson vermitteln. Unsere Forschung- und Entwicklungsteams sitzen alle im selben Raum: Das Golfteam am selben Ort wie die Teams aus den Bereichen Tennis, Basketball und Football. Diese Teams kommen zusammen und arbeiten miteinander. Die Verwendung von Materialien, die in einer anderen Sportart verwendet werden, könnte mit dem Golfsport kombiniert werden. Es ist also wie im Irrenhaus, aber auf fantastische Weise arbeiten alle zusammen, um das bestmögliche Produkt für die Verbraucher in ihren jeweiligen Sportarten zu entwickeln.

Golf Post: Es herrscht also ein bisschen Chaos, weil jeder an jedem Projekt arbeitet?

Wilson: Es ist ein kontrolliertes Chaos. Beispielsweise könnte Spin oder MOI eines Golfschlägers auch für einen Tennisschläger oder einen Pickleballschläger wichtig sein. Die Teams vom Tennis könnten die Golfteams fragen: Wie habt ihr das herausgefunden? Bei all diesen Dingen tauschen sie sich ständig aus. Das macht den Spaß daran aus, das bestmögliche Produkt zu entwickeln. Alle treiben sich gegenseitig an, um die Grenzen zu erweitern.

Golf Post: Und wie beeinflussen die anderen Sportarten die DYNAPWR-Schlägerserie und die Staff-Golfbälle?

Wilson: Manchmal gibt es direkte Korrelationen, aber die Zusammenarbeit beginnt, wenn wir einen Prototyp in unserem Wilson Labor entwickelt haben. Dann macht man ein paar verrückte Experimente, um zu dem finalen Produkt zu kommen. Mit der Entwicklung der Schlägern für 2025 haben wir bereits vor zwei bis dreieinhalb Jahren begonnen.

Golf Post: Ihr habt auch ein neues Logo eingeführt und bereits einige Änderungen vorgenommen. Was war die Entscheidung dahinter, das Image von Wilson zu verändern?

Wilson: Wir wollten im Grunde eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Wir werden unsere Tradition nie verstecken, aber wir werden sie nicht in den Mittelpunkt unserer Markenstrategie stellen. Stattdessen richten wir uns bei Wilson an den "Ballstriker". Unser Ziel ist es, jüngere Generationen zu inspirieren, Wilson zu spielen. Die ältere Generation kennt Wilson bereits, aber viele jüngere Spieler wissen nicht genau, was Wilson ist oder war. Deshalb wollen wir sicherstellen, dass unsere besten Produkte genau in die Hände dieser Ballsriker gelangen – besonders der jungen Spieler, die nachrücken. Alles soll clean und zeitgemäß wirken – das ist die Idee hinter unserem Konzept und unserem Slogan "Play Original". Denn Wilson ist die originale Golfmarke. Wir wollen das unterstreichen, aber gleichzeitig etwas bieten, das nicht unbedingt das Gleiche ist, was früher schon der Vater oder die Mutter gespielt hat. Viele junge Spielerinnen und Spieler wollen nicht unbedingt mit den gleichen TaylorMade- oder Callaway-Schlägern spielen wie ihr Vater – sie suchen etwas Neues. Und wir denken, dass wir genau das liefern.

Golf Post: Das zieht sich auch durch eure Staff Modell Golfbälle – ihr zielt mit deren frischem und cleanem Look auf dieselbe Zielgruppe ab, oder?

Wilson: Absolut. Alles, was wir tun, soll frisch wirken und genau diesen Golfer ansprechen.


Als offizieller Ballsponsor unterstützt Wilson Golf die erste Golf Post Matchplay Tour 2025. Zweierteams treten in zufällig ausgelosten Paarungen gegeneinander an über fünf Runden gegeneinander an, bevor in einer Finalrunde die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am großen Matchplay-Finale auf Mallorca ausgespielt werden. Zusätzlich winken spannende Challenges und tolle Preise. Doch selbst wer mit seinem Team nicht erfolgreich ist, hat in einer Second-Chance-Runde die Gelegenheit, noch im Spiel zu bleiben. Wer zwei Mal Pech hat, geht nicht leer aus, sondern hat die Chance als Lucky Loser einen Jahresvorrat Bälle von Wilson Golf zu gewinnen. 

Golf Post Premium Mitglieder erhalten als zusätzliches Startgeschenk ein Dutzend Wilson Golfbälle.


Golf Post: Die neuen Serie an Schlägern beinhaltet einige Modelle. Was ist der Hauptunterschied zu den vorherigen Modellen?

Wilson: Es gibt tatsächlich ziemlich viele Unterschiede. Die Technologie ist ganz anders. Wir haben die PKR-360-Technologie, unsere variable Schlagflächendicke, weiterentwickelt. Statt PKR haben wir dieses Jahr also PKR 360. Außerdem ist die Energieübertragung auf der Schlagfläche sehr gleichmäßig, selbst wenn man den Ball an der Ferse oder der Spitze trifft. Wir haben drei Driver im Vergleich zu zwei im Jahr 2023. Bei allen Drivern wurde das MOI [Trägheitsmoment] erhöht, so dass sie viel fehlerverzeihender sind. Wir haben ein LS-, Max und Carbon-Modell. Egal, welches Ziel verfolgt wird, wir haben einen Driver für jede Zielgruppe.

Golf Post: Und die Hölzer ergänzen das noch?

Wilson: Ganz genau. Wir haben zwei Fairwayhölzer: Das Carbon-Modell hat eine 30-Gramm-Tungsten-Inlay im vorderen Bereich, die den Abflugwinkel senkt und den Spin reduziert, und ist mit einem verstellbaren Hosel ausgestattet. Und das DYNAPWR Max Fairwayholz ergänzt den Max Driver, es ist also ebenfalls auf maximale Fehlerverzeihung ausgelegt.

Die DYNAPWR- und DYNAPWR Max-Eisen sind Game Improvement und Game-Improvement-Plus-Eisen. Hier steckt auch die komplette Technologie aus unseren Hölzern drin. Außerdem bieten wir eine Light-Version. Das Light-Modell wird einen Zoll kürzer sein, und es wird einen leichteren Schaft haben für Spieler mit geringerer Schwunggeschwindigkeit oder für diejenigen, die eine engere Streuung anstreben. Bei unseren Schlägern sprechen wir bei Wilson nicht mehr von Geschlecht. Wir sprechen einfach über die DNA des Golfschwungs. Wir passen das beste Produkt für die Golferinnen und Golfer an.

Golf Post: Und sehen die neuen Eisen optisch wie klassische Game-Improvement-Eisen aus?

Wilson: Die DYNAPWR-Serie ist unser Game-Improvement-Modell, aber mit weniger Offset und einer schlankeren Topline, um es stärker in Richtung Player’s Distance Iron zu rücken. Das neue DYNAPWR Max ist unser Game-Improvement-Plus-Modell, mit dem gleichen Offset wie das 2023er-Modell. Die Sohle ist etwas breiter als beim DYNAPWR, aber dennoch kompakt und nicht störend im Setup. Unser Ziel bleibt, das Design weiter in Richtung bessere Ballstriker und ein ansprechenderes Gesamtbild zu entwickeln.

Golf Post: Ihr habt auch die "Wilson Fit AI" Technologie. Was ist euer Eindruck, wie die Technologie von Golferinnen und Golfern aufgenommen wird?

Wilson: Es wurde phänomenal aufgenommen. Alle, die es bisher eingesetzt haben, sind begeistert. Unser Ziel mit Wilson Fit AI war es, ein maximal präzises Fitting zu ermöglichen. Da es sich um ein selbstlernendes System handelt, passt es sich ständig an. Und weil es global genutzt wird, können wir Trends erkennen – das hilft uns, unsere Produkte weiterzuentwickeln. Basierend auf Empfehlungen, Treffpunkten auf der Schlagfläche oder der Art, wie Golfer ihre Hände beim Schwung einsetzen, um dynamischen Loft zu erzeugen, können wir gezielt Anpassungen vornehmen. Wir nehmen den Fittern nichts weg, sondern erweitern ihr Wissen. Wenn nötig, können sie die Empfehlungen jederzeit übersteuern und individuell anpassen. Das System ermittelt das optimale Fenster für maximale Distanz, Spin und Abflugwinkel. So wird die individuell beste Abstimmung basierend auf dem Schwung-DNA des Spielers gefunden.

Golf Post: Gibt es Pläne, ein reines Online-Fitting zu entwickeln, oder bleibt ihr bei den physischen Fittings vor Ort?

Wilson: Im Moment geht es darum, den Fitting-Prozess effizienter zu machen und den Fittern eine schnellere, fundiertere Einschätzung zu ermöglichen. Sie können dann selbst entscheiden, wie sie das weiter anpassen. Aber die Möglichkeiten sind endlos. Natürlich könnten wir das System irgendwann auch online anbieten. Aber aktuell liegt der Fokus darauf, die Fitting-Profis mit den besten Tools auszustatten. Wer weiß, vielleicht gibt es in Zukunft auch eine Online-Version.

Golf Post: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Elena Reiter.

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