Für die meisten Golfer ist die bestandene Platzreife der Startschuss in ein neues Hobby. Aber bevor es richtig losgehen kann, müssen ein paar Entscheidungen getroffen werden. Welche Ausrüstung brauche ich? In welchem Club soll ich Mitglied werden? Wie kann ich regelmäßig trainieren? Und vor allem: Was kostet das alles?
Equipment-Anschaffung amortisiert sich schnell
Um direkt nach der Platzreife Golf spielen zu können, braucht man eine Ausrüstung. Einzelne Schläger oder sogar komplette Bags kann man für zehn bis zwanzig Euro zwar in fast jedem Golfclub leihen, trotzdem ist es empfehlenswert, sich nach der Platzreife eigenes Golf-Equipment anzuschaffen, weil sich die Investition relativ schnell amortisiert. Für Anfänger ist es ratsam, bei der Ausrüstung zunächst nur ein günstigeres Halb-Set oder einzelne Golfschläger zu erwerben. Ein Halb-Set in der Preisklasse von um die 200 bis 300 Euro reicht aus, um die ersten Schritte als Golfer zu erlernen. Allerdings sollten SpielerInnen, die von ihrer Körpergröße her deutlich von den Standardmaßen abweichen, nicht darauf verzichten, ihren Schlägersatz individuell verlängern oder verkürzen zu lassen.
Zur Golfausrüstung zählt neben den Schlägern auch die Kleidung. Für die erste Runde muss man nicht im Ian-Poulter-Gedächtnis-Look auflaufen, aber auf richtige Golfschuhe sollte man nicht verzichten, weil sie den Fuß vor Stock und Stein - und auch Nässe - schützen. Vernünftiges Schuhwerk gibt es schon ab 50 Euro und erleichtert das Leben auf der Runde erheblich.
Fazit: Für rund 300 bis 400 Euro ist man zu Beginn absolut ausreichend ausgerüstet. Achtung: Auf vielen Anlagen sind Bluejeans nicht erlaubt.
Nach der Platzreife: Üben - mit und ohne Golf-Pro
Die Motivation könnte kaum größer sein: Platzreife in der Tasche, die neuen Schuhe an den Füßen und das eigene Bag auf dem Rücken. Und dann wird die erste 18-Loch-Runde zu einem sportlichen Waterloo.
Damit das nicht passiert, sollte auch nach dem Erhalt der Platzreife das Wort ÜBEN groß geschrieben werden. Am besten bildet man eine kleine Trainingsgruppe und kontrolliert sich gegenseitig - beziehungsweise nimmt regelmäßig eine Trainerstunde bei einem Golf-Pro. Eine Stunde kostet rund 50 bis 80 Euro, unabhängig davon, wie groß die Gruppe ist. Tipp: In einer kleinen Gruppe von zwei bis drei Leuten ist eine Trainerstunde für den Einzelnen gleich viel günstiger, wenn man sich die Kosten teilt.
Fazit: Schon für kleines Geld dürfen Driving Range, Kurzplätze und Übungsgrüns genutzt werden und helfen am Anfang mehr, als ungeübt auf die Runde zu gehen.
Wirrwarr der verschiedenen Mitgliedschaften
Nach der Platzreife zieht es den frisch gebackenen Golfer auf den Golfplatz. Will man uneingeschränkt auf verschiedenen Golfplätzen spielen, ist eine Mitgliedschaft in einem Golfclub, der dem deutschen Golfverband (DGV) angeschlossen ist, zwingend notwendig. Hier bieten sich ganz unterschiedliche Modelle an.
Eine Vollmitgliedschaft in einem Golfclub ist die komfortabelste aber auch die teuerste Lösung. Als Mitglied darf man die Anlage unbeschränkt nutzen und gegen eine Startgebühr auch an den vom Club veranstalteten Turnieren teilnehmen. In der Regel kostet eine Club-Mitgliedschaft mehr als 1.000 Euro jährlich. Für viele Einsteiger, die noch gar nicht abschätzen können, wie oft sie eigentlich zum Golf spielen kommen, ist diese finanzielle Hypothek zu groß.
VcG-Mitglied günstig, mit Einschränkungen
Deutlich günstiger sind eine Mitgliedschaft im VcG (Vereinigung clubfreier Golfspieler) oder eine Fernmitgliedschaft in einem Golfclub freier Wahl. Gegen eine jährliche Gebühr von 195 Euro für die VcG-Mitgliedschaft oder rund 120 Euro für eine Fernmitgliedschaft erhält man den nötigen Ausweis samt Handicap-Verwaltung. Allerdings müssen VcG- oder Fernmitglieder vor jeder Runde Greenfee zahlen; Fernmitgliedern wird in einigen Golfclubs sogar noch etwas mehr als das reguläre Greenfee berechnet.
VcG-Mitglieder brauchen die Zusatzkosten auf das Greenfee zwar nicht zahlen und können 2017 außerdem an 69 Turnieren in ganz Deutschland teilnehmen, die eigens für die VcG-Community veranstaltet werden. Wer jedoch von einem festen Golfclub zur flexiblen VcG wechseln will, muss mindestens ein halbes Jahr 'club-frei' gewesen sein - nur unter dieser Voraussetzung darf die VcG neue Mitglieder aufnehmen.
Fazit: Viele Golf-Anfänger entscheiden sich für eine Mitgliedschaft mit einer möglichst kleinen Grundgebühr - hier empfiehlt sich eine Fernmitgliedschaft oder eine Mitgliedschaft bei der VcG. Das ist deswegen sinnvoll, weil jeder erst einmal für sich austarieren sollte, wie viel Zeit und Muße man dem Golfsport widmen kann und möchte.
Danke für die tollen Tipps!
Ich selber habe vor einigen Wochen meine Mitgliedschaft bei Tchibo abgeschlossen.
Für 155 Euro inklusive aller Nebenkosten p. a. ist das günstiger als die VcG und es gibt einen „echten“ DGV-Ausweis.
Jetzt werde ich die Plätze in der Region testen und dann schauen wir mal, in welcher Anlage ich Mitglied wäre.
Lieben Gruß
Yvonne
Gute Tipps, danke.