Verkehrte Welt bei der Northern Trust Open: Der „Moving Day“ heißt so, weil sich an diesem dritten Tag eines Golf-Turniers gemeinhin die Professionals fürs Finale in Positur werfen, sprich: sich möglichst aussichtsreich in Stellung bringen.
Donald, Mickelson und Co. dümpeln herum
Aber was passiert am Umzugstag im Riviera Country Club? Die Halbzeit-Spitzenreiter Fredrik Jacobson (72er Runde) und Sang-Moon Bae (76er Runde) verabschieden sich nach hinten. Hochgehandelte Stars wie Luke Donald, Phil Mickelson und Lee Westwood dümpeln bei Eins unter, Eins über oder gar Drei über Par herum. Und der ganze Rest, von Adam Scott bis Y. E. Yang, als bislang stärkstes Feld der PGA-Tour-Saison gerühmt, kriegt auf dem piekfeinen Par-71-Kurs in Los Angeles‘ elegantem Stadtteil Pacific Palisades trotz idealer Bedingungen nichts ordentlicheres zusammen als bestenfalls eine 68er-Runde.
Stattdessen kommt Vorjahressieger Bill Haas (USA) aus dem Quasi-Nirgendwo des Mittelfelds, schießt eine makellose 64 und führt zwischen seinen fünf Birdies mal eben vor, wie man diese berühmt-berüchtigte kurze Par-4-Zehn richtig gut spielt: Nämlich mit einem Eagle. Nachdrücklicher kann einer seine Ambitionen auf einen neuerlichen Titelgewinn nicht anmelden!
Drei Schläge vor Simpson, Schwartzel und Merrick
In Zahlen: Der 30-jährige Haas führt mit insgesamt Zwölf unter Par und drei Schlägen vor dem amtierenden US-Open-Champion Webb Simpson und Charl Schwartzel, dem Masters-Sieger von 2011, die beide eine 68er-Runde spielten, sowie John Merrick (70/-1), der auch nach zwei Tagen schon geteilter Zweiter war.
Lobend zu erwähnen ist der guten Ordnung halber Tour-Urgestein Stewart Cink. Der 39-Jährige brachte es als Bester vom Rest immerhin zu einer 67er-Runde auf „Hogan‘s Alley“, wie der Platz wegen des US-Open-Siegs von Legende Ben Hogan 1948 und seiner anderen dortigen Erfolge genannt wird. Cink „kleckerte“ dabei in in Sachen Bogeys allerdings auch zwei Mal und geht eh nur als geteilter 17. (-3) in den Sonntag.