Als würde das Virus Covid-19 nicht ohnehin schon für mächtig Aufsehen sorgen, so wird aktuell die Weltrangliste ordentlich durcheinandergewürfelt. So mancher würde denken, dass auch das Ranking aufgrund der Pandemie still stehen würde. Doch so ist es definitiv nicht. Grund dafür ist der anhaltende Stillstand des Turnierbetriebs und der Algorithmus, der auch vergangene Turnierergebnisse miteinbezieht. Für Spieler gilt es schließlich bei bestimmten Turnieren die Ergebnisse aus der Vergangenheit zu verteidigen.
Algorithmus bestimmt Gewinner und Verlierer der Weltrangliste
Ohne auch nur einen Schlag gespielt zu haben in der Weltrangliste ein paar Plätze gut machen. Klingt surreal? Ist es aber aktuell nicht. Als positives Beispiel kann man hierfür sicherlich Adam Scott anführen. Der Australier manifestiert seinen Platz in den Top 10 und klettert im Ruhemodus von Platz neun auf Rang sechs. Doch es gibt auch Spieler denen die golffreie Zeit gar nicht gut zu Gesicht steht. Der Amerikaner Webb Simpson fiel in der Weltrangliste sogar zwei Plätze nach unten und muss sich aktuell mit dem neunten Platz im Tableau zufrieden geben.
Als Grund kann man für diese Veränderungen den Algorithmus der Weltrangliste anführen. Dieser wertet alle Ergebnisse der letzten Wochen und zusätzlich dazu noch eine durchschnittliche Punktzahl pro gespieltes Turnier. Die Gültigkeit dieser Punkte wird nach 13 Wochen erloschen, sodass Spieler die aktuell gut gespielt haben, besser dastehen, als diejenigen die ihre besten Ergebnisse vor mehreren Monaten eingefahren haben.
#OWGR stat of the apocalypse:
If the world goes pear shaped and there will be no more official golf played for the next couple of years, young @Aadilbedigolf of India will become No.1 in the world rankings just before the Ides of March, 2022 #coronapocalypse
— Nosferatu (@VC606) March 15, 2020
Rory McIlroy festigt den Platz an der Spitze
Fakt ist also auch, dass Rory McIlroy seinen Platz an der Sonne durch den aktuellen Stillstand weiter festigt. Der Nordire war in den vergangenen Wochen blendend aufgelegt und konnte sich erst vor kurzem an die Spitze der Weltrangliste setzen und den Amerikaner Brooks Koepka verdrängen.
Im Olympiajahr 2020 ist eine derartige Verzerrung der Weltrangliste suboptimal, da es beispielsweise für Tiger Woods noch um die Qualifikation für die Spiel in Tokio geht. Als Qualifikationswerkzeug für die olympischen Spiele wird nämlich die aktuelle Weltrangliste verwendet. Allerdings wirkt sich dies auch auf die Majors im nächsten Jahr aus, bei denen auch das Ranking als Grundlage genommen wird. Daher wird in den letzten Tagen immer mehr Kritik am aktuellen Algorithmus deutlich. Auf die Frage, ob eine Aussetzung oder gar Änderung der Weltrangliste denkbar wäre, antwortet ein Sprecher des OWGR: „All diese Angelegenheiten werden aktuell diskutiert.“