Einem leitenden Mitarbeiter der USGA wird vorgeworfen, über mehrere Jahre tausende Tickets für die jährlich stattfindende US Open gestohlen und mithilfe zweier Ticket-Wiederverkaufsfirmen über eine Million US-Dollar eingenommen zu haben. Das berichtet der "Philadelphia Inquirer", der ausführt, dass dem nun angeklagten Täter bis zu 20 Jahre Gefängnis drohen.
USGA: Tickets im Wert von 3,4 Millionen US-Dollar
Über einen Zeitraum von 2013 bis 2019 soll Robert Fryer, ehemaliger stellvertretender Direktor des Kartenverkaufsbüros der US Golf Association (USGA), rund 23.000 Tickets für die US Open im Wert von 3,4 Millionen US-Dollar gestohlen und weiterverkauft haben. Der "Philadelphia Inquirer" berichtet, dass Fryer mit zwei Wiederverkaufsfirmen aus Ost-Pennsylvania zusammengearbeitet habe. Diese nicht genauer benannten Firmen sollen dem Angeklagten 1,15 Millionen US-Dollar gezahlt haben und die Tickets dann mit über 1,7 Millionen Dollar Gewinn weiterverkauft haben.
"Kriminelle, die solche Kartenbetrügereien durchführen, nutzen die Aufregung um große Veranstaltungen aus", sagte die ermittelnde Staatsanwältin Jennifer Arbittier Williams gegenüber dem Philadelphia Inquirer, die Fryer vorwarf, seine Position in der USGA und die Fans ausgenutzt zu haben. "Fans sollten daran denken, dass jeder Artikel mit einem niedrigen Preis, der 'zu gut um wahr zu sein' scheint, Anlass zur Vorsicht und Sorge sein sollte."
Die Karten sollen auf Auktionsplattformen angeboten und in Kombination mit teuren Hotelaufenthalten für ein Vielfaches des ursprünglichen Wertes verkauft worden sein. Die Preise reichten von 20 Dollar für eine Übungsrunde bis zu 2.500 für eine Wochenkarte. Die Gerichtsakten zeigen E-Mail-Verkehr zwischen Fryer und den beiden Firmen und belegen, dass der Angeklagte die Tickets entweder per Post verschickte oder persönlich in dem Golfclub der jeweiligen US Open übergab. Der Angeklagte muss sich nun vor Gericht wegen Betrugs verantworten und könnte bei Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft erwarten.
Neues Ticket-System der USGA
Die USGA erfuhr von dem Betrug laut einem Statement gegenüber "golfweek.com" durch die ermittelnde Staatsanwaltschaft, die "die USGA als Opfer dieses Schemas identifiziert hat, das von 2013 bis 2019 im Rahmen eines alten Ticketsystems stattfand und auf die unangemessenen und illegalen Handlungen eines ehemaligen Mitarbeiters zurückzuführen ist." Weiter heißt es in dem Statement: "Die USGA hat die Bemühungen des FBI und der US-Staatsanwaltschaft des östlichen Bezirks von Pennsylvania im Rahmen dieser Ermittlungen sowohl gewürdigt als auch voll unterstützt."
Seit 2020 hat die USGA auch ein neues Ticketing-System eingeführt und ein externer Experte sei damit beauftragt worden, "unsere Ticketing-Prozesse und -Kontrollen zu überprüfen, um derartige Aktivitäten zu verhindern und sicherzustellen, dass für unser Championship-Ticketing die besten Praktiken und Sicherheitsprotokolle angewendet werden", heißt es in dem Statement der USGA weiter.