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US Masters 2025: Rory McIlroy erkämpft Karriere-Grand-Slam im Playoff

14. Apr. 2025 von Alexandra Caspers in Augusta, Georgia, USA

Rory McIlroy gewinnt das US Masters 2025. (Foto: Getty)

Rory McIlroy gewinnt das US Masters 2025. (Foto: Getty)

Es ist vollbracht: Rory McIlroy hat seinen Major-Fluch gebrochen und krönt sich zum Sieger des US Masters 2025. Er musste sich durch eine turbulente Finalrunde zittern und jubeln und sogar durch ein Playoff mit Justin Rose gehen, aber am Ende des Weges steht das lang ersehnte Grüne Jackett und damit auch der Karriere-Grand-Slam.

US Masters 2025: Rory McIlroys Vollendung

Einfach machte McIlroy es sich nicht. Bereits nach einem Doppelbogey an Loch 1 war sein Vorsprung dahin, Bryson DeChambeau nahm ihm die Führung an Loch 2 ab. McIlroy kämpfte, mit den Fairways, mit einem kalten Putter. Trotzdem erarbeitete er sich zwei Birdies an den Löchern 3 und 4 und holte sich die Führung zurück. Während DeChambeau Fehler machte, baute McIlroy sich einen Vorsprung von vier Schlägen auf.

Aber jeder Golf-Fan weiß, das Masters beginnt erst am Sonntag auf der Back Nine und diese Worte waren heute so wahr wie sonst kaum. Die vier Schläge Vorsprung schmolzen in der Amen Corner dahin, während sich dahinter die Kavallerie in Stellung brachte. Allen voran Justin Rose, der neun Birdies auf seiner Runde spielte und seinem Ryder-Cup-Kollegen zwischendurch sogar die Führung abnahm, vornehmlich, nachdem dieser auf der 13 ein Doppelbogey spielte. Eigentlich wollte McIlroy auf Nummer sicher gehen und legte den Ball vor, nur um diesen dann doch im Rae's Creek verschwinden zu sehen. Auch nachdem Rose seine Runde beendet hatte, lagen die beiden Briten gleichauf an der Spitze, aber es war an McIlroy, sich den Sieg zu nehmen oder ihn aus der Hand zu geben. Ein Birdie auf der 15 beendete den Abwärtstrend und brachte die Hoffnung zurück, ein Zauberschlag auf der 17 ermöglichte ihm ein weiteres Birdie und er lag wieder an der Spitze. Aber an der 18 das große Drama: Er landete im Bunker und verpasste den Putt zum Par, fiel auf den geteilten ersten Platz zurück.

Im Playoff musste er gegen Justin Rose antreten. Beide lieferten hervorragende Schläge ins Grün, aber am Ende einer langen Woche war es Rory McIlroy, der seine etwas bessere Birdie-Chance verwandeln und den Sieg festzurren konnte. Die Erleichterung und Emotionen lösten sich, als McIlroy nach so langer Zeit endlich das wieder und wieder angestrebte Ziel erreichte. "Ich bin zum 17. Mal hier, und ich habe mich schon gefragt, ob es jemals meine Zeit sein wird", sagte McIlroy in der Butler Cabin. "Die letzten 10 Jahre kam ich hierher, um den Grand Slam zu schaffen. Ich frage mich langsam, worüber wir bei den Masters im nächsten Jahr reden werden."

Sieg beim US Masters 2025: Ror...

Es ist ein historischer Moment. McIlroy gewinnt nicht nur nach über zehn langen Jahren wieder ein Majorturnier, er vervollständigt auch seinen Karriere-Grand-Slam. Nach PGA Championship, US Open und Open Championship vervollständigt er das Quartett. Dies gelang bisher nur fünf Golfern der Geschichte:  Gene Sarazen, Ben Hogan, Gary Player, Jack Nicklaus und zuletzt Tiger Woods.

Bryson DeChambeau schießt sich aus Finalrunde

Bryson DeChambeau schoss sich relativ schnell aus dem Rennen. Nach einem Birdie an Loch 2, mit dem er McIlroy die Führung abknüpfte, folgten zwei Bogeys und so richtig wollte für ihn nichts funktionieren. Während McIlroy seinen Vorsprung ausbaute, blieb DeChambeau bis zur Amen Corner bei neun Schlägen unter Par. Dann aber schlugen die Nerven zu. An der 11 spielte er den Ball ins Wasser zu einem Doppelbogey, gefolgt von einem Bogey an der 12, die Chance auf den Sieg dahin. Nach einem Schlaggewinn an der 14 versuchte er an der 15 anzugreifen, wurde aber nicht belohnt und landete erneut im Wasser. Es gelang ihm das Par zu retten und an der 16 ein Birdie folgen zu lassen, aber der Abstand auf die Führenden war zu groß. Stattdessen waren es Titelverteidiger Scottie Scheffler und der ehemalige Champion Patrick Reed, die im Finale eine Aufholjagd starteten und sich vor DeChambeau platzierten.

Stephan Jägers lehrreiches Wochenende

Stephan Jäger spielte auf den vorderen Plätzen keine Rolle mehr. Im Gegenteil, am Finaltag verlor er die Platzierungen, die er sich am Moving Day so vorsichtig mit einer 73er Runde erarbeitet hatte. Im Finale spielte er seine schwächste Runde der Woche, brauchte 78 Schläge für die letzten 18 Löcher. Dabei begann es mit einem Birdie an Loch 2, aber drei Schlagverluste auf den nächsten vier Löchern brachten ihn ins Schleudern. Doch auf der Back Nine geriet er vom Regen in die Traufe, mit einem Doppelbogey, nach einem Abschlag ins Rough und einem Bogey. Trotz eines Birdies ging es weiter bergab und auf der 17 folgte ein weiterer doppelter Schlagverlust, als er einen Chip über das gesamte Grün spielte. An der letzten Bahn schloß er mit einem versöhnlichen Birdie ab, aber es blieb ihm nur T52. Was aber wirklich zählt, ist der geschaffte Cut und die zwei Runden zusätzliche Erfahrung, die er bei seinem zweiten Auftritt im Augusta National sammeln durfte.


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