67 Jahre alt. Zwei grüne Jackets. 41 Teilnahmen am legendären Masters. Und ein Vermächtnis, das weit über Fairways und Grüns hinausreicht. Bernhard Langer schlägt zum letzten Mal in Augusta ab – und wird von der Golfwelt gefeiert.
Bernhard Langer: Der Iron Man des Golfs
„Eine Art Iron Man des Golfs.“ So beschreibt Rory McIlroy Bernhard Langer. Und in der Tat: Kaum ein anderer Spieler hat den Golfsport über eine so lange Zeit mit solcher Konstanz und Disziplin geprägt.
In seinem letzten Masters blickt die Welt des Golfsports auf eine beispiellose Karriere zurück – und verneigt sich vor einem der ganz Großen. McIlroy sagt: „Was er auf der Champions Tour geschafft hat – was er in seiner regulären Karriere geschafft hat, aber vor allem, was er nach 50 Jahren geschafft hat – ich denke, diesen Kampfgeist zu haben und dieses Feuer so lange brennen zu lassen, ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage wäre. Aber ich denke, es ist unglaublich beeindruckend. Hoffentlich bekommt er diese Woche die Verabschiedung, die er sich wünscht.“
Auch Fred Couples zeigt sich tief beeindruckt vom Deutschen. „Es ist ziemlich beeindruckend. Er ist – er ist unglaublich.“ Mit diesen stockenden Worten versucht Couples zu beschreiben, wie groß Langers Einfluss bis heute ist. Er fährt fort: „Er macht unsere Champions Tour wirklich zu dem, was sie ist, weil er kaum Wochen auslässt. Er liebt es, zu spielen und zu konkurrieren. Ich denke, das tun wir alle, aber ich sage immer, ich bin alt. Er ist zwei Jahre älter als ich – aber er ist einfach ein beeindruckender Typ, und das war er schon immer. Es macht Spaß, mit ihm zu spielen, in seiner Nähe zu sein, aber sein Spiel ist einfach so solide, und er macht alles richtig.“
Zum 41. und letzten Mal tritt Bernhard Langer beim US Masters 2025 an. Wir blicken auf einige der besten Bilder seiner langen Masters-Karriere zurück.
US Masters 2025: „Den Cut schaffen. Das ist das Ziel.“
Über das Spiel an diesem Turnierwochenende des US Masters 2025 sagt Couples: „Egal, ob er auf einem kurzen Platz spielt – dieser hier ist brutal, also wird er alles geben müssen – genau wie ich – um diese Woche gut abzuschneiden. Und wenn ich sage ‚gut abschneiden‘, dann meine ich das, was man in unserem Alter darunter versteht: den Cut schaffen. Das ist das Ziel.“
Golflegende Jack Nicklaus erinnert sich gerne an seine erste Begegnung mit Langer – damals war der junge Deutsche gerade 15 Jahre alt. „Langer ist ein Kerl, mit dem ich schon gespielt habe – ich war bei einer Ausstellung in München, Deutschland, als Bernhard 15 Jahre alt war, und er hat mit mir gespielt. Ich habe den jungen Mann seitdem verfolgt. Fantastisch.“
Dass Langer nun seinen letzten Auftritt in Augusta hat, erklärt Nicklaus mit realistischem Blick auf die körperlichen Anforderungen. „Das hier ist sein letztes Masters – und der einzige Grund, warum er das sagt, ist, dass er mittlerweile Schwierigkeiten hat, die Par-4s mit einem 3er-Holz zu erreichen. Ich schätze, es ist einfach an der Zeit. Wir alle haben diesen Punkt schon lange erreicht.“
Jack Nicklaus bringt Langers Bedeutung für den Sport auf den Punkt: „Aber wie dem auch sei, ich denke, er hat eine großartige Karriere gehabt. Er war ein großartiger Botschafter für den Golfsport und hat sein Land und das Spiel wirklich gut vertreten.“
"Langlebigkeit ist eine unterschätzte Fähigkeit "
Auch die neue Generation von Golfern weiß Langers Lebenswerk zu schätzen. So etwa Ludvig Åberg, der – wie Langer – Botschafter für Mercedes-Benz ist und sich in vielerlei Hinsicht ein Beispiel an der deutschen Golflegende nimmt. „Es ist unglaublich. In 41 Majors zu spielen – ich finde, es wird viel zu wenig über die Langlebigkeit seiner Karriere gesprochen und darüber, wie gut er in seinem Alter noch ist. Und auch über die Dinge, die er in den letzten Jahren durchgemacht hat, etwa seine Achillessehnenverletzung – wie er sich davon erholt hat und sogar noch besser zurückkam. Langlebigkeit ist in meinen Augen eine unterschätzte Fähigkeit im Golfsport. Man denkt leicht, dass Golfer einfach lange spielen können – aber da gehört sehr viel dazu, über so viele Jahre auf höchstem Niveau zu spielen und wettbewerbsfähig zu bleiben, so wie er es getan hat. Ich finde, er ist ein großartiger Botschafter – nicht nur für Mercedes-Benz, sondern auch für den Golfsport insgesamt.“