Golf Datatech veröffentlicht eine Umfrage zur von USGA und R&A vorgeschlagenen neuen "Modal Local Rule", die die Maximallänge der Golfbälle beschränken soll. Befragt wurden 1250 Golferinnen und Golfer aus der Datenbank des Unternehmens. Diese sind laut Aussagen von Golf Datatech "passionierte und begeisterte Golfer, welche sehr viel spielen und am meisten Geld für Equipment ausgeben". Rory McIlroy, der sich jüngst als Unterstützer des Vorschlages geoutet hat, hat mit seiner Meinung unter den Teilnehmern allerdings nur wenige Anhänger. Diese sprechen sich nämlich größtenteils gegen die Einschränkung aus. In der Studie wurden die Teilnehmer sowohl nach ihre Meinung zu der angekündigten Regeländerung befragt, als auch zu den Gründen dafür. Außerdem sollte angegeben werden, ob die Neuerung das persönliche Vergnügen am Spiel beeinflussen könne.
Die Mehrheit ist gegen die Golfball-Regulierung
Unter den Befragten sprach sich eine knappe Mehrheit von 52 % gegen die Distanzverkürzung aus. Nur etwas weniger sollen die vorgeschlagene Regeländerung also für gut befunden haben. Doch der Schein trügt. Lediglich 23 % der Teilnehmer positionieren sich zugunsten des Vorschlags von USGA und R&A. Der Rest gab entweder an, nicht genug darüber zu wissen, um sich eine Meinung bilden zu können (13%) oder interessierte sich gar nicht dafür (12%).
Die Gegner der neuen "Modal Local Rule"
In absoluten Zahlen sind 647 Befragte gegen die neue Golfball-Regelung. Für diese Meinung lassen sich vier Hauptgründe identifizieren. 72 % gaben an, dass sie es gut fänden, wenn jeder nach den selben Regeln spielen würde. 55 % der Teilnehmer fanden, eine Regelanpassung sei schlicht nicht nötig. 43 % sind der Meinung, dass es die Regeln verkomplizieren würde. Und immerhin sieben Prozent gaben an, selbst an hochklassigen Turnieren teilzunehmen und der Vorstoß der regelgebenden Organisationen würde die Dinge für sie verkomplizieren. "Es bestraft die Elite-Spieler dafür, dass sie zur Elite gehören" oder "Der Ball wird zum Verantwortlichen gemacht, doch der Fokus sollte auf den Schlägern liegen", kommentierten einige der Gegner der Regeländerung in den Freifeld-Kommentarfeldern der Studie.
Die Befürworter der "Modal Local Rule"
Die Unterstützer der Distanzverkürzung, in Zahlen 293, geben ebenfalls vier Hauptgründe für ihre Meinung an. Mit überwältigenden 85 % ist der am meisten angegebene Grund, dass die klassischen Golfplätze überholt sein könnten und somit keine Rolle mehr spielen würden. "Größere/längere Golfplätze brauchen mehr Ressourcen um gepflegt zu werden und werden dadurch zu einem Nachhaltigkeitsproblem für den Sport", äußert ein besorgter Teilnehmer und spricht damit ein bekanntes, Besorgnis erregendes Problem an. Etwas weniger als die Hälfte (45 %) ist der Meinung, dass technischer Fortschritt das Spiel ruinieren würde. 39 % denken schlichtweg, die Profis würden den Ball "zu weit" schlagen. Und 26 % interessieren sich nicht dafür, mit welchen Bällen die Profis spielen.
Der Einfluss auf das eigene Vergnügen
Egal ob man nun auf der Seite von Rory McIlroy oder auf der von dem Regel-Gegner Bryson DeChambeau steht, einen Einfluss auf das eigene Vergnügen am Golfsport erwarten nur die Wenigsten von der im Raum stehenden Regeländerung. Nur 17 % der Teilnehmer glauben, dass die Änderung ihren persönlichen Spielspaß verringern könne und nur ein Prozent gab an, dass sie keinen Spaß mehr an Golf haben werden, sollte die Änderung in Kraft treten. Auf der anderen Seite meinen 79 % der Teilnehmer, dass ihre Freude am Spiel überhaupt nicht von der Regeländerung betroffen sein werde und vier Prozent sind sogar der Meinung, ihr Spielspaß könne sich erhöhen.
Nicht beantworten kann die Studie die Frage, ob die vorgeschlagene Distanzverkürzung einen Einfluss auf das Interesse am Profigolf haben wird.