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Ryder Cup

Tom Watson – Der Hoffnungsträger fürs US-Team

22. Sep. 2014 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Tom Watson

Tom Watson Anfang September 2014 bei der Captain's Picks Pressekonferenz in New York. (Foto: Getty)

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Manchmal wirkt Tom Watson ein bisschen zauselig. Zum Beispiel, wenn der Ryder-Cup-Teamchef seinen dritten und letzten „Captain‘s Pick“ Webb Simpson mit dem herbstlich guten Biorhythmus des einstigen US-Open-Gewinners begründet. Dabei ist Watson der „John Maynard“ einer spätestens seit Medinah 2012 ziemlich traumatisierten amerikanischen Golf-Nation.

Der achtfache Major- und fünffache Senior-Majorsieger soll, wie sein lyrisches Vorbild, das schwer havarierte Ryder-Cup-Schiff der USA ans rettende, sprich siegreiche Ufer steuern. Das hat er schon einmal gemacht: 1993, als unter seiner Regie im englischen The Belfry der letzte Erfolg einer US-Equipe auf gegnerischem Terrain stattfand. Lang ist‘s her. Nun heißt es: „Play it again, Tom!“

Tom Watson: Experte für britischen Boden

Thomas Sturges Watson ist der letzte der lebenden Golflegenden vom Schlage eines Nicklaus, Palmer oder Player, der sich noch mehr oder weniger regelmäßig mit den Spielern auf der PGA Tour misst. 71 Mal hat er im Lauf seiner glanzvollen Karriere dort gewonnen. Fünf Jahre lang war Watson zwischen 1978 und 1982 im damaligen McCormack-Ranking die Nummer eins der Welt, Sechster ist er in der ewigen Liste der modernen Majorsieger. Selbst in diesem Jahr spielte der Mann, der seit Anfang September 65 Jahre alt ist, manches Mal besser als einige seiner Anwärter aufs Ryder-Cup-Kontingent.

Restlos unvergessen ist indes die Open Championship 2009: 26 Jahre nach dem Major-Triumph in Royal Birkdale schickte sich ein 59-jähriger Watson in Turnberry an, erneut die British Open zu gewinnen und musste erst im Playoff gegen Stewart Cink klein beigeben.

Dies, der Auswärtssieg von ‘93 und die Tatsache, dass der Amerikaner allein fünfmal die Open Championship (nebst zwei Masters und einer US Open) gewann, machen Watson offenbar zum Experten für britischen Boden und prädestinierten ihn förmlich als 2014er-Kapitän. Trotz seines Alters.

Stanford-Absolvent in Psychologie

Die einigermaßen verzweifelte PGA of America suchte schlichtweg einen Hoffnungsträger von hoher Strahlkraft. Watson ist auf den britischen Inseln ein Publikumsliebling. Dass der Centenary Course in Gleneagles mit seinem amerikanischen Design aus der Feder von Jack Nicklaus den Gästen sogar entgegen kommt, ist ohnehin eher ein Problem von Watsons Widerpart Paul McGinley.

In diesen Tagen, da die US-Formation nominell als dürftiges Dutzend daher kommt, erscheint die Kapitäns-Kür von Tom Watson geradezu vorausschauend und weise. Der Charismatiker aus Missouri ist ein Vorbild, „alte Schule“ vom Scheitel bis zur Sohle. Und vielmehr als eine Set-up-Strategie oder Pärchen- und Match-Taktiken braucht es so jemanden, der die formschwachen Akteure um Phil Mickelson an der Ehre packt.

Niemand kann das besser als Tom Watson. Er steht für Haltung, für Integrität, für Hingabe. Besonders für Patriotismus. Nicht von ungefähr streichelt „Papa Watson“, immerhin Stanford-Absolvent in Psychologie, seine Mannen ständig verbal und legte die Hand des Verständnisses schützend über sie. Gleichzeitig aber spricht er vom brennenden Wunsch nach Wiedergutmachung für die Schmach von Medinah, der ihn und das Team beseele. Die Europäer sollten sich hüten, das Fähnlein aus Übersee zu unterschätzen. Nicht nur, weil es um diese Zeit in Schottland meist regnet, steht man dann ganz schnell als begossener Pudel da.

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