Updates aus der Stratosphäre: Nach der vielversprechenden und vor allem von den Social-Media-Golfprotagonisten gefeierten Premiere der Tomorrow’s Golf League (TGL) vergangenen Dienstag lässt es sich Mitinitiator Tiger Woods nicht nehmen, den Erwartungen der Fanbase gerecht zu werden. Der 49-jährige Superstar führt beim morgigen zweiten Spieltag sein Team Jupiter Links im Duell mit dem Los Angeles Golf Club an. Woods’ Mitstreiter sind Kevin Kisner und Max Homa, für LA treten Justin Rose, Collin Morikawa und Sahith Theegala an. Mit der Paarung rückt natürlich auch das nach wie vor in der Stadt der Engel tobende Feuerinferno in den Fokus der Golfwelt. Man darf gespannt sein, was Woods zur anstehenden Ausgabe des Genesis Invitational im Riviera Country Club sagt. Und was LAGC-Eigner Alexis Ohanian, der Gründer des sozialen Netzwerks Reddit, und seine Frau, die Tennis-Diva Serena Williams, über die Lage in Los Angeles berichten, sofern sie denn nach Palm Beach Gardens kommen.
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Aus der vergangenen Woche ist übrigens nachzutragen, dass die TGL den Schuss des Jahres „so far“ bereits bei den inoffiziellen Inbetriebnahmen der Arena erlebt hat. Tiger Woods erläutert Mike McCarley und Rory McIlroy, seinen staunenden Geschäftspartnern in der Mutterfirma TMRW Sports, am Rande des ersten Spieltags der Indoor-Liga sehr gestenreich, was er auf Ansage abgeliefert hat. Das wird schwierig zu toppen sein:
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Dass es an diesem zweiten Saison-Dienstag durch den Auftritt des Tigers erneut hohe TV-Quoten geben wird, dürfte als gesichert gelten. Danach muss die TGL beweisen, dass sie sich am Live-Sport-armen Wochenbeginn nachhaltig die Unterstützung und die Einschaltquoten des Golfpublikums bei ESPN oder Sky Sports sowie in den Streams der sozialen Medien sichern kann. An anderer Front hingegen droht Woods ein wenig Ungemach.Der Sportartikelkonzern Puma hat Klage gegen das gemeinsam mit TaylorMade entwickelte Emblem der Marke Sun Day Red eingereicht. Es wird zu viel Ähnlichkeit beziehungsweise Verwechselungsgefahr zwischen dem stilisierten Tiger und dem springenden Puma moniert und die Eintragung als Warenzeichen angefochten.
Kevin Kisner und der vergeigte Kunstschlag
Verpatzte „Generalprobe“: Kevin Kisner soll morgen Abend im SoFi Center wichtige Punkte für Jupiter Links einfahren, wenn Tiger Woods’ TGL-Team auf die Abordnung aus Los Angeles trifft, deren Frontrunner Justin Rose heute eilig vom Team Cup in Abu Dhabi nach Florida gejettet ist. Da bleibt nur zu hoffen, dass der mit dem Mundwerk so schlagfertige und nicht zuletzt deswegen vor kurzem von NBC als Chefanalyst verpflichtete Profi („Ich habe ein kleines Hirn und eine große Klappe“) am Giga-Screen besser trifft und nicht versucht, seinen Teamchef zu toppen.
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Rory McIlroy bei neuem Rolex-Turnier in Indien?
Zielgruppe: Indien rückt immer mehr in den Fokus der großen Golftouren. Schon vor geraumer Zeit hatten Rory McIlroy und der damals noch als Chef der DP World Tour fungierende Keith Pelley moniert, dass die lukrativen Märkte in Asien und Australien vom Golfestablishment sträflich vernachlässigt würden – eine Lücke, die von der LIV Golf League weidlich ausgenutzt wird.
„Wenn eine globale Tour in den nächsten Jahren irgendwie zustande kommt, sollte man ins Auge fassen, die besten 70 oder 80 Golfer der Welt für ein Turnier nach Indien zu bringen. Ich denke, das würde das Spiel und die Wahrnehmung des Spiels in einem solchen Land entscheidend fördern.“
Rory McIlroy im Januar 2024
Wie bereits berichtet, werden Bryson DeChambeau, sein komplettes Crusher-Team und etwas auch Joaquin Niemann beim Auftakt der International Series auf der Asian Tour vom 30. Januar bis zum 2. Februar im DLF Golf and Country Club an den Start gehen. Vom 27. bis 30. März ist die Anlage an der Peripherie von Delhi dann Gastgeber der Hero Indian Open auf der DP World Tour. Und wie die „Hindustan Times“ jetzt berichtetet, soll es im Oktober ein zweites Turnier der DP World Tour auf dem golfverrückten Subkontinent geben. Demnach ist für Oktober ein mit fünf Millionen Dollar Preisgeld ausgestattetes Event der Rolex Series im Delhi Golf Club geplant; angeblich sind die Verhandlungen so weit gediehen, dass Ben Cowen, der Chief Tournament and Operations Officer des europäischen Circuits am 22. Januar vor Ort einen entsprechenden Dreijahresvertrag unterschreibt, um das bislang bestdotierte Turnier auf indischem Boden zu besiegeln. Wie die „Hindustan Times“ weiter schreibt, sollen die Gastgeber ausdrücklich um eine Teilnahme von Rory McIlroy gebeten haben. Angesichts seiner diversen Plädoyers dürfte der vierfache Majorsieger diese Einladung kaum ausschlagen können.
The iconic Delhi Golf Club (DGC) is set to host a $5 million @DPWorldTour event in October with former world No.1 and four-time Major winner #RoryMcIlroy in attendance.@htTweets
https://t.co/IAkJm5gn2g— shantanu srivastava (@journoshantanu) January 10, 2025
Fragezeichen hinter Genesis werden größer
Hängepartie: Die PGA Tour hat ein sehr vorsichtiges Statement bezüglich des Genesis Invitational herausgegeben, das vom 13. bis 16. Februar im Riviera Country Club angesetzt ist, der wiederum mitten im Gebiet des nahezu unkontrollierbaren Feuers liegt, das sich seit Tagen durch die Randgebiete von Los Angeles frisst. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es verfrüht, die möglichen Auswirkungen auf das Genesis Invitational zu diskutieren“, teilte Ponte Vedra Beach mit. „Obwohl der Riviera Country Club nicht direkt von den Bränden betroffen ist, gilt unsere unmittelbare Sorge der Gesundheit und dem Wohlergehen der Menschen in den betroffenen Gemeinden, einschließlich aller unserer Mitglieder, die eine Verbindung zu Südkalifornien haben.“
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Dennoch dürften die Fragezeichen hinter dem Turnier von Tiger Woods immer größer werden. „Laut einer am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Liste der Abteilung für Gerichtsmedizin im Verwaltungsbezirk Los Angeles starben mindestens 16 Menschen in den Flammen“, meldet unlängst die Nachrichtenagentur AFP. Fünf Leichen wurden allein im Stadtteil Pacific Palisades gefunden, wo Riviera liegt. „Den jüngsten Zahlen der Brandschutzbehörde Cal Fire zufolge wurden bislang etwa 12.000 Gebäude und Objekte vernichtet“, so AFP weiter. „Allein im besonders stark betroffenen Stadtviertel Pacific Palisades wurden mehr als 9500 Hektar Fläche zerstört.“ Und die Brände pflanzen sich weiter fort, nachdem die böig-stürmischen Santa-Ana-Winde sich nur kurzzeitig beruhigt hatten und wieder aufgefrischt sind. Eine Eindämmung des Infernos ist unter diesen Voraussetzungen nicht in Sicht. Selbst wenn Riviera weiterhin verschont bliebe: Wer will schon eine opulente 20-Millionen-Dollar-Party inmitten eines Trümmer- und Aschefelds und unter dem Eindruck einer Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes feiern? Tiger Woods hat sich übrigens noch nicht geäußert; der GOAT und Genesis-Gastgeber wird indes sicherlich beim morgigen TGL-Start dazu befragt.
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LIV-Gegner Immelman wird Chef des OWGR
Beförderung: Trevor Immelman wird neuer Vorsitzender des fürs Official World Golf Ranking (OWGR) zuständigen Direktoriums, das System und Vergabe von Weltranglistenpunkten verantwortet. Der Südafrikaner, Masters-Sieger von 2008, ersetzt ab 10. April den Engländer Peter Dawson, der auch R&A-Chef sowie Vorsitzender des Golfweltverbands war. Dem OWGR sind mittlerweile 16 Touren weltweit angeschlossen, und Immelmans Ernennung wird allgemein als schlechtes Omen für die anhaltenden Bestrebungen der LIV Golf League gewertet, sich mit ihren Events ebenfalls fürs System der Vergabe von Weltranglistenpunkten zu qualifizieren: Der 45-Jährige ist ein erklärter Gegner der LIV-Liga und ihres reklamierten sportlichen Werts.
In diesen Zusammenhang passt die Meldung, dass sich der einstige Spitzenamateur Eugenio Chacarra im Zorn von LIV getrennt hat. Der 24-jährige Spanier, dessen Vertrag bei Sergio Garcias Fireballs GC nicht verlängert worden war, reklamiert in harschen Worten, dass ihm beim LIV-Wechsel viel versprochen, indes nichts davon eingehalten worden sei. Und ohnehin gehe es dort allein und ausschließlich um Geld. Chacarra, der damals die Nummer zwei der Amateur-Weltrangliste war, will sein sportliches Heil nun auf der Tour versuchen und hofft, dort endliche OWGR-Beute machen zu können.
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Luke Donald: Lobende Worte für potenziellen Nachfolger Rose
Prädikat wertvoll: Trotz einer gewissen Einseitigkeit zugunsten der GB&I-Delegation zieht Europas Ryder-Cup-Kapitän Luke Donald nach dem Team Cup ein positives und zufriedenes Fazit. „Das war eine extrem wichtige Woche für alle Beteiligten – für die Spieler, für mich und für die Vizekapitäne“, sagte Engländer im Gespräch mit BBC Sport. „Wir haben 2023 viel für Rom gelernt und jetzt wichtige Erkenntnisse für die Herausforderung gewonnen, die uns im September beim Auswärtsauftritt in Bethpage Black erwartet: New York wird ein anderes Umfeld sein als Rom.“
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Man habe einige Aspekte und Faktoren hinsichtlich der Kommunikation getestet und vor allem den Spielern verdeutlicht, was es bedeute, Teil des Ryder Cup zu sein, die noch nicht bei einem Kontinentalwettbewerb dabei waren. „Es sind viele junge Leute hier, und viele potenzielle künftige Spieler. Es geht darum, ihnen die Wertigkeit des Wettbewerbs nahezubringen – und klarzumachen, was der Ryder Cup auch für den einzelnen Spieler bringen kann. Ich denke, nach dieser Woche weiß jeder, was er tun muss, um ein Teil des Ryder-Cup-Nimbus zu sein.“ Tyrrell Hatton weiß es offenkundig:
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Auch für Landsmann Justin Rose hatte Donald lobende Worte, der als erster Aspirant für das Kapitänsamt 2027 im irischen Adare Manor gehandelt wird: „Wir wissen, wie akribisch Justin in seiner Karriere war, wenn es darum ging, sich vorzubereiten, die richtigen Dinge zu tun und das Beste aus allem herauszuholen. Ich weiß, dass er diesen Job als Skipper von GB&I hier sehr ernst genommen hat. Er hat sich bei mir schlau gemacht, und dann habe ich ihn allein gelassen. Das Ergebnis spricht für sich.“
Gedenken an Grayson Murray auf Hawaii
Erinnerung: Die Sony Open 2025 begann ohne den Titelverteidiger – Grayson Murray war im Mai 2024 freiwillig aus dem Leben geschieden, hatte in seinem Haus in Palm Beach Gardens durch Autoabgase Selbstmord verübt, getrieben von einer Depression und Angstzuständen. Dass der damals 30-Jährige nicht zuletzt am Ort seines größten sportlichen Erfolgs unvergessen bleibt, haben Veranstalter, Spielerkollegen und Caddies vor dem Beginn des Turniers mit schönen Gesten demonstriert:
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Justin Bieber mit dem „Driver off the deck“
Chronistenpflicht: Auch Justin Bieber gehört seit Jahren zu den golfenden Showbiz-Promis. Jetzt hat der 30-jährige Popsänger, der nach eigener Darstellung mal ein 15er-Handicap gespielt haben will, ein Video veröffentlicht, das ihn beim Schlag mit dem Driver vom Fairway zeigt, besser bekannt als „Driver off the Deck“. Die Beurteilung des Unterfangens, des Schwungs und des Ergebnisses mag jeder für sich vornehmen:
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So einfach geht’s aus dem Pottbunker – sogar mit dem Driver
Zum Schluss: Was wird bloß immer für ein Gewese um die Schwierigkeiten von Schlägen aus den tiefen Pottbunkern eines Links- oder Linksstyle-Kurses gemacht – erst recht, wenn der Ball über die hohe Kante nach vorn gebracht werden soll. Ist doch ganz einfach, wie Joshua Kelley von Holein1trickshots hier beweist. Während Justin Bieber in der Meldung zuvor seinen Ball per Driver vom Fairway bloß in den Bunker befördert, holt Kelley die Murmel sogar mit dem Holz 1 aus dem Sand:
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