News

Teilzeit-„Rentnerin“ Thompson: „Mehr Urlaub, weniger schlechtes Gewissen“

28. Apr. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

(Foto: Getty)

Ok, sie hat die Chevron Championship nicht wieder gewonnen, das erste Damen-Major des Jahres ging an die Japanerin Mao Saigo. Es bleibt beim Titel aus dem Jahr 2014 als einziges Major für Lexi Thompson. Aber die Art und Weise, wie die 30-Jährige in The Club at Carlton Woods in Texas aufspielte, brachte sie zwischendrin in Schlagdistanz zum Titel – und etliche Betrachter zum Staunen. Entspannt, locker und befreit spielte Thompson auf, hatte vor der Finalrunde lediglich drei Schläge Rückstand zur Spitze und belegte am Ende den geteilten 14. Platz – ohne den Erfolgsdruck und die öffentliche Erwartungshaltung an eine, die das Vorzeige-Girl und das Gesicht des amerikanischen Damengolf war und dem immer entsprechen sollte. Das lastet jahrelang auf der Amerikanerin aus Florida, belastete sie und trieb sie an den Rand der Depression. Vor elf Monaten zog sie endgültig die Reißleine und verabschiedete sich vom Vollzeitjob der Turnierproette. Manche überhörten die Nuancen in ihrer tränenreichen Aussage, es war ein Abschied mit Ausnahmen. Und so tritt Thompson bei ausgewählten Turnieren an, bislang bereits drei Mal in diesem Jahr. „Ich gehe nicht bloß raus, um mich zu zeigen“, sagt sie. „Ich trainiere nach vor intensiv und bin immer noch wettbewerbsfähig. Aber mittlerweile kann ich genießen, wenn ich mal wieder spiele.“

Geändert hat sich nicht viel. Die Teilzeit-„Rentnerin“ hat Bruder Curtis am und die gewohnten Sponsoren auf dem Bag, wird heuer wohl noch sechs, sieben Turniere spielen. Eins pro Monat hat sie sich vorgenommen. Kein Stress, bloß Spaß. „Mehr Urlaub und weniger schlechtes Gewissen deswegen“, so beschreibt sie den Unterschied zu der Lexi Thompson von früher. „Ja, ich habe viel größere Pausen zwischen den Veranstaltungen als eine normale Spielerin, aber es ist schön. Immerhin ist es mein 15. Jahr auf der Tour. Ich genieße meine freie Zeit.“

Familie McIlroy: Hausbau im noblen Wentworth Estate

McIlroys Moves: Als Sportstar steht Rory McIlroy von jeher im Mittelpunkt der entsprechenden Medien, seine Triumphe und Tragiken auf und abseits der Fairways, sein Engagement für das Spiel, sein Mut zur Meinung rücken ihn immer wieder in den Fokus. Das vermeintliche Luxusleben oder etwa die Probleme mit Ehefrau Erica Stoll haben längst den Boulevard auf den Plan gerufen. Und seit McIlroys Moment beim Masters folgt die Koloportage dem Nordiren auf Schritt und Tritt. Deswegen wissen wir, dass „Rors“ vor allem deswegen nach Belfast gejettet ist und dem heimischen Holywood einen Besuch abgestattet hat, weil seine Eltern Rosie und Gerry wegen eines Umzugs im Augusta National Golf Club nicht dabei sein konnten. Also hieß es nachfeiern. Der Europa-Trip war überdies eine gute Gelegenheit, mal die Baustelle in England zu inspizieren, wo die McIlroys gerade ein neues Domizil errichten lassen. Auch das wurde ausgeführlich breitgetreten. Angeblich soll das sogar ein Wunsch von Erica gewesen sein, die sich – so heißt es – ein bisschen Tapetenwechsel für die mühsam gekittete Ehe wünscht.

Das neue Heim entsteht im noblen Wentworth Estate in der Grafschaft Surrey, unweit von London und in unmittelbarer Nachbarschaft des exklusiven Wentworth Club, dem Schauplatz der BMW PGA Championship, bekanntlich das Flaggschiff-Turnier der European Tour Group. „Man erfüllt sich nicht jeden Tag einen sportlichen Traum“, erzählte McIlroy am Rand der Zurich Classic of New Orleans. „Zuerst haben Erica, Poppy und ich nach unserem neuen Haus geschaut, dann ging es nach Belfast, um ein Menschen zu sehen, die uns wichtig sind: zuvorderst meine Eltern, aber auch meinen langjährigen Coach Michael Bannon. Außerdem haben wir ein paar Tage mit Harry Diamond, meinem Caddie und Freund aus Kindertagen, und seiner Frau verbracht.“

Artist from Ireland. Found a home for my Rory McIlroy painting, donated the piece to Holywood Golf Club this week, Rory's home course. Hopefully he gets the chance to see the portrait the next time he plays a round there 👍
byu/mikesartwrks ingolf

R&A erwartet 278.000 Fans bei der Open in Portrush

Massenansturm: Die R&A geht davon aus, dass die 153. Open Championship im Juli in Royal Portrush zur einer der meistbesuchten Open aller Zeiten wird. Es werden 278.000 Fans erwartet, was das Major zum größten Ereignis der nordirischen Sportgeschichte macht und einen wirtschaftlichen Wert von 213 Millionen britischen Pfund generiert. Es gab über eine Million Ticketanfragen. Mehr Besucher hatte nur die 150. Open 2022 in St. Andrews mit 290.000 Zuschauern. Als Shane Lowry 2019 die zweiten Open überhaupt in Royal Portrush gewann, kamen an den vier Turniertagen insgesamt 237.750 Fans. Jetzt warten alle auf das Duell der Lokalmatadoren Lowry und Rory McIlroy, der nach seiner Masters-Erlösung ohnehin bei allen drei noch folgenden Majors des Jahres 2025 als Favorit gehandelt wird.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von The Open (@theopen)

DP World Tour gastiert erneut in Indien

Expansion: Die DP World Tour tut, was Kritiker bei der PGA Tour seit langem anmahnen – sie erschließt neue Märkte in Nah- und Fernost. Wie Virginia Water jetzt bekannt gegeben hat, wird der Spielplan für diese Saison um ein Event in Indien ergänzt, das in der Phase des sogenannten „Back-Swing“-Zeitraums angesetzt ist. Die DP World India Championship vom 16. bis 19. Oktober ist mit vier Millionen Dollar dotiert, dem bislang größten Preisgeld bei einem Golfturnier in Indien, und findet im historischen Delhi Golf Club statt.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Delhi Golf Club Open (@thedgcopen)

Der europäische Circuit hatte bereits Ende März auf dem Subkontinent Station gemacht, als Ex-LIV’ler Eugenio Chacarra im DLF Golf & Country Club in New Delhi die Hero Indian Open gewann. Dort hatte Anfang des Jahres schon Bryson DeChambeau mit dem gesamten Crushers-Team beim Debüt des Turniers International Series India für Furore gesorgt. „Solche Events tragen wesentlich dazu bei, den Golfsport in unserem Land noch populärer zu machen“, freut sich Kapil Dev, Chef der Professional Golf Tour of India. Gut hinhören, Jay Monahan …

TGL 2026 mit weiterem Team und LPGA-Delegation?

Erweiterung: Nach der Saison ist vor der Saison – und daher laufen bei der TGL natürlich bereits die Vorbereitungen für die 2026er-Spielzeit des Indoor-Golf-Spektakels. Es könnte Neuerungen und Veränderungen im SoFi-Center zu Palm Beach Gardens geben. In Dallas (Texas) formiert sich ein siebtes Team, ein entsprechender Antrag auf Lizenzierung als Franchise hat TGL-Chef Mike McCarley bestätigt, der die Stadionsause mit Tiger Woods und Rory McIlroy konzipiert hat: „Wir fangen mit einem neuen Team an und sehen dann weiter. Interesse ist genug da.“ Es ist von einem 77-Millionen-Dollar-Investment die Rede, und natürlich setzen sofort Spekulationen, dass nun auch texanische Golfstars wie Scottie Scheffler und Jordan Spieth bei der TGL aufteen könnten.

Außerdem machen sich vor allem Tennis-Heroine Serena Williams und ihr Mann Alexis Ohanian, die Frontrunner des Los Angeles Golf Club, für eine Beteiligung der Golf-Ladies stark. „Ich habe die TGL-Jungs schon seit Minute eins wegen des LPGA-Deals genervt. Sie sind sehr interessiert, aber so was braucht halt Zeit“, sagte Ohanian. Auch hier dementierte McCarley nicht: „Es ist kein Geheimnis, dass wir daran arbeiten. Alexis war in dieser Hinsicht ein großer Vordenker für uns, und ich denke, die meisten unserer Teambesitzer sehen das genauso.“

Social Media hat bereits auf eine mögliche „Damenwahl“ reagiert:

Green Eagle eröffnet Süd West Course und The Range

Saure Wochen, frohe Feste: Auf den Green Eagle Golf Courses in Winsen (Luhe) wird gefeiert. In monatelanger unermüdlicher Arbeit haben Inhaber Michael Blesch und seinen Mannen mit dem für Green Eagle schon sprichwörtlichen Biberfleiß an den ersten neun Löchern des West Course gearbeitet, mit dem man sich mit der Anlage vor den Toren von Hamburg für die Ausrichtung des Ryder Cup 2035 bewerben will, und die andere Hälfte des bisherigen Süd Course zu einem neuen Neunloch-Parcours umgebaut; außerdem wurde in Rekordzeit am Porsche Nord Course auch noch ein komplett neues Übungsareal aus dem Boden gestampft, das allen Ansprüchen eines Tour-Standorts gerecht wird.

In Rekordzeit aus dem Boden gestampft: The Range, die neue Übungsanlage auf den Green Eagle Golf Courses. (Foto: Christian Raffeck)

Für das Pre-Opening von Süd West Course und The Range haben sich die Green-Eagle-Macher einiges an Programm einfallen lassen. Bleschs Eröffnung mit dem berühmten goldenen Ball versteht sich fast von selbst. Anschließend wird das Ensemble direkt von einem hochkarätigen Quartett eingeweiht. Die Tour-Profis Max Kieffer, Max Schmitt, Nick Bachem und Freddy Schott treten zum Showmatch im Bestball-Format gegeneinander an.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Green Eagle Golf Courses (@greeneaglegolfcourses)

Trump erweist Golf einen Bärendienst

Wechselbäder: Der Zollzirkus des US-Präsidenten Donald Trump löst Schnappatmung an den Börsen aus und bringt Aktienkurse ins Schlingern. Davon ist der Golfsektor nicht ausgenommen. Auch hier wirkt sich aus, dass der US-Leitindex S&P 500 in diesem Jahr bereits um mehr als 13 Prozent gefallen ist. Die Aktien von Topgolf Callaway Brands beispielsweise sind in den vergangenen sechs Monaten um fast 39 Prozent gefallen. Die von TruGolf Holdings (Golfsimulator-Software und -Hardware) sind gar um mehr 68 Prozent eingebrochen. Auch Acushnet liegt unter dem Stand von Ende 2024. Experten glauben jedoch, dass der Golfsport mit seiner Mischung aus Markenwert, erlebnisorientierter Expansion und einem digital versierten Publikum langfristig zu einer ruhige Nische in wirtschaftlich unsicheren Zeiten werden kann. Weitere erratische Aktionen des orangen Zampano im Weißen Haus sind dabei freilich nicht eingepreist: Hohe Zölle auf Materialien wie Stahl oder Aluminium und auf in Asien gefertigte Komponenten würden auf die Endverbraucher umgeschlagen und könnten zu enormen Preissteigerungen bei Schlägern und anderem Equipment führen.

Golfclub von Einbrechern heimgesucht

Serienopfer: Der Teignmouth Golf Club im englischen Devon ist zur Zielscheibe von Einbrechern geworden. Anfang April verschafften sich Unbekannte zum vierten Mal innerhalb von sieben Monaten Zutritt zum Clubhaus und räumten die Trophäenvitrine aus, vor allem in ideeller Hinsicht ein unersetzlicher Verlust für den Club, der 2024 das hundertjährige Bestehen feiert. Da kommt einiges an Silber und Vasen zusammen. Stellt sich letztlich die Frage, wann Teignmouth aus dem Schaden klug wird und seine Einrichtungen absichert, mit einer Alarmanlage beispielsweise.

Augusta-Runde als Hochzeitsgeschenk

Zum Schluss: Bei solchen Freunden lohnt sich das Heiraten: Madelene Sagström hat unlängst das Matchplay-Turnier auf der LPGA Tour gewonnen und ihren Verlobten Jack Clarke geheiratet. Zum sportlichen und privaten Glück gab’s dann das passende Hochzeitsgeschenk – eines, das man nicht kaufen kann: Sagströms schwedische Landsfrau Annika Sörenstam spendierte dem Paar eine Golfrunde im Augusta National Golf Club. Die zehnfache Majorsiegerin ist seint 2023 Mitglied bei den Green Jackets und darf limitiert Gäste zum gemeinsamen Golf einladen.


Feedback