Wie wahrscheinlich auch die letzten Leserinnen und Leser mitbekommen haben, sind wir offensichtlich in der Wintersaison angekommen. Die Golfplätze sind teilweise gesperrt, und es bleibt nur noch der Weg auf die Übungsanlage oder in die Indooranlage.
Da es einigen sogar dafür etwas zu kalt oder zu umständlich ist, werden von vielen die Golfschläger in die Ecke gestellt. Eine gute Möglichkeit, sich trotzdem an den kalten Tagen mit dem Golfsport zu beschäftigen, ist, sich genau diese Frage zu stellen: Wo schlage ich denn jetzt hin?
Strategie und Taktik: Ein unterschätzter Bereich im Amateur-Golf
Ein noch sehr großer, ungenutzter Teilbereich im Amateurgolf ist die Strategie und Taktik. Einfach erklärt, sollte jede Golferin und jeder Golfer eine Strategie festlegen, wie sie oder er ein Loch oder den Platz spielen möchte, um dann bei Schlägen, die nicht so gut gelungen sind, korrekte taktische Schritte einzuleiten.
Um das hinzubekommen, sollte man zuerst überlegen, an welchem Loch man welchen Zielscore erreichen will. In Schritt 2 überlegt man sich, mit welchen Schlägern man diesen Zielscore erreichen kann.
Ein Beispiel für eine clevere Strategie
Ein Beispiel: Ein 320 m langes Par 4 (vom gelben Tee). Der Zielscore für die Spielerin oder den Spieler sollte fünf Schläge sein – Bogey. Die Person muss nun zwei Putts auf dem Grün einrechnen und hat drei lange Schläge zur Verfügung, um das Bogey zu erspielen. Nun sollte sie oder er überlegen, mit welchen drei Golfschlägen es verlässlich gelingt, das Grün zu treffen. Man merkt sofort, es ist sehr zielführend, dabei die Grundlängen zu kennen – natürlich nicht die Wunschlängen, sondern die tatsächlichen Schlaglängen mit den einzelnen Schlägern. Die Spielerin oder der Spieler entscheidet sich, vom Abschlag einen Driver zu nehmen, um diesen auf eine Distanz von 180 m zu spielen (eine realistische Länge). Danach schlägt sie oder er ein Eisen 7 hinterher, auf eine Distanz von 120 m. Es bleibt ein Annäherungsschlag aus 20 m auf das Grün und eine realistische Chance, in drei Schlägen das Grün zu treffen. Jetzt fehlen noch 2 Putts für die 5 auf der Scorecard.
Flexibilität: Warum die Strategie variieren darf
Dies ist natürlich nur eine mögliche Variante einer Strategie. Die Strategie sollte sich daran anpassen, wie die individuellen Längen einer Spielerin oder eines Spielers sind und wie aktuell die jeweilige Qualität der Golfschläge funktioniert. Dabei kann sich natürlich die Strategie an einem Loch auch von Woche zu Woche ändern, sollte der Abschlag aus der Tee Box oder ein Transportschlag mal nicht gut klappen.
Fazit: Ohne Strategie bleibt Potenzial ungenutzt
Mein Fazit ist daher: Technisch gut ausgeführte Schläge sind die Grundvoraussetzung für ein gutes Ergebnis. Sollte man aber ein Loch oder einen Platz strategisch nicht vorbereiten, helfen ausschließlich gute Golfschläge nicht, den Score zu verbessern.
Viel Spaß beim Üben
Ihr Steffen Bents