Der Ryder Cup hat schon viele Golfspieler zu Legenden gemacht. Immerhin geht es bei dem Wettbewerb zwischen den Kontinenten um mehr als nur Preisgeld. Es ist der wichtigste Wettkampf des Golfsports und Millionen von golfbegeisterten Menschen schauen auf die Spieler der Teams und erwarten, dass der Cup in ihren Kontinent geholt wird.
Martin Kaymer mit einem Kontinent auf den Schultern
Nach den ersten 16 Matches sah es vor neun Jahren für die Europäer aber alles andere als rosig aus. Mit sechs zu zehn lagen sie hinten, nachdem die letzten zwei Matches noch knapp gewonnen wurden. Am Sonntag dann, in den abschließenden Einzeln, gewannen Luke Donald, Ian Poulter, Rory McIlroy, Justin Rose und Paul Lawrie direkt die ersten fünf Matches. Plötzlich lag Team Europa im September 2012 zum ersten Mal vorn. Von den nächsten vier Partien konnte allerdings lediglich Sergio Garcia sein Match für sich entscheiden. Drei Partien waren noch offen.
Lee Westwood gewann sein Match gegen Matt Kuchar ohne Probleme, nur die Duelle zwischen Martin Kaymer und Steve Stricker sowie Tiger Woods gegen Francesco Molinari liefen noch. Zwei geteilte Matches hätten Europa zum Sieg gereicht (Europa gewann 2010, dem Titelverteidiger reicht ein Unentschieden zum Sieg), doch verlassen wollte man sich darauf nicht. Die Hoffnungen des gesamten Teams ruhten auf Martin Kaymer - und er enttäuschte sie bekanntlich nicht.
Martin Kaymer ließ alle zittern
Noch zwei Löcher waren zu gehen und es stand all square im Duell des Mettmanners mit Stricker. Auf Bahn 17 verzockte sich Stricker mit einem Bogey. Kaymer ging mit einem Loch Vorsprung auf die letzte Bahn des Medinah Country Club, in dem am 30. September "das größte Comeback im Sport" geschrieben wurde, wie Ian Poulter sich später erinnerte.
Der letzte Abschlag des Rheinländers landete im Fairwaybunker, aber der heute 36-Jährige schaffte es, den zweiten Schlag auf das Grün des Par-4 zu schlagen. Stricker verpasste seinen langen Birdie Putt, mit dem er den Punkt noch zumindest hätte teilen können. Kaymer ließ sich einen Rückputt von gut zwei Metern, um das Loch zu teilen und das Match damit mit 1auf für sich zu entscheiden. "Der Majorsieg (die PGA Championship 2010; Anm. d. Red.) war nur für mich, aber diesmal konnte ich die Jungs hinter mir stehen sehen", beschrieb Kaymer später die Situation.
Die Anspannung der Teamkollegen und vor allem des Europäischen Kapitäns, José María Olazábal, war deutlich sichtbar. Kaum vorstellbar, welch ein Druck auf den Schultern von Kaymer lastete. Doch er hielt dem Druck stand und lochte den Putt zum Matchgewinn und zum Sieg des Ryder Cup's 2012. Der Vorsprung der US-Amerikaner war aufgeholt und das Wunder von Medinah geboren. "Es ist ein Gefühl, das ich nie zuvor hatte", versuchte der Held des 39. Ryder Cup anschließend, seine Emotionen zu beschreiben.
Mäßig gespielt aber dann ein mitentscheidender glücklicher Put. So kann man in einer
Sportart zur “ Legende “ werden. Ich glaube damals hätten es andere verdient.
So einfach kann man zur “ Legende “ werden. Sonst mäßig gespielt und ein glücklicher Put ! Bei diesem Ryder-Cup hätten es andere mehr verdient zu einer Legende zu werden. Ich würde sagen dieser Put hat alleinig seine Nominierung gerettet ,mehr nicht.
Völlig richtig gesehen. Der Bericht unterschlägt geflissentlich, dass Kaymer bis zu seinem letzten 2-Meter-Putt schwächster Spieler des Europa-Teams war und deshalb an den ersten beiden Tagen auch nur einmal eingesetzt wurde. Der Mann dieses Wettbewerbs war eindeutig Ian Poulter, der alle seine Matches gewann. Im Übrigen: Der Begriff „Legende“ sollte nicht inflationär verwendet werden.