Wie spielt man zügig Golf? Zügig lässt sich zum Beispiel spielen, indem man bei der Ballsuche ökonomisch vorgeht, indem man sein Golfbag vorausschauend platziert und auch, indem man die Golfregeln sicher und angemessen anzuwenden weiß.
Dazu ein Rechenbeispiel: Ein Flight aus drei Handicap-18-Spielern macht zusammen in einer Runde 270 Schläge. Wenn jeder bei jedem Schlag nur fünf Sekunden Zeit spart, sind das schon 22 Minuten pro Runde. Durch Beachtung aller Tipps lassen sich leicht bis zu eineinhalb Stunden und wichtige Schläge für den Score eingesparen.
Das Buch “Golf – Schnell besser spielen” hält Taktiktipps für das Einsparen unnötiger Schläge bereit. Manche Anregungen wirken zwar selbstverständlich, finden aber auf dem Platz selten Anwendung. Wenn wir uns öfter darauf besinnen, was Taktik und kluges Spiel für uns tun können, werden wir am Ende nicht nur mehr Zeit, sondern auch einen besseren Score haben.
Golf Etikette: Gentleman genießt und schweigt
Eine Situation, die so und ähnlich leider öfters vorkommt: Spieler A hat seinen Ball ins Rough geschlagen. Er findet seinen Ball noch, bevor B und C zu ihm aufschließen, um ihm beim Suchen zu helfen. Er ruft B und C lauthals zu, dass er seinen Ball schon gefunden habe. Hierdurch wird der auf dem benachbarten Fairway gerade schlagende D so irritiert, dass er seinen Schlag verhackt. Dies kostet Zeit durch Spielen eines weiteren Schlags, unter Umständen auch durch Suchen oder Spielen eines neuen Balls.
Diese Situation findet sich nicht nur an benachbarten Fairways, sondern auch an Grüns, die sich in der Nähe des nächsten Abschlags befinden. Egal, ob Sie einen Ball gefunden, einen Birdieputt gelocht haben oder sich einfach nur unterhalten: Achten Sie darauf, dass nicht nur Ihre eigenen Mitspieler, sondern auch Spieler auf anderen Teilen des Platzes nicht gestört werden. Dies gilt vor allem auch auf Ihnen unbekannten Golfplätzen, bei denen Sie oft nicht so genau einschätzen können, wo die benachbarten Fairways verlaufen.
Den Ball individualisieren
Spieler A hat seinen Abschlag ins Semi-Rough geschlagen. Sein erstklassiger Recovery-Shot landet auf dem Grün. Derart beflügelt, locht A den Birdieputt auch noch ein. Als er den Ball aus dem Loch nimmt, stellt er fest, dass er den falschen Ball aus dem Semi-Rough gespielt hat. Pech?
Nich nur Regel 6-5, sondern auch Regel 12-2 besagt: „Der Spieler ist dafür verantwortlich, daß er den richtigen Ball spielt“, und gibt auch schon den richtigen Rat: „Jeder Spieler sollte seinen Ball kennzeichnen.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Markieren Sie Ihren Ball auf mehreren Seiten, damit Sie ihn auch ohne Aufnehmen (Regel 12-2) in allen (!) Lagen eindeutig als den Ihren identifizieren können. Bedenken Sie, dass die meisten Spieler Bälle nur weniger Marken bevorzugen. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass Bälle gleicher Marke und Nummerierung nebeneinander zu liegen kommen. Achten Sie am ersten Abschlag mit darauf, dass alle Mitspieler unterschiedliche Bälle bzw. Markierungen verwenden.
Gewöhnen Sie sich aber nicht nur an, den Ball zu markieren, sondern schauen Sie sich den Ball auch wirklich an, bevor Sie ihn schlagen. Spieler A ist also nicht vom Pech verfolgt, sondern er ist mehr als unvernünftig gewesen. Das Versehen hätte ihm schon bei seinem zweiten Schlag nicht unterlaufen dürfen. Dass er mit dem falschen Ball auch noch einen Putt gemacht hat, zeigt weiter, dass er von der sehr vorteilhaften Möglichkeit von Regel 21 keinen Gebrauch gemacht hat, nach der der Ball auf dem Grün aufgenommen und sogar gereinigt werden darf. Das ganze Ausmaß des Fehlers wird in der nächsten Grafik deutlich.
Falscher Ball, verkorkster Score
Im Zählspiel muss A zurückgehen, seinen Ball suchen und diesen spielen. Er erhält zwei Strafschläge nach Regel 15-3. Seinen glanzvollen Schlag von vorhin wird er kaum wiederholen können, sodass neben dem erheblichen Zeitverlust mindestens drei (!) zusätzliche Schläge entstehen.
Hat er bereits einen Schlag vom nächsten Abschlag gespielt oder am letzten Loch das Grün verlassen, braucht er sich über die Spielverzögerung allerdings keine Kopfschmerzen mehr zu machen: In diesen Fällen wird er nämlich disqualifiziert.
Auch im Lochspiel hält sich (wenn A seinen Ball nicht suchen und aufheben geht) wenigstens die Spielverzögerung in Grenzen, da er (und sein Gegner) das Loch nicht mehr zu Ende spielen müssen: Die Strafe für A ist Lochverlust nach Regel 15-2.