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Rangefinder – was die Geräte können und was sie können dürfen

08. Sep. 2021 von Benjamin Reeve in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Erstmals erlaubt waren Rangefinder bei der PGA Championship 2021 auf dem Ocean Course des Kiawah Island Resort. (Foto: Getty)

Erstmals erlaubt waren Rangefinder bei der PGA Championship 2021 auf dem Ocean Course des Kiawah Island Resort. (Foto: Getty)

Auf den Proberunden der großen Turniere der PGA Tour, konnten die Distanzmessungen mit den Rangefinder-Geräten bereits beobachtet werden. Seit 2014 sie bei den US-amerikanischen Amateuren erlaubt. Getestet wurde die Technik zudem 2017 auf der Korn Ferry Tour. Nun hat die PGA of Amerika die Rangefinder-Geräte auch für die Wettbewerbe auf der PGA Tour, der Korn Ferry Tour und PGA Tour Champions erlaubt.

Die offizielle Begründung ist, dass die Geräte den Spielflow erhalten sollen. Mit anderen Worten: es soll das Spiel schneller machen. Spieler und Caddies zeigten sich jedoch skeptisch, ob das angegebene Ziel dadurch erreicht werde. Wie Golf Post berichtete, sei der allgemeine Tenor überall der Gleiche: Rangefinder werden das Spiel nicht beschleunigen, sie werden es langsamer machen und dazu die Vorbereitungen auf ein Turnier drastisch verändern.

Dennoch wird die Technik, sollte sie sich bei den Profiturnieren in den USA durchsetzen, früher oder später auch auf der European Tour Einzug erhalten. Im Amateurbereich sind die Geräte bereits seit 2006 auf Golfplätzen und auch bei Turnieren erlaubt. Grund genug, diese Technik etwas genauer anzuschauen und zu bewerten. Welchen Nutzen hat sie für Profis wie auch für Amateure?

Was können die Rangefinder-Geräte und was dürfen sie bei Turnieren anzeigen?

Für jeden Golfer ist es von Vorteil den Platz so gut wie möglich zu kennen. Rangefinder sind Entfernungsmesser und daher eine Alternative zum traditionellen „Yardage Book“ (ugs. Birdie Book).

Rangefinder basieren auf einer Laser-Technologie, die sich für den Profi-Golfsport durchgesetzt hat. Zwar sind GPS-basierte Geräte meist günstiger, aber sie sind weniger präzise als die Laser-Messungen. Zudem bedarf es bei der Nutzung eines GPS-Geräts zumeist einer Software, in der der zu spielende Platz, samt Hindernissen, Gefällen und Baumbestand hinterlegt ist. Bei vielen Geräten wird zudem Internetzugang benötigt.

Neben der präziseren Entfernung, können gute Laser-Geräte jedoch ebenfalls Gefälle bestimmen. Allerdings erlauben PGA sowie USGA und R&A in den offiziellen Golfregeln die Nutzung der Geräte allein zur Distanz- und Richtungsmessung. Die Bestimmung des Gefälles ist in Wettbewerben nicht zugelassen (siehe Regel 4.3a.1). Bei Anschaffung sollte daher auch hierzulande darauf geachtet werden, dass die Möglichkeit besteht, die Funktion zu deaktivieren.

Gute Ergänzung zum traditionellen Yardage Book ist ein Laser-Entfernungmesser „Rangefinder“. (Foto: Getty) Gute Ergänzung zum traditionellen Yardage Book ist ein Laser-Entfernungmesser „Rangefinder“. (Foto: Getty)

Zudem verfügen viele Geräte über eine so genannte Pin-Finder-Technologie, die die Flagge von anderen Objekten im Hintergrund (bspw. Bäumen) unterscheidet. Der Rangefinder vibriert kurz, wenn die Flagge fixiert wurde, um die Messung zu unterstützen.

Außerdem verbauen die meisten Hersteller einen Zoom. Die Faustregel lautet hier: je stärker eine Vergrößerung möglich ist, desto teurer ist das Gerät. Die gängigsten Rangefinder vergrößern drei- bis siebenfach. Die Preisunterschiede der verschiedenen Anbieter und Ausführungen sind enorm und rangieren zwischen 70 und 1.000 Euro.

Rangefinder als Ergänzung auch für Amateure

Grundsätzlich sollte ein Rangefinder als Ergänzung und nicht als Alternative zum Birdie Book verstanden werden. Der Vorteil darin liegt auf der Hand: Distanzen und Gegebenheiten des Platzes werden ausgehend von der individuellen Schlaglänge bestimmt. Im Birdie Book sind die Distanzen allgemein, d.h. statisch vermerkt. Die Flexibilität des individuellen Einsatzes eines solchen Gerätes hat also auf den ersten Blick einen deutlichen Mehrwert für den Golfer. Durch die präzisen Messungen können Amateurgolfer außerdem lernen, Distanzen auch ohne Rangefinder genauer einzuschätzen.

In den USA freuen sich vor allem die Long-Hitter über die Regeländerung. Wenn ihre Schlaglänge auf Kosten der Präzision geht und der Ball mal Abseits des Fairways liegt, ist die Distanzbestimmung ohne Rangefinder ungleich schwieriger. Dies bedeutet, dass auch Durchschnittsgolfer, die manchmal oder öfter mal daneben liegen, von einem Rangefinder profitieren können. Allerdings ist ein guter Schlag von vielen weiteren Faktoren abhängig.

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