Bereits im letzten Jahr machte die Premier Golf League Schlagzeilen, doch durch die Corona-Pandemie und eine klare Ansage des PGA-Tour-Commissioners Jay Monahans an seine Spieler, dachten viele das Projekt sei auf Eis gelegt worden. Jetzt ist die "Super Golf League" mit neuem Namen und einer Unsumme an Kapital zurück. Laut einem Bericht des Telegraphs soll die "Super Golf League" (SGL), gesponsert durch Saudi-Arabische Finanziers, die Top-Spieler mit Angeboten von bis zu 30 Millionen Dollar locken.
2022 soll es losgehen
Laut dem Telegraph soll es bereits im nächsten Jahr losgehen. Dafür waren in den letzten Wochen Investoren-Teams in Jupiter (Florida) unterwegs, der Heimat vieler Top-Spieler und sollen unter anderem Dustin Johnson, Justin Rose, Brooks Koepka, Bryson DeChambeau und Phil Mickelson Angebote gemacht haben. "Sie [Anm. d. Red. die SGL] ist immer noch lebendig, und die Spieler und Agenten hören nun auf ihren Pitch", sagte ein Agent, der anonym bleiben wollte, zu ESPN. "Das war es zu diesem Zeitpunkt. Nur eine Menge zuhören." Ein weiterer Agent versicherte Golfweek, dass das versprochene Geld da sei, dabei spreche er von bis zu einer Milliarde Dollar.
Bereits im letzten Jahr sprach die SGL die Top-Spieler der PGA-Tour an und erhielt, zumindest von einigen, klare Absagen. Rory McIlroy beispielsweise lehnte einen Wechsel kategorisch ab. "Ich möchte auf der richtigen Seite der Geschichte stehen."
Webb Simpson stimmte dem vor einigen Tagen zu. Es ist nicht klar, ob er auch ein Angebot der SLG erhalten habe, jedoch stellte er klar, "Ich liebe die PGA Tour. Sie hat mir in den letzten 12 Jahren meines Lebens eine unglaubliche Chance gegeben. Es ist schwer für mich zu glauben, dass es wirklich passieren wird und die Jungs wirklich das Schiff verlassen."
"Eine völlig neue Art des Golfspiels"
Webb Simpson spricht es an. Die SLG will nicht, wie die PGA oder European Tour auf den Einzelerfolg setzten, sondern als Formel 1 ähnliches Team-Format an den Start gehen. Laut Berichten sind bisher fünf Events beginnend ab September 2022 geplant, wobei vier Team mit jeweils vier Mitgliedern aufteen sollen. Langfristig sollen sogar 18 Events mit einem großen Tour-Abschluss auf dem Programm stehen. Dabei werden Preisgelder von 10 Millionen Dollar aufwärts genannt.
PGA Tour: Jay Monahan ergreift Maßnahmen
Ob die SLG eine wirkliche Konkurrenz zur PGA Tour sein wird, muss sich erst noch zeigen, jedoch soll laut dem Bericht eines Spielers bereits klar sein, dass kein Spieler auf beiden Touren antreten darf. Das soll Monahan auf einer "Players Only" Besprechung im Vorfeld der Wells Fargo Championship am 04. Mai 2021 gesagt haben. Es soll sogar im Raum stehen, dass Spieler lebenslang von der PGA Tour ausgeschlossen werden. "Wir müssen unsere Sponsoren, Medienpartner und alle anderen Beteiligten schützen. Daher würden ab diesem Punkt Maßnahmen greifen." sagte Monahan bereits im letzten Jahr.
Er spricht in diesem Kontext auch das neue "Player Impact Program" an, dass die Top-Spieler der Tour für ihre Bemühungen abseits des Golfplatzes belohnen soll an. Dieses Programm und die ausgebaute Kooperation mit der European Tour sind erste Schritte, um die PGA Tour vor der Konkurrenz durch die SLG zu schützen.
Konsequenzen für Majors und Ryder Cup noch unklar
Auch für die Majors und den Ryder Cup ist die Zukunft ungewiss. Sollte es zu einem Abwandern der Top-Spieler kommen, dürften diese Bei PGA-Tour-Events nicht mehr antreten. Darin sind unter anderem auch Major-Turniere eingeschlossen. Auch die Weltrangliste müsste neu organisiert werden, da es mit dem bestehenden System nicht mit der neuen Tour kooperieren würde. Ein weiteres Fragezeichen bildet der Ryder Cup. Das Team USA wird von der PGA of America geleitet, demnach fällt eine Teilnahme am Ryder Cup für Spieler der SLG weg. Ähnliches könnte Golf Monthly auch für Spieler der European Tour gelten, sollten Jon Rahm, Justin Rose und Co. das verlockende Angebot annehmen.