Geld regiert die Welt, das ist keine neue Erkenntnis, auch die Golfwelt: Und deswegen war die Verlegung des WGC-Turniers vom „blauen Monster“ in Donald Trumps Doral-Resort nach Mexiko-Stadt mitnichten eine Entscheidung gegen den Immobilien-Tycoon und seine Politpöbeleien, sondern ein Plazet zugunsten des Gelds. Ohnehin glaubt doch niemand ernsthaft, dass die PGA Tour einen potenziellen US-Präsidenten wegen dessen politischer Aussagen, und seien sie noch so krude, vor den Kopf stoßen würde. Fürs Geld freilich scheuen „Commish“ Tim Finchem und Co. das keineswegs.
Ein WGC-Turnier, so hat es US-Golfjournalist Tim Rosaforte im „Golf Channel“ analysiert, kostet zwischen 12 und 15 Millionen Dollar. Diese Summe wollte der bisherige Hauptsponsor Cadillac nicht mehr zahlen, erst recht nicht – und hier kommt Trump doch ins Spiel –, wenn einem dann ein Selbstdarsteller wie „The Donald“ das teuer erkaufte Rampenlicht stiehlt. „Es ist eine schwierige Konstellation, wenn du Millionen investierst, um ein Turnier mit deiner Marke zu verbinden, und das mit dem Gastgeber teilen musst“, hat Finchem auch zugegeben. Ricardo Salinas hingegen, Chef des neuen Hauptsponsors „Grupo Salinas“, der im Kommunikations-, Bank- und Ölgeschäft engagiert ist, will nicht im Mittelpunkt stehen. Er investiert die Millionen laut Rosaforte, um Golf in Mexiko zu fördern. Damit hat die Tour auch noch einen hehren Grund, dem Geld zu folgen.
Damen im Club: Royal Troon stimmt vor Open ab
Eilentscheid: Noch vor Beginn der Open Championship will sich Gastgeber Royal Troon der Frage weiblicher Mitglieder stellen. Der bisherige „All-Male“-Club hat für den 1. Juli eine Sonder-Mitgliederversammlung anberaumt, um über die Aufnahme von Damen in den Club abzustimmen. Laut einer aktuellen Erhebung nach der Causa Muirfield sind drei Viertel des Herrenzirkels positiv gestimmt. Kapitän Martin Cheyne: „Es wird Zeit, dass auch unser Club die modernen Zeiten widerspiegelt, in denen wir leben.“
US-Open-Einladung für Ex-Champ Goosen
Exrawurst: Zwei Mal, 2001 und 2004, hat Retief Goosen die US Open gewonnen, 2015 musste der Südafrikaner indes durch einen lokalen Qualifier, um in Chambers Bay teilzunehmen, weil seine zehnjährige Startberechtigung ausgelaufen war. Diese Mühle blieb dem 47-Jährigen für Oakmont kommende Woche erspart, denn die USGA hat Goosen zu ihrer 116. offenen amerikanischen Meisterschaft eingeladen, eine Ehre, die zuletzt Tom Watson und Vijay Singh 2010 für Pebble Beach zuteil wurde.
Page Spiranac ist jetzt „Champion“
Erfolgserlebnis: Page Spiranac hat ihren ersten Sieg als Golf-Proette eingefahren. Das Social-Media-Sternchen hat im Orange Tree Golf Resort in Scottsdale/Arizona ein Turnier der unterklassigen Cactus Tour gewonnen. Die 23-Jährige setzte sich im Play-off gegen Hannah O‘Sullivan, die weltbeste Amateurin, durch. Man beachte den Hashtag des Fotos…
Der „King“ macht in Mode
Alter schützt vor Business nicht: Arnold Palmer ist 86 Jahre alt, aber seiner Geschäftstüchtigkeit tut das keinen Abbruch. Der „King“ macht künftig auch in Golf-Mode, vereinbarte eine Zusammenarbeit mit der Bekleidungsfirma „Sport Casuals“ aus Florida und bringt künftig seine eigene Kollektion mit Polohemden, Hosen und Pullovern heraus. Der Netto-Erlös kommt Palmers „Arnie‘s-Army“-Stiftung zugute. Das Thema Ruhestand wird wirklich überbewertet.
Allianz von European und Asian Tour in Sicht
Orientierung nach Fernost: Die European Tour eröffnet demnächst ein Büro in Südkoreas Hauptstadt Seoul, um ihre Position im asiatischen Raum zu stärken. Dazu passt die Aussage von Tour-Chef Keith Pelley zu einer strategische Allianz mit der Asian Tour, über die beide Seiten seit langem verhandeln. Sogar von einer Fusion war die Rede. Pelley erwartet nun konkrete Ergebnisse schon zur Saison 2017, nachdem die Gespräche wegen eines kompletten Vorstandswechsels der Asian Tour für eine Weile auf Eis lagen.
Schildkröteneier im Bunker
Sperrzone: Im Wildwood Golf Club in Pittsburgh/Pennsylvania ist ein Teil des Bunkers am vierten Grün für Golfer nicht mehr zugänglich. Dort hat eine Schnappschildkröte aus dem nahen Fluss zwölf Eier gelegt und im Bunkersand vergraben. Die Greenkeeper erklärten den Bereich zu „Boden in Ausbesserung“; für Bälle, die in der Nähe des Brutplatzes landen, gibt‘s einen „Free Drop“.
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Nein zu Kindern, Ja zu Olympia
Angstfrei: Die halbe Weltelite fürchtet den Zika-Virus, hat Olympia bereits abgesagt oder stellt – wie aktuell Jason Day – den Start beim Golf-Comeback im Zeichen der Ringe wegen der Familienplanung in Frage. Nicht so Alena Sharp, derzeit Kanadas zweite Golf-Olympionikin nach Brooke Henderson. Die 35-Jährige hat einen simplen Grund, dem Zika-Risiko gelassen zu begegnen: „Ich will keine Kinder haben. Das gehört nicht zu meinem Lebensplan.“
Nasses Golfvergnügen
Schlag ins Wasser: Und dann war da noch der Golfer, der seinen Ball aus schwieriger Lage bugsiert, dabei aber baden geht. Sehenswert sind auch die Reaktionen seiner „Buddies“: