Langsame Runden sorgen seit Jahren für Diskussionen auf der PGA Tour. Nun reagiert die Tour mit Vorschlägen für konkrete Maßnahmen. Entfernungsmessgeräte sollen ab 2025 getestet werden, Feldgrößen werden ab 2026 reduziert und die Transparenz bei Ahndungen bei Zeitüberschreitungen soll erhöht werden. Das i-Tüpfelchen? Sogar die Shot Clock, bislang eigentlich undenkbar im traditionellen Golfsport, scheint immer realistischer.
Entfernungsmessgeräte: Ein schnellerer Weg zur Zahl?
Seit Jahren diskutieren Spieler, Fans und Offizielle über Möglichkeiten, die PGA Tour schneller zu machen. Nun geht die Tour einen neuen Weg: 2025 sollen Entfernungsmessgeräte bei ausgewählten Turnieren getestet werden.
Die Idee ist recht simpel. Rangefinder geben Spielern sofort die Distanz zum Ziel, ohne dass Caddies mühsam Schritte zählen oder Yardage-Bücher konsultieren müssen. Gary Young, Senior Vice President Rules & Competitions der PGA Tour, sieht darin eine Chance, den Spielfluss zu verbessern: „Wir haben es auf der Korn Ferry Tour getestet, wir haben es auf der PGA Tour Champions getestet – warum nicht hier?“.
Mehr Transparenz bei langsamen Spielern
Außerdem misst die PGA Tour seit Jahren die durchschnittliche Zeit, die ein Spieler für einen Schlag benötigt. Doch diese Daten sind bisher immer intern diskutiert oder geahndet worden. Nun steht zur Debatte, sie offenzulegen – ein möglicher Paradigmenwechsel.
Laut Chief Competitions Officer Tyler Dennis sei das Problem aber nicht nur die individuelle Schlagzeit, sondern auch die Dynamik auf dem Platz: Feldgröße, Kurslayout und Wetter spielen eine Rolle. Dennoch könnte die Veröffentlichung dieser Statistiken die Schlagzeiten langsamer Spieler stärker in den Fokus rücken – und vielleicht sogar zu einer Verhaltensänderung führen.
Dazu kommt die Diskussion um Strafen für zu langsames Spiel: Bisher wurden die Verstöße hinter verschlossenen Türen geahndet, und die Außenwelt hat nicht viel davon mitbekommen. Doch Stimmen werden lauter, die eine Veröffentlichung der Strafen fordern – ähnlich wie es in anderen Sportarten üblich ist.
Kommt die Shot Clock auf die PGA Tour?
Eine der radikalsten Ideen in der Slow-Play-Debatte ist die Einführung der Shot Clock. In der neuen TGL um Tiger Woods und Rory McIlroy sorgt bereits ein 40-Sekunden-Timer samt pulsierendem Herzschlag-Sound für mehr Tempo – ein Konzept, das Spieler wie Rickie Fowler und Matt Fitzpatrick auch auf der PGA Tour sehen wollen:
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Dottie Pepper, ehemalige Profispielerin und heutige TV-Analystin, brachte das Thema kürzlich in der NY Times mit einem einfachen Wort auf den Punkt: „Respekt“. Respekt vor Mitspielern, Fans und TV-Zuschauerinnen und Zuschauern, die Woche für Woche lange Rundenzeiten in Kauf nehmen.
Weniger Spieler, größere Abstände, flüssigeres Spiel?
Wenn auch andere Maßnahmen erst getestet oder heiß diskutiert werden, gibt es eine bereits beschlossene Maßnahme für 2026: Künftig werden Turniere mit kleineren Teilnehmerfeldern gespielt. Die Players Championship wird beispielsweise von 144 auf 120 Spieler reduziert. Dahinter steckt die folgende Idee: Weniger Spieler bedeuten weniger Gruppen auf dem Platz, was größere Abstände zwischen den Startzeiten ermöglicht. Offizielle hätten so mehr Möglichkeiten, Tempoverstöße konsequent zu ahnden. „Kleinere Felder geben uns als Regelkommission mehr Handlungsspielraum. Jetzt liegt es an uns, sicherzustellen, dass Gruppen nicht aus der Position geraten,“ so Young.