Phil Mickelson ist sauer auf die PGA Tour. Der Major-Sieger von 2021 ist höchst unzufrieden mit der Art und Weise, wie die PGA Tour ihr Geld an ihm und den anderen Spielern verdient. Er spricht über Gier und den Frust, den diese Gier bei ihm und seinen Kollegen auslöst. Doch die Tour hat nun ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge geschildert.
Phil Mickelson und die Medien-Rechte
Der Streit ums Geld ist nicht neu. Doch so offen wie Mickelson hat sich bis jetzt kaum ein Spieler getraut darüber zu sprechen. Sein Vorwurf wirkt auf den ersten Blick sehr simpel: Die Tour bereichert sich an den Profis. Er behauptet: "Die Spieler haben keinen Zugang zu ihren eigenen Bildrechten. Wenn die Tour die Gefahr aus Saudi Arabien beenden will, müsste sie nur die Rechte am Bild der Spieler an die Individuen zurückgeben. Doch die Tour gibt lieber hier und da 25 oder 40 Millionen an die Spieler, als ihnen die Medienrechte zurückzugeben, die ungefähr 20 Milliarden wert sind". Alles, was er im Golfsport macht, gehöre den geldgierigen Funktionären der PGA Tour. Ein harter Vorwurf, den es in dieser Klarheit selten gibt. Normalerweise wird über solche Umstände nicht öffentlich gesprochen, aber Mickelson brach dieses tabu offen.
Die PGA Tour und das Geld
Doch was ist wirklich dran an den Vorwürfen von Mickelson? Ein Funktionär der PGA Tour, er bleibt anonym, äußerte sich in einem Interview mit Golf.com. Dieses Thema sei so noch nicht aufgekommen, sagt er. "Bisher hatte niemand Interesse daran, wie wir unser Geld verdienen. Jetzt gibt es natürlich einige Diskussionen dazu. Aber Phil hat sich Dinge ausgedacht. Insgesamt sind eigentlich alle zufrieden, dass eine Menge Geld dabei rumkommt."
Golf.com erhielt im Rahmen des Artikels Einblick in die Finanzen der PGA Tour. Die PGA Tour gebe von ihren Einnahmen, ungefähr 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr, 55 Prozent an die Spieler. Dies entspräche ungefähr dem, was auch andere Sportligen an ihre Spieler verteilen und die Tour könne sich hier nichts nachsagen lassen. Mickelson bezifferte den Anteil, der an die Spieler geht in seiner Kritik auf 26 Prozent. Auch sein Vorwurf, dass die Spieler nicht unabhängig von der Tour agieren könnten, bewege sich in einem üblichen Rahmen, so Golf.com und lässt sich einfach erklären: Um Rechtevergaben in diesem Preisniveau fordern zu können, müsse man den Sponsoren und Fernsehsendern eine gewisse Sicherheit und Exklusivität garantieren. Und dieses Prinzip gilt auch für die Spieler.
Phil Mickelson und die Milliarden
Was sind die Medienrechte der Tour wirklich wert? Fragt man Mickelson, seien es 20 Milliarden, doch der Funktionär der Tour ist da ganz anderer Meinung: "Ich wünschte die Rechte wären soviel wert. Doch das sind sie nicht." Er halte die Zahl für so absurd hoch. Mickelsons aussagen gerieten gerade deswegen in die Kritik, weil er wohl, wie kaum ein anderer von der PGA Tour profitiert hat. In den letzten 25 Jahren hat er allein auf der Tour 95 Millionen US Dollar verdient und das, so wie alle anderen auch, durch die PGA Tour.