Rory McIlroy, Luke Donals und jetzt auch Martin Kaymer - sie alle hat es erwischt: Sie sind infiziert vom PGA-Tour-Fieber. Immer mehr europäische Stars versuchen ihr Glück auf der amerikanischen Seite des Atlantiks. Was spricht für die PGA Tour und gegen die European Tour, oder müssen sich die Profis gar nicht mehr entscheiden?
PGA-Tour-Trend
Mit Lee Westwood, Martin Kaymer, Rory McIlroy und weiteren Stars haben sich einst etablierte Top-Spieler bewusst für die European Tour entschieden. Dieser Trend schwenkte in diesem Jahr in Richtung FedExCup um. Viele europäische Stars spielen inzwischen auf beiden Turnierserien und nicht mehr ausschließlich auf der European Tour; unter ihnen jetzt auch Martin Kaymer. Die Europäer sind dabei durchaus erfolgreich; gleich fünf Europäer mit European-Tourkarte spielten beim FedExCup-Finale 2012 um das 10-Millionen-Dollar-Preisgeld mit, zwei davon schafften es auf die Plätze 2 und 3 (Justin Rose und Luke Donald).
Die Nähe zum Geschehen und eine geringe Zeitverschiebung
Die European Tour bietet für europäische Golf-Fans einige Vorzüge gegenüber der PGA Tour. Das Problem der Zeitverschiebung stellt sich bei der European Tour deutlich seltener als auf der PGA Tour. Die FedExCup-Turniere ziehen sich im Gegensatz zum Geschehen des Race to Dubai oft bis weit nach Mitternacht, besonders wenn die Turniere im Westen der USA stattfinden.
Ein weiterer Vorzug der European Tour im Gegensatz zur PGA Tour ist die geographische Nähe zum Ort des Geschehens. Die Turniere steigen verteilt in ganz Europa, so kommen interessierte europäische Fans öfter in den Genuss eines Turnierbesuches, soweit sie einige Kilometer Anfahrt in Kauf nehmen. Dieses besondere Live-Erlebnis macht den Reiz des Besuches aus. Darüber hinaus ist die Identifikation durch die vielen Nationalitäten der Spieler hoch. Für jeden Fan ist fast immer ein Landsmann am Start.
Irrwitzige Preisgelder auf PGA und European Tour
In Punkto Preisgeld schneidet die European Tour deutlich schlechter ab. An die teilweise irrwitzigen Summen der PGA Tour kommt das Race to Dubai nicht heran. Mit den hohen Preisgeldern steigt die Attraktivität der FedExCup-Turniere für die Spieler und damit auch für die Fans, denn in der Regel gilt: Je mehr Geld ausgeschüttet wird, desto mehr Stars gehen an den Start und desto höher ist die Qualität des Golfspiels – die Ausnahme bestätigt selbstverständlich die Regel.
Eine gemeinsame Welt-Tour anstatt PGA und European Tour?
Um die Entscheidung für eine der beiden prominenten Turnierserien zu vereinfachen, wäre es überlegenswert eine gemeinsame Welt-Tour zu installieren. So könnten sich beispielsweise die besten 100 bis 150 Golfer der offiziellen Weltrangliste in einer Elite-Tour messen. Im Endeffekt würde auch schon ein Ranking aller Spieler mit einer Doppelmitgliedschaft in European und PGA Tour einer Welt-Tour nahe kommen. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Noch.