Kennen Sie Bob Rosburg und Art Wall? Vielleicht aber Billy Casper. Und ganz sicher Gary Player! Diese vier waren 1959 die Ersten, die allesamt in einem Jahr ihr erstes Major gewonnen haben. Die bislang letzten hießen 2011 Charl Schwartzel, Rory McIlroy, Darren Clarke, Keegan Bradley. Und nun, 2016, sind es Danny Willett, Dustin Johnson, Henrik Stenson sowie Jimmy Walker. Den „Erstsieger-Grand-Slam“ nannte das die European Tour, Walker war's nach seinem Start-Ziel-Erfolg ziemlich schnuppe. „Für mich war dieser Triumph nur eine Frage der Zeit“, sagte der 37-jährige Texaner. „Es hat lange gebraucht, und es war ein langer Tag. Aber er endete gut!“ Und das, nachdem der Astronomiefan bei den vergangenen drei Majors jeweils den Cut verpasst und seit März kein Turnier mehr in den Top-10 beendet hatte.
Die Statistik des Siegers
Bilanz: Die 98. PGA Championship ist der sechste Sieg von Jimmy Walker auf der PGA-Tour. Er besiegelte ihn mit einem 65-Zentimeter-Putt, dem letzten von insgesamt 37 erfolgreichen Versuchen innerhalb eines Meters bei diesem Turnier, und ist dank der 1,8 Millionen Dollar Siegprämie jetzt rund 13 Millionen Preisgeld-Dollar „schwer“. Vor allem aber bewies er enorme Nerven, hielt seinen hartnäckigsten Verfolger Jason Day beständig auf Distanz. Als Day schließlich mit seinem Eagle auf der 18 das Birdie des Spitzenreiters an der 17 konterte und auf einen Schlag Rückstand verkürzte, blieb Walker eiskalt, spielte zum Schluss Par und ersparte sich ein Stechen mit dem Weltranglistenersten.
Jason Day hadert mit Spielplan
Was für ein Finish: Noch lange nach dem 36-Loch-Marathon um die Wanamaker Trophy wird Jason Day an seine Bogeys auf Loch 1 und 3 der vierten Runde gedacht haben, bei einem Schlag Rückstand am Ende haben sie ihn die Titelverteidigung gekostet. Der Australier haderte denn auch ein bisschen mit dem Spielplan: „Ja“, sagte Day, er hätte gern einen regulären Schlussflight mit Jimmy Walker gebildet: „Dann hätte ich direkten Druck auf ihn ausüben können. In solchen Situationen können mehr entscheidende Momente entstehen und Fehler passieren.“
Summerhays mag Majors
Major-Höhenflüge: Daniel Summerhays ist keiner, der auf der regulären PGA Tour bislang sonderlich aufgefallen ist, schon gar nicht mit Siegen. Doch bei Majors trumpft der 32-Jährige aus Utah neuerdings ordentlich auf. Nach einem achten Platz bei der US Open spielte sich Summerhays im Baltusrol Golf Club mit Runden von 70, zwei Mal 67 und 66 auf den dritten Platz vor und grüßt nunmehr als Nummer 53 der Welt.
Branden Grace: Der Unvollendete
Knapp vorbei ist auch daneben: Bei der Frage nach dem besten Golfer ohne Major tauchen zwangsläufig die Namen von Rickie Fowler und Sergio Garcia auf, spätestens jetzt gehört Branden Grace (28) zwingend dazu. Der Südafrikaner schrammt seit 2015 immer knapp am Durchbruch vorbei, verbuchte sowohl bei der US Open als auch bei der PGA Championship jeweils zwei Mal Top-5-Platzierungen. Gestern spielte er acht Birdies, war geteilter Zweiter, vermasselte es aber mit einem Bogey an der 16 und zwei „Evens“ auf den abschließenden Par-5-Löchern. Dabei fühle er doch, ärgerte sich Grace, „jedes Mal, wenn ich derzeit ans Tee gehe, dass ich ein Major gewinnen kann“.
Diesmal keine Stenson-Magie
Enttäuschung: Irgendwie hat man darauf gewartet, dass Henrik Stenson wieder so eine magische Runde spielt wie vor zwei Wochen bei der British Open. Doch diesmal war der „Champion Golfer of the Year“ nicht so brillant, wenngleich er am Sonntag lange mit der Spitze und dem zweiten Major in Serie „flirtete“. Ein Doppelbogey an der 15 zur 71 nach drei 67er Runden machte indes alle Chancen zunichte. „Ich hatte niemals das Gefühl, mein Top-Spiel zu zeigen“, sagte der Schwede zu seinem geteilten siebten Platz: „Ich glaube, ich habe in den zwei Runden am Sonntag mehr schwache Schläge gespielt, als in den sechs vorherigen Majorrunden zusammen.“
1.000 Bier und lächerliche Witze
Das Letzte von dieser 98. PGA Championship: Folgendes erlauschte „Golf Digest“ am Finaltag bei einem Zuschauer im Gespräch mit seinen Kumpels: „Mensch, Golf ist echt mein Lieblingssport. Du trinkst 1.000 Bier und machst lächerliche Witze. Können wir das nicht jeden Sonntag machen?“ Die Majors sind damit für 2016 in den Büchern, Olympia kann kommen.
Eishockey-Ass als Caddie
Eingefleischte Eishockey-Fans werden sich vielleicht erinnern: Vor vielen Jahren sorgte ein gewisser Ray Whitney bei den Kölner Haien für Furore. Der kanadische Nachwuchsstar von 1991, genannt „The Wizard“, ist nach Engagements bei zahlreichen Teams der nordamerikanischen Liga NHL und dem Stanley-Cup-Gewinn mit den Carolina Hurricanes mittlerweile 44 Jahre alt und im Ruhestand, aber verwirklicht sich jetzt noch den Traum von Olympia. Whitney geht als Caddie von Landsmann und Freund Graham DeLaet nach Rio de Janeiro, nachdem dessen etatmäßiger „Looper“ Julien Trudeau wegen des Zika-Virus nicht mit will.
Neymar versucht Golf
Schuster, bleib bei Deinen Leisten: Und dann sind da noch die Golfversuche von Fußball-Superstar Neymar, dem Kapitän der brasilianischen Olympia-Elf. Per Fuß kann er‘s selbst mit der kleinen weißen Kugel deutlich besser: