Gleich zwei deutsche Siege an nur einem Wochenende waren wohl doch etwas zu viel verlangt: Was Martin Kaymers Front Nine an Hoffnung schürte, das wusste seine Back Nine wieder zu egalisieren. Somit hatte er wenig Chancen gegen den stark aufspielenden Thongchai Jaidee, der schließlich mit zwölf unter Par das Turnier für sich entschied und Francesco Molinari auf den zweiten und Rory McIlroy auf den dritten Platz verwies. Kaymer konnte sich aber ebenfalls eine Topplatzierung sichern, er wurde geteilter Fünfter.
Thongchai Jaidee nicht zu stoppen
Über das gesamte Turnier hinweg hatte Thongchai Jaidee bereits Nervenstärke bewiesen, nur fünf Bogeys musste er an den vier Turniertagen notieren - nur eines davon in den letzten beiden Runden, an seinem finalen Loch. So konnte ihm denn auch letztendlich zurecht niemand mehr die Führung entreißen, mit einem überwältigenden Vorsprung von vier Schlägen machte er den Sack zu zum achten European-Tour-Titel seiner Karriere. "Die Trophäe ist für meinen Sohn", sagte der 46-Jährige, "der hat heute Geburtstag."
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Martin Kaymer: Front Nine gegen Back Nine
Zwei recht unterschiedliche Farbgebungen wiesen am Ende des Tages die Front- und die Back Nine auf der Scorekarte von Martin Kaymer auf. Bis zum zehnten Loch hielt die Konstanz des Mettmanners, die dank vier Birdies gar Hoffnung gab, er könne trotz Jaidees Vorsprung noch um den Sieg mitspielen. Die drei Bogeys, die auf den hinteren Neun folgten, machten dem 31-Jährigen allerdings einen Strich durch die Rechnung, sodass es schließlich nur auf eine 70er Abschlussrunde hinauslief. Dabei hätte er die zusätzlichen Ryder-Cup-Punkte, von denen es in dieser Woche ganz besonders viele gibt und die von denen er mit einer noch bessere Platzierung noch mehr bekommen hätte, gut brauchen können.
Nichtsdestotrotz ist unbestritten, dass der Optimismus der deutschen Nummer eins, den diese vor dem Turnier an den Tag gelegt hatte, seine Berechtigung zu haben scheint. Denn auch wenn es in dieser Woche zum Sieg noch nicht gereicht hat: Ein geteilter fünfter Platz mit vier Schlägen unter Par ist eine wahrlich gute Voraussetzung für Schottland und die British Open.
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Marcel Siem demontiert Runde kurz vor Schluss
Noch wesentlich unglücklicher dürfte hingegen Marcel Siem mit seinem Turnierabschluss sein. Dabei war ursprünglich alles nach Plan gelaufen: Drei Birdies auf den ersten 13 Löchern, kein einziger Schlagverlust, die bogeyfreie Runde und einige gutgemachte Plätze schon in greifbarer Nähe. Doch an Loch 14 folgte dann, was auf keine Schlussrunde folgen sollte. und zwar Doppelbogeys, gleich im Duo. Zwei abschließende Bogeys auf den letzten beiden Löchern machten die Hoffnung aufs Mittelfeld endgültig zunichte, der Ratinger ergänzte seine gestriger 77 mit einer 74 und beendete das Turnier mit acht Schlägen über Par auf dem geteilten 53. Platz.
Bernd Wiesberger fällt zurück
Auch Österreicher Bernd Wiesberger kam ausgerechnet in der Finalrunde ins Straucheln. Vom geteilten vierten Platz aus in den letzten Turniertag gestartet, kostete seine 75er Runde den 30-Jährigen, der in der vergangenen Woche in Köln noch geteilter Siebter geworden war, einige Plätze. Er beschloss das Turnier mit einem Schlag unter Par auf dem geteilten elften Platz.
Rory McIlroy solide auf Platz drei
Eine gänzlich unaufgeregte Runde, wie sie ihm sonst gar nicht ähnlich sieht, stellte Rory McIlroy zur Schau. Der Nordire, der zuletzt bei der US Open am Cut gescheitert war, auf der European Tour in der laufenden Saison aber bis dato stets hervorragende Ergebnisse erzielte, wich nur zweimal vom Par ab - einmal zum Birdie, einmal zum Bogey. Überhaupt zeigte sich der Weltranglistenvierte während der Open de France nur einmal von seiner Schokoladenseite: Den Löwenanteil zu seinen insgesamt sechs Schlägen unter Par trug seine 66er Runde am zweiten Tag bei, eine der besten des Turniers.
In letzter Minute nach Schottland
Bei der 100. Open de France ging es nicht nur um Geld und Ryder-Cup-Punkte, sondern außerdem um vier Tickets zur British Open in zwei Wochen. Die ersten vier Spieler in den Top 12, die nicht ohnehin schon qualifiziert waren, dürfen nun mit nach Royal Troon. Über einen Startplatz freuen konnten sich Branden Stone (-4 |T5), Alex Noren (-3 | 8), Callum Shinkwin (-2 | T9) und Richard Sterne (-1 | T11).
Und Sky hat mal wieder nichts besseres zu tuen als auf 6 Sendern F1 und 2 Sendern Tennis zu senden und die Open de France erst um 21:00 Uhr.
Super gemacht Sky !!!