Im Finale der Open de France vor den Toren von Paris ging es nicht nur um jede Menge Preisgeld, sondern auch um einige der letzten Plätze im Teilnehmerfeld der Open Championship in wenigen Wochen. Den Sieg allerdings trug einer davon, dem der Startplatz schon sicher war: Tommy Fleetwood demonstrierte, dass er den Ryder-Cup-Platz für 2018 voll im Griff hat. Mit zwölf Schlägen unter Par sicherte der Engländer, der bei der diesjährigen US Open Vierter geworden war, sich seinen zweiten Saisonsieg vor dem Amerikaner Peter Uihlein. Der hatte es nochmal spannend gemacht, war bis auf einen Schlag an den Führenden heran gerückt und erspielte sich damit die Chance, auch in Royal Birkdale vorne mitzuspielen:
Not. So. Fast! pic.twitter.com/XMJI6Q4qRq
— The European Tour (@EuropeanTour) 2. Juli 2017
Den größten Jubelsturm des Tages entfachte indes der Lokalmatador Mike Lorenzo-Vera, der sich dank diesem Birdie-Finish mit acht Schlägen unter Par ebenfalls einen Platz im Open-Feld sicherte:
Biggest cheer of the day? MLV's birdie on the 18th hole, securing his place as the low Frenchman this week. #HNAOpenDeFrance pic.twitter.com/JNfSvgpxyH — The European Tour (@EuropeanTour) 2. Juli 2017
Er teilt den dritten Platz mit dem Dänen Thorbjörn Olesen und dem Schweden Alexander Björk, der nun auch beim dritten Major des Jahres antreten darf. Max Kieffer landete als bester Deutscher in den Top 20, während Martin Kaymer ein versöhnlicher Abschluss misslang. Bernd Ritthammer, Sebastian Heisele und Alexander Knappe hatten es nicht ins Wochenende geschafft.
Kieffer bleibt bester Deutscher, die Topplatzierung aber aus
Schon an den vergangenen Tagen hatte sich abgezeichnet, dass Maximilian Kieffer als stärkster Deutscher aus der französischen Open hervorgehen würde. Mit zwei Schlägen unter Par und der Hoffnung auf eine Top-10-Platzierung war der Rheinländer in die finale Runde gestartet, hatte diese allerdings denkbar desaströs begonnen: Ein Doppelbogey an der 1 und ein weiterer Schlagverlust an Loch drei zerschlugen früh die Chance auf eine Topplatzierung und einen möglichen Open-Startplatz - auch die vier nachfolgenden Birdies konnten diese nicht ganz wiederbeleben. Mit drei Schlägen unter Par und somit als geteilter 16. verlässt er Paris - in der Hoffnung, in Großbritannien die entscheidenden paar Schläge besser zu sein.
Marcel Siem bleibt konstant
Marcel Siem beendete die Open de France so, wie er sie begonnen hatte - mit einer 69er Runde. Der Rathinger, der in den vergangenen Wochen sowohl seine besten Saisonergebnisse geholt (T8 in Schweden und Italien) als auch zweimal den Cut verpasst hatte, spielte sich zum Schluss mit drei Schlaggewinnen und einem -verlust noch zwölf Plätze nach oben, sodass er das Event bei einem Schlag unter Par auf dem geteilten 27. Rang beendete.
Diesen teilt er unter anderem mit dem Österreicher Bernd Wiesberger, der am Freitag noch Probleme mit seinem Driver gehabt hatte, an dem - wie offenbar auch an den Schlägern anderer Spieler - die Einstellungen geändert worden waren. Trotzdem war er mit einer Runde in den 60ern zurück ins Clubhaus gekommen, erst der Moving Day hatte ihm Schwierigkeiten bereitet. Den ließ er am Finaltag allerdings hinter sich und tat es Siem gleich: Mit einer 70 hatte er das Turnier begonnen, mit einer 70 endete er. Trotzdem blieb er in seinem nachfolgenden Facebook-Post durchaus selbstkritisch:
Martin Kaymer mit abenteuerlicher Parrunde
Nach seinem gestrigen schmerzhaften Ausrutscher in Gestalt einer 77er Runde, die ihn in letzter Konsequenz eine Menge Plätze kosten sollte, hielt sich Martin Kaymer am Finaltag an die Platzvorgabe. Der Weg hin zur der 71 auf der Scorekarte war allerdings reichlich bunt untermalt - vier Birdies und vier Bogeys pflasterten den Weg der deutschen Nummer eins hin zu ingesamt sechs Schlägen über Par und dem geteilten 57. Platz. Nachdem er bereits beim Heimspiel in München in der vergangenen Woche den Cut verpasst hatte, wird es für den 32-Jährigen dringend Zeit, vor der Open Championship noch einmal Gas zu geben, um mit Selbstbewusstsein in das Major starten zu können.
Florian Fritsch zeigt sich solide
Ganz und gar gegenteilig verlief hingegen die entscheidende Runde für Florian Fritsch: Der 31-Jährige, für den die hohen Preisgelder der Rolex Series wegen seiner Flugangst besonders wichtig sind, blieb unerschütterlich. Nur dreimal wich er von der Platzvorgabe ab - zweimal zum Birdie, einmal zum Bogey. Wegen seiner holprigen zweiten und dritten Runde allerdings liegt er damit trotzdem bei drei Schlägen über Par auf T45 und hat für die folgenden Turniere ebenfalls noch Luft nach oben.