Führender nach Runde eins bei der Jubiläumsauflage der Open de France war Lucas Bjerregaard mit einer 66er Auftaktrunde (-5). Martin Kaymer konnte nicht mit Bernd Wiesberger Schritt halten und hat für die zweite Runde eine Hypothek abzulösen. Auch Max Kieffer ließ eine Lücke zu den vorderen Plätzen. Marcel Siem bog mit einem Endspurt seine Runde zum Guten.
Kein Applaus für Hole-in-One
Wer schon früh morgens auf dem Le Golf National unterwegs war, brauchte wohl nicht allzu lange, um wach zu werden. Der Däne Bjerregaard war als einer der ersten ins Turnier gestartet. Standesgemäß brauchte er auf dem ersten Loch, einem Par-4, vier Schläge.
Auf seinem zweiten Loch benötigte Bjerregaard dann lediglich einen Schlag, um den kleinen weißen Ball ins Loch zu befördern - sein erstes Hole-in-One in einem Turnier. "Es sah so aus, als wäre der Ball reingegangen, aber die fünf Zuschauer am Grün haben nicht geklatscht oder reagiert. Ich habe also meinen Putter aus dem Bag gezogen und erst an der Fahne gemerkt, dass da gar kein Ball auf dem Grün liegt", so der Bjerregaard zu seinem Sahneschlag. Spätestens dann war nicht nur er, sondern alle Zuschauer wach.
Maximilian Kieffer mit schwachem Auftakt
Noch nicht ganz bei der Sache war heute wohl Max Kieffer. Dabei müsste er eigentlich gute Erinnerungen an die Open de France haben, kam er im vergangenen Jahr doch als zweibester Deutscher nach Martin Kaymer (Rang 4) auf den geteilten zehnten Platz. In diesem Jahr als erster von drei Deutschen gestartet, lief bei Kieffer nicht viel zusammen.
Insgesamt fünf Bogeys musste er am ersten Tag der Open de France hinnehmen. Damit ist das Wochenende noch weit entfernt für den 26-Jährigen. Mit vier über Par muss Kieffer auf Position T102 am zweiten Tag deutlich zulegen, um den Cut noch zu schaffen.
Martin Kaymer an der Seite des Titelverteidigers
Gemeinsam mit Bernd Wiesberger, der die Open de France im vergangenen Jahr für sich entschied, ging es für Martin Kaymer ins Turnier. Das deutschsprachige Duo legte gleich gut los, denn beide Pros spielten Birdie auf Loch 1. Danach ging das Paar hinsichtlich des Scores jedoch getrennte Wege.
Während Bernd Wiesberger sein Spiel konstant durchzog und gegen Ende das Tempo sogar noch erhöhte, spielte Martin Kaymer eine unglückliche Auftaktrunde. Der Mettmanner hielt seinen Score auf der Front Nine noch ausgeglichen, musste auf der Back Nine dann aber Bogey um Bogey einstecken: auf Loch 14, der längsten Bahn des Kurses, sah Kaymer einem schwierigen Par-Putt aus vier Metern entgegen. Ein Schlagverlust war die Folge - es war bereits der fünfte des Tages. Der Open-de-France-Sieger von 2009 beendete den Tag bei einem Score von +3 auf Rang T82.
Wiesberger hingegen griff die Spitze an: Drei Birdies bei nur einem Bogey auf der Front Nine und auch auf der Back Nine konstantes Spiel. An der 17 hatte der Burgenländer die Chance, mit einem dritten Birdie in Folge, die geteilte Führung einzunehmen. Die weiße Kugel küsste jedoch nur kurz den Becherrand und lief zurück auf das Grün. Mit einer eindrucksvollen Vorstellung landete Wiesberger schließlich bei -4 auf T2.
The defending champ is getting his eye in
Bernd Wiesberger moves one off the lead. #OpenFranceGolf https://t.co/Vx3PdT7egy
— The European Tour (@EuropeanTour) 30. Juni 2016
Marcel Siem bester Deutscher
Ein bunte Scorekarte, aber das beste Ergebnis aller deutschen Starter - Marcel Siem blickte auf eine wechselhafte Auftaktrunde bei der 100. Open de France zurück. Zwischenzeitlich lag Düsseldorfer bei zwei unter Par gut im Rennen, zerschoss sich jedoch das Ergebnis mit der Kombination Bogey und Triplebogey innerhalb von nur drei Löchern.
Gegen Ende der Runde gelang jedoch die Ergebniskorrektur: Mit einem Endspurt - drei Birdies auf den letzten fünf Löchern - rettete der 35-Jährige seine Runde und kehrte bei Even Par ins Clubhaus ein. Keine schlechte Ausgangsposition, um sich einen Platz im Cut zu sichern.
Auf und Ab bei Rory McIlroy
Solide ins Turnier gestartet war Rory McIlroy nach seinen ersten Neun Löchern. Doch schon dort unterliefen ihm einige Fehler, zwei Bogeys standen drei Birdies gegenüber. Dann ging es mit einem Schlag unter Par auf seine zweiten Neun. Dort verspielte der Nordire diesen knappen Score unter Par und musste sich nach einer schwierigen ersten Runde mit Even Par zufrieden geben - Position T30.
Im Vorfeld sagte die Nummer vier der Welt, dass der Schlüssel zum guten Spiel auf dem Ryder-Cup-Platz 2018 schon in der Teebox beginne, was ihm bei 8 von 14 getroffenen Fairways nicht gelang. Die 14 gilt als eines der schwierigsten Löcher der Europen Tour. McIlroy wusste das lange Par-5 vorher nicht wirklich einzuschätzen, dennoch gelang ihm dort in Runde eins ein souveränes Birdie. Immerhin da funktionierte sein Vorhaben, gleich vom Tee gut zu spielen.
Lokalmatador verpasst Traumstart bei Open de France
Mathieu Decottignies-Lafon hatte die große Chance, sich ins Rampenlicht zu spielen. Mit einer Bogey-freien Front Nine zeigte der 25-Jährige bereits sein können und spielte auf seiner ersten Runde des Turniers insgesamt sechs Birdies. Allerdings ließ er auf dem langen Loch 14 und mit einem abschließenden Doppelbogey auch drei Schläge liegen und ordnete sich nach den ersten 18 Löchern auf Platz T5 ein.
Damit war Mathieu Decottignies-Lafon dennoch bester Franzose an Tag eins der Open de France und deutete Top-10-Potential an. Victor Dubuisson hingegen ordnete sich schlaggleich mit Rory McIlroy auf T30 ein. Insgesamt war die Tricolore dennoch gleich vier Mal in der Top 10 vertreten und trotzte dabei in persona von Gregory Bourdy sogar einem Bienenschwarm.
Some hole for @gregbourdy:
1. Get caught in a swarm of bees
2. Almost chip in from an outrageous spot https://t.co/j2WBLF860a— The European Tour (@EuropeanTour) 30. Juni 2016