Nach dem ersten Tag in Spanien, an dem nur 14 Spieler es schafften, ihre Runden unter Par zu beenden, liegt der Franzose Alexander Levy mit immerhin fünf Schlägen unter Par an der Spitze. Mit 67er Runden in Schlagdistanz befindet sich allerdings auf dem geteilten zweiten Platz ein Quartett, das nur darauf wartet, den 25-Jährigen von seinem wackligen Thron zu stoßen. Martin Kaymer sucht währenddessen, sein mäßig erfolgreiches Masters vergessen zu machen und biss sich gleich zu Beginn in den Top Ten fest und auch Max Kieffer erspielte sich in Spanien wieder einmal gute Aussichten. Marcel Siem indes verdarb sein Bild an Konstanz mit wenigen Schlagverlusten.
Martin Kaymer will das Masters wettmachen
Nachdem es ihm beim Masters in der vergangenen Woche erst auf den letzten Metern gelungen war, Gas zu geben, begann Martin Kaymer in Valderrama gleich seine erste Runde mit einem Paukenschlag. Von Tee 10 aus startete er mit gleich drei Birdies hintereinander in die Open de España und teilte zwischenzeitlich die Führung. Zwar musste der Mettmanner, der derzeit darum kämpfen muss, seinen Platz in den Top 50 der Welt wieder zurückzuerobern, später noch zwei Bogeys hinnehmen, dank eines weiteren Birdies beendete er die Runde aber immerhin bei zwei Schlägen unter Par. Damit rangiert er derzeit auf dem geteilten siebten Platz und äußerte sich nach seiner Runde dementsprechend zufrieden: "Ich habe sehr gut angefangen mit drei Birdies und bin gut ins Spiel gekommen. Auf der Back Nine kam etwas mehr Wind, das hat es etwas schwieriger gemacht. Aber unter Par in Valderrama ist immer ein guter Score. Schlüssel ist es die Fairways zu treffen, dass habe ich heute oft geschafft und mir dadurch viele Chancen geben können, von denen ich leider einige ausgelassen habe. Alles in allem aber ein sehr guter Auftakt."
Max Kieffer erneut auf einem guten Weg in Spanien
Für Max Kieffer hingegen hat Spanien seit 2013 immer eine gute Platzierung parat gehabt. Damals hatte der 25-Jährige sich gleich in seiner ersten European-Tour-Saison eines der längsten Stechen in der Geschichte der Tour begeben: Neun Löcher lang geriet das Playoff gegen Felipe Aguilar und Raphael Jacquelin in Valenzia, nach dem sich der Düsseldorfer mit dem zweiten Platz hatte begnügen müssen. Auch in den Jahren danach war er in Spanien auf unterschiedlichen Plätzen stets in den Top Ten gelandet. Auch in diesem Jahr muss sich der deutsche Cut-Terminator um den Einzug ins Wochenende vorerst keine Sorgen machen, obwohl sein Auftakt eher holprig begann. Er musste an der 7 ein Doppelbogey verschmerzen, doch diesen und zwei weitere Schlagverluste glich er im Laufe der Runde mit insgesamt fünf Birdies aus, sodass er sich mit einem Schlag unter Par auf dem geteilten elften Platz aufhält.
Siem und Nemecz müssen um den Cut kämpfen
Die Runde von Marcel Siem indes mutete zunächst wie ein Tribut an Altmeister Bernhard "Mister Consistency" Langer an, artete sie doch für den Rheinländer ungewohnt konstant. Seine Scorekarte gestaltete sich als einziges Grau in Grau, schon von Beginn an folgte ein Par aufs andere, die Front Nine schloss er ohne eine einzige Abweichung ab. Nach 13 aufeinanderfolgenden Pars aber passierte ihm der erste Fauxpas: Ein Bogey auf der 5, gefolgt von einem Doppelbogey an der 7 verhagelten dem Deutschen, der mit dem Führenden Alexander Levy auf der Runde war, dieselbige kurz vor Schluss. 74 Schläge notierte er und liegt mit drei Schlägen über Par neben Gastgeber Sergio Garcia auf dem geteilten 52. Rang.
Mit einer fatalen Bogeysträhne hatte der Österreicher Lukas Nemecz zu kämpfen. Nachdem er die Runde mit einem Birdie begonnen hatte, fielen bereits im Laufe der Front Nine vier vereinzelte Schlagverluste, ab Loch 2 dann gar sieben in Folge. Der 26-Jährige, der in dieser Saison erst zwei Cuts überstand, gehört mit zehn Schlägen über Par auf T129 so zu den Schlusslichtern des Feldes und wird vermutlich ein weiteres Mal schon vor dem Moving Day seine Sachen packen müssen. Neben ihm befindet sich auch einer, dem besonders ein einzelnes Loch zum Verhängnis wurde: Der Australier Scott Hend, der einen Monat zuvor noch die Thailand Classic gewonnen hatte, notierte an der 4 - einem Par-5 - ganze elf Schläge.
Verfrühtes Ende für Lokalmatador
Bereits nach Tag eins war das Turnier für den Spanier Pedro Oriol beendet. Er disqualifizierte sich selbst wegen eines fehlerhaft notierten Scores:
I had to DQ myself as I signed my score card with 1shot less once I left the recording after checking the results on my phone @EuropeanTour
— Pedro Oriol (@yetpit) April 14, 2016
Titelverteidiger im Verfolgerfeld
Neben dem Waliser Stuart Manley, dem Lokalmatador Alejandro Cañizares und seinem Landsmann Andrew Johnston befindet sich auch der Engländer James Morrison unter den vier Spielern, die Levy mit nur einem Schlag Abstand auf den Fersen sind. Morrison hatte das Turnier im vergangenen Jahr in Barcelona für sich entschieden und hat nun erneut vorgelegt. Dafür gab's nach der Runde erstmal eine wohlverdiente Umarmung:
67 and a big hug for defending champ @jimbogolf1.#OpendeEspana pic.twitter.com/Df25Ko8JzB
— The European Tour (@EuropeanTour) 14. April 2016