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Back Nine

„O Captain! My Captain!“: Luke Donald und sein Lapsus mit dem falschen Ball

19. Sep. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Luke Donald unterlief bei der Italian Open ein folgenreicher Fehler. (Foto: Getty)

Luke Donald unterlief bei der Italian Open ein folgenreicher Fehler. (Foto: Getty)

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Es gibt bekanntlich für alles ein erstes Mal, selbst für absolute Anfängerfehler. Sogar ehemalige Weltranglisten-Erste mit über 20 Jahren im Profi-Business auf dem Buckel sind davor nicht gefeit: Gemeint ist Luke Donald, dem ein solcher „Fauxpas“ am Freitag der Italian Open im Marco Simone Golf & Country Club widerfuhr. Europas Teamchef für den Ryder Cup im September 2023 an selbiger Stelle rutschte auf Bahn 16 ein Abschlag nach links raus. Der Ball landete im Rough, der ,Spotter’ war mit seinem Fähnchen flugs zur Stelle und markierte die Landestelle, Donald „watete“ durch das hohe Gras und schlug den Ball Richtung Grün. So weit, so schlecht. Denn es war nicht die Murmel des 44-jährigen Engländers – dieselbe Marke, aber ohne Donalds typische Kennzeichnung. Er hatte sich auf den Helfer verlassen und den Ball nicht kontrolliert bzw. vor dem Schlag als tatsächliche seinen identifiziert. „So was habe ich in meiner ganzen Zeit im Golfsport noch nie gemacht, das war echt fahrlässig“, gab er sich anschließend im Gespräch mit „Sky Sports“ ziemlich zerknirscht. „Ich hatte gesehen, dass der ,Spotter’ völlig zielstrebig die fragliche Stelle ansteuerte und bin daher ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass es wirklich mein Ball war.“

Tatsächlich lag seiner – unentdeckt – einen knappen Meter daneben. Weil er den falschen Ball gespielt hatte, bekam Donald zwei Strafschläge und ging mit einer Sieben vom Grün des Par-4. Mit dem Triple-Bogey hatte er sich zwar seine wirklich gute Runde versaut und musste statt der 65 eine 68 notieren, aber das reichte immer noch locker fürs Wochenende, nachdem „Käpt’n Luuuke“ bei der BMW PGA Championship und beim Made In Himmerland noch den Cut verpasst hatte. Am Ende war’s ein geteilter 34. Platz (-1 fürs Turnier).

Ach übrigens, trotz des Missgeschicks will Donald, der als Teamchef des Gastgebers bekanntlich das Platz-Set-up bestimmen darf, das Rough beim Ryder Cup mindest genau so hoch haben wie jetzt bei der Italian Open. Dann hoffen wir mal, dass seine Jungs nächstes Jahr weitgehend gerade vom Tee sind.

Italien-Sieger MacIntyre: „Ab jetzt nur noch ein Ziel“

Perspektive: Im Moment des Italian-Open-Triumphs hatte Robert MacIntyre nur einen Gedanken, den Ryder Cup 2023. „Dies ist der erste Schritt auf dem Weg ins Team für Rom“, sagte der 26-jährige Linkshänder aus Schottland nach dem Play-off-Sieg über US-Open-Champion Matt Fitzpatrick (England).

 

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Schon für Whistling Straits 2021 hatte „Bob Mac“ auf eine Wildcard des damaligen Teamchefs Padraig Harrington gehofft – vergeblich, da er sportlich ein etwas unsicherer Kantonist war. Jetzt will er es zum Heimspiel trotz einer erneut wackeligen Saison und dem Abrutschen auf Weltranglisten-Platz 110 auf keinen Fall wieder dem Zufall überlassen: „Ich kann mich echt in was festbeißen, wenn ich es mir einmal in den Kopf gesetzt habe, und gebe dann auch nicht auf. Ab sofort ist der Ryder Cup mein einziges Ziel für die kommenden zwölf Monate“, versprach er nach seinem zweiten Sieg auf der DP World Tour – ausgerechnet im Marco Simone Golf & Country Club, der Bühne für den Kontinentalwettbewerb im September kommenden Jahrs; ausgerechnet unter den Augen von Kapitän Luke Donald und über potenzielle Teamkameraden wie Fitzpatrick, Victor Perez, Rory McIlroy oder Tyrrell Hatton. „Ich denke, das hier war ein guter Start. Besser als mit so einem Erfolg geht es doch gar nicht“, sagte MacIntyre, der wie die Højgaard-Zwillinge zu den Hoffnungsträgern von Team Europe gehört.

 

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Zalatoris: „Würde McIlroy zum US-Präsidenten wählen“

Schlagzeilen: Der Mann laboriert an einem Bandscheibenvorfall, musste nach dem Gewinn des Play-off-Auftakts FedEx St. Jude Championship sowie der Aufgabe bei der BMW Championship fürs Saisonfinale der PGA Tour passen und fehlt dem US-Team auch beim Presidents Cup diese Woche. Auf den Mund gefallen ist Will Zalatoris freilich nicht. Das bewies der 26-jährige Senkrechtstarter und aktuelle Weltranglisten-Achte in der „In Depth“-Golfshow des Sportjournalisten Graham Bensinger, die bereits vor seiner Verletzung aufgezeichnet worden war und in der er plaudert, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ein paar Kostproben:

„Ich spiele nicht Golf für Geld. Ich spiele Golf, um Majors zu gewinnen. Und wenn es bei der US Open bloß 100.000 Dollar Preisgeld gäbe, würde ich trotzdem antreten – weil es eben die US Open ist. Für kein Geld der Welt würde ich das eintauschen. Aber ich habe kein Problem mit den Jungs, die zu LIV Golf gewechselt sind. Jeder kann frei entscheiden, und viele von ihnen sind halt schon älter, waren verletzt oder tingeln seit Jahren durch die Gegend. Jetzt wollen sie noch ein paar Jahr spielen, einen netten Notgroschen ansammeln und dann abtreten.“

„Einer meiner Lieblingssätze von Rory McIlroy ist: ‚Das Spiel gehört niemandem. Es ist bloß unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir Golf so gut wie möglich dastehen zu lassen.‘ Wenn Rory in den USA geboren wäre, würde ich ihn zum Präsidenten wählen. Er ist einer der intelligentesten, wortgewandtesten und reflektiertesten Menschen, die ich je getroffen habe. Wir können uns glücklich schätzen, so einen Typen um uns zu haben.“

„Ich würde so gern mal mit Tiger [Woods] spielen – wenigstens ein Mal, bevor er endgültig aufhört. Das wäre eine einzigartige Erfahrung. Und wenn ich an seine Probleme beim Gehen denke und daran, dass er eigentlich ein Cart nehmen dürfte, sein Stolz dies aber niemals zulassen wird – dann bin ich mal ganz egoistisch und sage: Mensch Alter, steig doch einfach in den Karren. Ich will halt mal mit Dir spielen.“

Jon Rahm und das Wechsel-Gerücht

Schlag ins Kontor: Die LIV-Gerüchteküche brodelt unvermindert, und ein jeder will darin sein persönliches Süppchen kochen. So zum Beispiel der Twitter-Account „LIV Golf Insider“, der für sich reklamiert, bei seiner Kaffeesatz-Leserei eine gute Treffer-Quote zu haben, und neulich den Abgang eines Top-Ten-Spielers zum Konkurrenz-Circuit prophezeite. Das verifizierte der „Insider“ dann dieser Tage, indem er Ross und Reiter nannte: Jon Rahm nämlich. Der Spanier freilich reagierte umgehend: „Ich muss Dir leider mitteilen, dass Du auf dem Holzweg bist, weil Du und Deine Quelle falsch liegen“, schrieb Rahm und fügte in Anspielung an den Einfluss von Social-Media-Präsenz auf das Player Impact Program (PIP) der PGA Tour an: „Aber danke für die PIP-Unterstützung.“ Guter Konter!

Nachrichten aus dem LIV-Universum

Separate Back Nine? Eigentlich bräuchte LIV Golf eine eigene Nachrichten-Rubrik angesichts all der News, die der Konkurrenz-Circuit wöchentlich produziert. Also, zu vermelden ist in Kürze:

Der spät in seiner Hebelfindung gegen die PGA Tour bestätigte Phil Mickelson will von der Kartellrechtsklage etlicher LIV-Spieler gegen das Establishment und deren Ausschluss dort zurücktreten, nachdem sich LIV Golf der Klage als interessierte und betroffenen Partei offiziell angeschlossen hat: „Damit hat das Prozedere eine andere Dimension erreicht.“ Im Klartext: Die Spieler werden in dem Verfahren eigentlich nicht mehr gebraucht. Letztlich indes bestehe, so glaubt der sechsfache Majorsieger, die nahe liegende Lösung des ganzen Dilemmas sowieso darin, dass sich LIV und PGA Tour zusammen setzen und einen Weg der Zusammenarbeit finden.

LIV-Impresario Greg Norman sieht das mittlerweile ganz anders. „Die PGA Tour wollte uns von Anfang an nur zerstören, aber wir sind immer stärker geworden“, giftete der Australier. „Jetzt sehe ich erst recht keine Basis mehr für einen gemeinsamen Weg.“ Wer jetzt auf die Idee kommt, dass einem Miteinander vor allem die Unversöhnlichkeit von Norman und seinem Widerpart bei der PGA Tour, Commissioner Jay Monahan, im Weg stehen, liegt vermutlich nicht falsch. Das darf gern weiter gedacht werden …

Wie auch immer, derweil ereifert sich „The Great White Shark“ über die zögerliche Behandlung seines Antrags auf Aufnahme ins System der Weltranglistenpunkte (OWGR) durch die zuständigen Verbände und Institutionen. „Wenn sie am Ende des Jahres aufwachen und Dustin Johnson nur noch 102. ist, dann ist das doch eine Lachnummer.“ Freilich, so ein Verfahren dauert generell bis zu anderthalb Jahre; zudem bietet der Spielmodus von LIV Golf halt nun mal keine vergleichbaren Kriterien. Außerdem soll Norman seinen jüngsten Top-Zugang Cameron Smith, der gerade in Chicago gewonnen hat, darauf angesetzt haben, den gemeinsamen Down-Under-Landsmann Adam Scott zum Überlaufen zu veranlassen. Derartige „Drücker“-Aufgaben sind ja bekanntlich in den Verträgen zwischen LIV und Spielern festgeschrieben.

Auch an der TV-Front tut sich was. LIV Golf ist bekanntlich intensiv auf der Suche nach einem Medienpartner, der die Übertragungsrechte für das sportliche Geschehen in der Einladungsserie kauft. Laut etlicher Quellen haben Amazon und Apple allerdings ein Engagement mit ihren Bezahl-Streaming-Diensten verworfen, man befürchtet eher negative Reaktionen und einen Schaden fürs eigene Image: Das Thema LIV Golf mit all seinen Hintergründen, siehe Saudi-Arabien etc., sei „zu toxisch“. Stattdessen gilt jetzt der Donald-Trump-„Haussender“ Fox mit seinem Sportkanal als erster Anwärter auf die Verbreitung von Bewegtbildern des LIV-Geschehens.

Unterdessen sind durch die teilweise Offenlegung von Spielerverträgen auch Details über das als Team-Event gespielte Saisonfinale Ende Oktober im Trump National Doral Miami bekannt geworden. Demnach wetteifern zwölf Teams in einer Art Play-off-Modus mit Viertel- und Halbfinale sowie Finale und im Matchplay-Format um den ersten Preis von 16 Millionen Dollar. Für die Teams gibt es ein Ranking, das von den jeweiligen Kapitänen in einem Shoot-out „Nearest to the Pin“ ausgespielt wird. Die so ermittelten besten vier Teams müssen sich nicht im Viertelfinale für die nächste Runde qualifizieren, sondern haben frei. Das in Doral an Gewinner und Platzierte verteilte Preisgeld addiert sich auf insgesamt 50 Millionen Dollar, es ist die höchste Dotierung der Sportgeschichte für eine Einzelveranstaltung.

Harrington macht sich Freunde unter den Caddies

Spendabel: Padraig Harrington ist das neue Idol aller Caddies bei den PGA Tour Champions. Der dreifache Majorsieger und Ryder-Cup-Kapitän von 2021 aus Irland, der in seiner Rookie-Saison auf dem Ü50-Circuit bereits drei Mal gewonnen hat, platzte am vergangenen Dienstag – in der Woche des Sanford International in Sioux Falls/South Dakota – in ein „Get Together“ von über 40 Bag Men. Die Looper hockten in einer lokalen Bar, „Paddy“ setzte sich dazu, verlebte in der Runde einen amüsanten Abend und übernahm am Ende die gesamte Rechnung. So macht man sich Freunde.

 

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Bag von Tiger Woods erzielt Rekordpreis

Sensationelle Summe: Tiger Woods bricht auch weiterhin Rekorde, selbst wenn es auf dem Platz derzeit eher nicht danach aussieht. Aber sein Kumpel Notah Begay III sagte dieser Tage, als er auf dessen mit Sam Snead geteilte 82 PGA-Tour-Siege, eine mögliche Verbesserung und Woods’ Position als alleiniger Rekordhalter angesprochen wurde: „Man solltet niemals gegen Tiger wetten.“ Derweil erlöste das Golfbag, aus dem der 15-fache Majorsieger in der Saison 2005 schöpfte, als er u. a. das Masters sowie die Open Championship gewann, und das damals von Steve Williams getragen wurde, bei einer Auktion sage und schreibe 391.800 Dollar – nicht zuletzt wahrscheinlich wegen der Unterschrift des Superstars. Auch so kann man Bestmarken setzen.

Bernhard Langers langer Atem

Alterslos: Bernhard Langer jagt den Rekord von Hale Irwin mit 45 Titeln bei den PGA Tour Champions und „matched“ dabei ein ums andere Mal seine 65 Jahre. Oder unterspielt sie gar – wie bei der 64 zum Auftakt des Sanford International, wenngleich dort am Ende nicht der 44. Sieg heraus sprang. Bei den Senior-Majors ist Langer (11) vor Gary Player (9) und Irwin (7) ohnehin längst einsamer Spitzenreiter. Und sowieso gilt für den deutschen Altmeister, was er während dieses coolen Video-Clips von seiner Warm-up-Routine zum Besten gibt: „Ich bin noch nicht außer Atem!“ Das darf durchaus auch symbolisch verstanden werden: Wir hoffen alle, dass „Mr. Consistency“ Langer noch sehr lange nicht die (Golf-)Puste ausgeht.

 

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Üble Lage am Grünsrand? Hier ist die Lösung

Zum Schluss: Kennen Sie das – der Ball hat eigentlich das Grün getroffen, rollt aber über Rand und Kragen der Puttfläche hinaus und kommt an der Kante zum Rough zum Liegen? Eine unangenehme, schwierig zu lösende Lage. Wedge? Putten? Putten mit dem Holz? Kommt alles infrage. Oder man macht es wie Sportsfreund Garrett Clark, der einfach sozusagen den „umgekehrten Weg“ wählt. Sieht doch ganz easy aus, oder?

 

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