Neverending Story? Was der Masters-Erfolg von Rory McIlroy wirklich wert ist, sieht man am Nachbeben des Triumphs von Augusta: Es grassiert ein irrer Hype um die Erlösung für den Nordiren, immerhin gleichzeitig der erste Karriere-Grand-Slam eines Golfprofis aus Europa. Da wird dann schon als „Breaking News“ gemeldet, wenn der nunmehr fünffache Majorsieger zum angekündigten Heimatbesuch in Belfast eintrifft – per 78 Millionen Dollar teurem Privatjet und mit Tochter Poppy auf dem Arm.
Footage of @McIlroyRory's private jet arriving into Belfast airport this morning following his Grand Slam triumph 🍾
📽️@JustinKernoghan/@BelfastLive pic.twitter.com/W7bcIyrnrv— Belfast Live (@BelfastLive) April 18, 2025
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Paparazzi machten Fotos von „Rors“ und Gattin Erica Stoll beim Trip mit dem Auto durch den Geburtsort Holywood, als wär’s der Sunset Boulevard in Hollywood. McIlroys Lieblings-Fußball-Klub Manchester United hat ihn eingeladen, das Green Jacket im Stadion zu zeigen, wie weiland 2014 nach dem Erfolg von Royal Liverpool die Claret Jug. Und die Royal Post hat zwei Tage lang alle Briefstempel um eine Gratulation für den Champion und dessen Karriere-Krönung erweitert:
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Sowieso ist der 35-Jährige nun haushoher Favorit für alle weiteren Majors, zumal die PGA Championship auf der vertrauten Bühne Quail Hollow stattfindet, wo McIlroy 2010 den ersten Sieg auf der PGA Tour feierte und insgesamt vier Mal gewonnen hat. Gar nicht ausmalen will man sich, was bei der Open Championship in Royal Portrush los ist, wenn „The Man of the Masters“ und Shane Lowry als quasi Titelverteidiger von 2019 auf den Links in Nordirland aufteen. Zuvor freilich wollen die beiden noch den vergangenes Jahr errungenen Titel bei der Zurich Classic of New Orleans verteidigen. Vielleicht singen sie danach auch wieder, Grund genug gäbe es schon jetzt.
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Ein Star hinter der Kamera hat die Stars vor der Linse
Wenn der Mann hinter der Kamera selbst ein Star ist: Einige der besten Fotos des 89. Masters stammten von Ken Griffey Jr., der für den globalen Fotodienst Getty Images im Augusta National Golf Club unterwegs war. Vor seiner Zeit als Pressefotograf war Griffey selbst ein hochdekorierter und hoch dotierter Sportler. Der 55-Jährige spielte 22 Jahre lang in der Major League Baseball (MLB) für die Seattle Mariners und für die Cincinnati Reds, ist mit 630 Home Runs in den Top-Ten der meisten Home Runs aller Zeiten. 2015 wechselte Griffey ins Fotofach und ist zudem als Berater der Mariners und des MLB-Commissioner tätig.
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Justin Thomas auf schmalem Grat
Szene eines Triumphs: Auch an dieser Stelle soll Justin Thomas gewürdigt werden, der nach 1.064 Tagen der Erfolgs-Enthaltsamkeit auf Hilton Head Island die RBC Heritage gewonnen hat und auf dem Weg ins karierte Sakko des Siegers solche Szenen überstehen musste – im Wortsinn ein schmaler Grat. Die Anmerkung des "Golf.com"-Kollegen Dylan Dethier sagt alles:
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DeChambeau: Fotobeweise und Major-Plakette
Geheimnis gelüftet: Während der Finalrunde des Masters ging die Erzählung herum, dass Bryson DeChambeau am Vorabend durch die Umgebung seines angemieteten Hauses in Augusta spaziert und dabei auf ein paar „Nachbarn“ gestoßen sei, die auf dem Grün im Hinterhof ihres Hauses eine kleine Puttingsession abgehalten haben, zu den sie BDC natürlich prompt einluden. Der machte selbstredend mit und verbrachte ein gutes Stündchen mit den Golffans. Die entsprechenden fotografischen Beweise sind jetzt aufgetaucht:
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Der zweifache US-Open-Champion selbst hatte nach seinem Finaleinbruch im Augusta National Golf Club wenig bis keine Zeit, der verpassten Major-Chance nachzutrauern. Bereits am Montag war DeChambeau in Pinehurst, wo er eine Tafel „einpflanzte“, die an den sensationellen Bunkerschlag erinnerte, mit dem er sich zum Sieger machte – auch, weil Rory McIlroy auf den letzten Löchern des Turniers eingebrochen war.
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Was soll das ganze Bohei um Bryan?
Was für ein Theater: Wesley Bryan nimmt an einem Event der LIV Golf League und wird daraufhin von der PGA Tour auf unbestimmte Zeit gesperrt. So wie vor ihm schon etliche andere treulose Mitglieder: Ein gewisser Dustin Johnson beispielsweise. Oder Bryson DeChambeau. Oder Brooks Koepka. Oder Cam Smith. Oder Jon Rahm. Also, warum so ein Bohei. Das muss man nicht gut finden, aber so sind nun mal die Regeln der PGA Tour. Und in Ponte Vedra Beach ist man lediglich konsequent: Wer als Mitglied bei einer konkurrierenden Tour startet, vulgo ins eigene Nest sch…, wird gesperrt, sofern er keine entsprechende Erlaubnis hat. Beziehungsweise, sofern er trotz Nichtgenehmigung aktiv wird. Macht jeder Verein auf der Welt so, macht jeder Arbeitgeber so. Hatten wir alles schon mal, siehe oben.
Umso absurder, dass wieder mit allerlei seltsamen Argumentationen und Apologien eine Sau durchs mediale Dorf getrieben wird, die gar nicht existiert, und in denen sich die Verfasser wundern, dass der YouTuber Grant Horvath zu einem PGA-Tour-Event eingeladen wurde, obwohl er ebenfalls an „The Duel“ teilgenommen hat. Heilige Einfalt: Ist Horvat Mitglied der PGA Tour? Nein. Spricht damit formal was dagegen, sich die Followerschaft des YouTubers zunutze zu machen, so wenig moralisch das sein mag? Nein. Na also. Ende der Debatte.
Hausmann und Gabsa mit Henseleit und Popov bei US Women’s Open
Startplatz gesichert: Zwei deutsche Proetten haben das Ticket für die Teilnahme an der US Women’s Open Ende Mai in Erin Hills (Wisconsin) gelöst. Sophie Hausmann (Münster) gewann den Qualifier im Druid Hills Golf Club in Atlanta mit zwei Schlägen Vorsprung und bestreitet damit ihre zweite „Offene Amerikanische“; und Isi Gabsa (München) zog drei Tage später mit dem Sieg bei der Quali im Canyon Creek Country Clubs in Richardson (Texas) nach. Damit ist Deutschland in Erin Hills, dem Schauplatz der von Brooks Koepka gewonnenen US Open 2017, bereits mit vier Teilnehmerinnen vertreten, denn Esther Henseleit und Sophia Popov sind automatisch gesetzt. Und es stehen noch 24-Quali-Events zur US Women’s Open aus.
Scottie Scheffler über das Gefühl im Augenblick des Erfolgs
Spruch der Woche: Scottie Scheffler hat im Vorfeld der RBC Heritage übers Gewinnen gesprochen, und vor allem über das Gefühl im Augenblick des Triumphs. Der Weltranglistenerste fand dafür allerdings einen ziemlich schrägen Vergleich. „Ungefähr so wie der Adrenalinschub, den du kriegst, wenn du in den Knast gesteckt wirst“, spielt Scheffler zwinkernd auf seine Verhaftung am Freitag der PGA Championship vergangenes Jahr im Valhalla Golf Club durch die Polizei von Louisville (Kentucky) an.
Flüchtige überfahren Golferin auf dem ersten Abschlag
Tod auf dem Golfplatz: Im Aston Wood Golf Club im englischen Sutton Coldfield, wo auch der Ryder-Cup-Platz The Belfry liegt, ist vergangene Woche die 62-jährige Suzanne Cherry umgekommen, als sie von einem Van angefahren wurde, dessen Fahrer auf der Flucht vor der Polizei war. Cherry und ihr Mann waren auf dem ersten Abschlag, als das Fahrzeug von der Straße abkam, eine Böschung überfuhr und sie erfasste, sodass sie im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlag. Der 51-jährige Fahrer des Vans wird nun wegen Mordes angeklagt, die beiden Insassen, 22 und 41 Jahre alt wegen Totschlags beziehungsweise wegen Beihilfe. Ein vierter Mann war zu Fuß vom Tatort geflüchtet. Der Van war ursprünglich von zwei Streifenwagen verfolgt worden, weil den Polizeibeamten „Berichte über verdächtige Aktivitäten“ der Insassen vorlagen, wie im im Protokoll heißt.
Carlos Sainz und der versenkte Chip
Zum Schluss: Was macht ein golfverrückter Formel-1-Star in der Pause eines Fotoshootings? Ist doch klar, er übt das kurze Spiel. Gut, dass Williams-Pilot Carlos Sainz Jr. den Chip im Netz versenkt hat – es wäre doch zu schade, wenn der 30-Jährige das Spiel hätte aufgeben müssen:
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