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Back Nine

Rory McIlroy rudert zurück: Nun wäre ein Shutdown der Tour für ihn „albern“

29. Jun. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Rory McIlroy ändert seine Meinung zu einem potentiellen erneuten Shutdown der PGA Tour. (Foto: Getty)

Rory McIlroy ändert seine Meinung zu einem potentiellen erneuten Shutdown der PGA Tour. (Foto: Getty)

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Nummer sechs: Die Corona-Fälle unter den PGA-Tour-Spielern und -Caddies sind zum halben Dutzend geworden, nachdem am Samstag der Travelers Championship auch der Südafrikaner Dylan Frittelli positiv auf das Virus getestet wurde und aus dem Flieger zur Rocket Mortgage Classic nach Detroit verbannt wurde. Und es tauchen vereinzelte Stimmen auf, die laut darüber spekulieren, ob es nicht besser wäre, den Tour-Betrieb wieder stillzulegen. Auch Rory McIlroy müsste eigentlich zu dieser Fraktion gehören, hatte der Weltranglistenerste doch während der nach dem ersten Tag abgebrochenen Players Championship im März noch gefordert, ein Shutdown sei zwingend erforderlich, sobald auch nur ein Spieler, Caddie oder sonst wer im Tross infiziert sei.

Jetzt will „Rors“ davon nichts mehr wissen, nennt entsprechende Debatten sowie einen möglichen erneuten Shutdown „albern“ und lobt Tour-„Commish“ Jay Monahan für dessen neue, strengere Vorgehensweise: „Ich denke, Jay hat einen wunderbaren Job gemacht. Kaum hat man ein, zwei positive Tests, verfallen die Leute in Panik und wollen das Turnier absagen.“ Bei nunmehr gut 3.000 Tests im Tour-Tross liege der Anteil „unvermeidlicher“ (McIlroy) positiver Analysen deutlich unter einem Prozent, „und es gab ein paar lose Enden, die ja wieder stramm gezogen wurden“. So sieht es auch Sergio Garcia. „Wer gedacht hat, das geht ganz ohne Fallraten ab, der lebt in La La Land“, sagte der Spanier. „Ein, zwei positive Tests hier und da sind doch völlig normal.“

Genährt wird diese Haltung von der Tatsache, dass die Tests offenbar nicht hundertprozentig verlässlich sind, positiv wie negativ. Cameron Champ beispielsweise, der sich nach einem ersten positiven Test vor der Travelers Championship in Quarantäne begab, wurde zwischenzeitlich weitere drei Mal gecheckt – jedes Mal mit negativem Ergebnis.

PGA Tour „versüßt“ Quarantäne mit 100.000 Dollar

Überbrückungsgeld: Insgesamt vier Corona-Fälle unter den Spielern hat die PGA Tour. Wie Commissioner Jay Monahan schon vergangenen Mittwoch im Rahmen seines hastigen Statements zu den verschärften Bestimmungen an den Turnierstandorten bekannt gab, erhalten die betroffenen Spieler, bislang Nick Watney, Cameron Champ, Danny McCarthy und Dylan Frittelli, für die 14-tägige Quarantäne eine Ausfallentschädigung von bis zu 100.000 Dollar, sofern sie sich während der Isolation an alle Auflagen der Tour halten. Monahan nannte es Stipendium, es klingt allerdings eher wie ein üppiges Kurzarbeitergeld.

Im Zusammenhang mit den Corona-Tests kommt auch den Fitness-Armbändern besondere Bedeutung zu, die wichtige Körperdaten erfassen und schon bei Nick Watney, dem ersten Fall, während der Nacht eine leicht erhöhte Temperatur und Atem-Auffälligkeiten angezeigt hatte, worauf er sich vorsichtshalber testen ließ. Die Tour hat vor geraumer Zeit bei der Firma Whoop in Boston 1.000 Exemplare geordert und verteilt diese an Spieler, Caddies, Offizielle und andere permanent Beteiligte auf der PGA Tour, auf der Korn Ferry Tour und bei den PGA Tour Champions.

Wo ist Woods? Start beim Memorial?

Was macht eigentlich Tiger Woods? Sich rar, könnte man kurz und bündig antworten. Der 15-fache Majorsieger macht keinerlei Anstalten, sich auf der Turnierbühne zu zeigen, meidet den Corona-Restart der PGA Tour mit all seinen Absonderlichkeiten – warum sollte er sich das auch antun? –, verwirrt die Medien, indem er seine Jacht „Privacy“ Richtung Hilton Head Island und vermeintlich zur RBC Heritage schickt, aber mit Sohn Charlie in einem Resort auf Sea Island/Georgia residiert und dort am US-Vatertag Golf spielt.

Ansonsten beschäftigt sich Woods, der immer gesagt hat, nur die Majors und die entsprechende Vorbereitung hätten Priorität in seinem neuen, von viel Rückenschonung geprägten Saisonkalender, mit dem Kurzplatz samt Übungseinrichtungen, den er für die Pebble Beach Golf Links konzipiert – ein passendes kleines Juwel für das ikonische Geläuf am Pazifik. Ein Tour-Auftritt – der bislang letzte war beim Genesis Invitational im Februar, das seine Firma TGR Live organisiert – wird bei Jack Nicklaus‘ Memorial Tournament in Ohio im Juli erwartet, aber nicht mal das kann als gesichert gelten.


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? ? ⛳ Check the link in our bio for a look at the reimagined short course facility @tigerwoods and @tgr.design are designing at Pebble Beach.

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Rassistisch? Neuer Titel fürs Masters gefordert

Fragwürdig: Die aktuelle Rassismusdebatte zieht weitere Kreise, und auch einem Golf-„Denkmal“ soll es an den Kragen gehen. Rob Parker, ein bekannter afro-amerikanischer TV-Sportmoderator, fordert jetzt einen neuen Namen für das Masters. Der Name des Majors im Augusta National Golf Club erinnere an die früheren Sklaven-Herren in den US-Südstaaten, argumentiert Parker: „Die Namensgebung bezog sich auf die Meister oder das Meistern des Golfspiels. Aber daran denkt doch niemand, wenn er ,Master‘ hört – nur an den Titel ,Master‘ im Zusammenhang mit Sklaverei.“

Aber es geht auch anders herum: Der englische Ü50-Pro Gary Evans hat sich via Twitter über die „Black Lives Matter“-Buttons der Golf-Moderatoren von Sky Sports aufgeregt und schrieb an die Adresse von Moderatorin Sarah Stirk und Co.: „Ich bin total angewidert. Dies soll ein Golfkanal sein, kein politischer Sender! Versucht ihr, zeitgemäß zu sein? Ihr seid bloß erbärmlich!“

Range-Bälle bleibe auch dort – sonst …

Fundstück: Zu schräg, um es nicht hier wiederzugeben, was der Saadiyat Beach Gold Club da als Warnhinweis aufgestellt hat. Hinter der zum Schmunzeln verführenden Wortwahl verbirgt sich freilich ein grober Etikette-Verstoß, der einem auch hierzulande immer wieder unterkommt, wenn man Range-Bälle an Stellen findet, wo sie vom Übungsbereich aus nie und nimmer landen können – und letztlich ist es Diebstahl.

Summerhays: Klassenzimmer statt Fairways

Karriere-Ende: PGA-Tour-Pro Daniel Summerhays gibt das Wettkampf-Golf auf und wird Lehrer an seiner einstigen Highschool. Der 36-Jährige aus Farmington/Utah, der bei der PGA Championship 2016 den dritten Platz belegte und zuvor bei der US Open Achter geworden war, verlor 2018 seine Tour-Karte und schlägt sich seither auf der Korn Ferry Tour durch, schaffte in 19 Starts indes bloß fünf Cuts und eine Top-10-Platzierung. Als dann Anfang des Jahres noch Operationen an beiden Füßen und an den Knöcheln sowie der Shut down durch das Corona-Virus hinzu kamen, „wollte ich die Richtung wechseln. Außerdem werden meine Kinder älter und ich möchte mehr zuhause sein, ein geregelteres Leben führen“, sagte Summerhays, der am Wochenende bei der Utah Championship sein vorläufig letztes Turnier bestritt und sich mit einer 62er Runde mehr als standesgemäß verabschiedete – was halt so geht, wenn der Druck weg ist.

Drei Asse und ein Albatros an einem Tag

Was für ein Golftag: Vier australische Golfer notierten am Samstag auf den 13th Beach Golf Links im Bundesstaat Victoria, wo auch die LPGA spielt, insgesamt drei Holes-in-one und ein Albatros – und die Asse fielen samt und sonders auf der Par-3-Zwölf. Zwei erzielten die Flightpartner Gary Anderson und Peter Matulich, das dritte geht aufs Konto von Travis Mott. Und Toby Walker versenkte zudem seinen zweiten Schlag auf Loch vier, einem Par 5.

Neue Unterstützer für Rose Ladies Serie

Gelungene Initiative: Zwei Turniere, zwei Siegerinnen – die Rose Ladies Series für Proetten in England wird zum Erfolgsmodell. Nach dem Auftakterfolg von Charley Hull im Brockenhurst Manor Golf Club gewann Meghan MacLaren den zweiten von acht Durchgang des von Olympiasieger Justin Rose und Ehefrau Kate gestarteten und getragenen Serie im Moor Park Golf Club. Mehr noch: Der Wettbewerb, dessen Preisgeld bislang ausschließlich die Roses gestemmt haben, hat zusätzliche Unterstützer aus der Wirtschaft gefunden, die den Prämientopf verdreifacht und auf 105.000 Pfund (115.000 Euro) erhöht haben.

Leos Lob Shot

Zum Schluss: Leo Boniface lässt mal wieder einen raus. Diesmal zeigt der siebenjährige Knirps mit den fabelhaften Golf-Fertigkeiten einen Lob Shot, den auch Phil Mickelson nicht besser hinkriegt:

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