Nachdem im letzten Jahr die Porsche European Open ausfallen musste, ist die Vorfreude auf das Event der European Tour in diesem Jahr umso größer. Das ist auch Max Kieffer anzumerken, der auf der Pressekonferenz vor dem Turnier auf der Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses über den schwierigen Platz, die Fans in der Heimat und die Chancen, beim olympischen Golfturnier abzuschlagen, spricht.
Max Kieffer: "Der schwierigste Platz in Deutschland"
"Es ist immer schön, zuhause in Deutschland zu spielen, besonders wenn die Fans wieder zurück sind", freut sich Max Kieffer auf das Turnier in Hamburg. "Meine Eltern werden da sein, aber leider dürfen wir keinen Kontakt haben." Auf der Anlage der Green Eagles Golf Courses dürfen am Wochenende bis zu 2.000 Zuschauer pro Tag das Geschehen live verfolgen - eine noch ungewohnte Situation für die Spieler. Zu Beginn der Saison habe man bei den Turnieren erstmal sein Business erledigt, doch die Fans hätten gefehlt. "Bei der Austrian Open, wo ich das Playoff verloren habe, hätte ich gerne Zuschauer dabei gehabt", erinnerte sich Kieffer.
Nach diesem zweiten Platz in Österreich fehlte beim darauffolgenden Turnier auf Gran Canaria wieder nicht viel zu seinem ersten Sieg auf der European Tour. Doch seither verpasste der Deutsche bei drei Turnieren den Cut, obwohl Kieffer gut gespielt habe. "Die Konstanz im Scoren hat gefehlt, was sehr ärgerlich ist", analysierte er die Gründe, doch die Leistungsdichte und die Qualität der Turniere sei auch sehr hoch, sodass man auch mit guten Leistungen den Cut verpassen könne, so der gebürtige Bergisch-Gladbacher.
Auch deshalb bringe es nichts, sich konkrete Platzierungen als Ziel zu setzen. "Die ersten zwei Runden ist man mehr beschäftigt, gute Schläge zu machen, als sich mit einer Zielplatzierung zu beschäftigen", erklärt der 30-Jährige. Und der Porsche Nord Course hat es echt in sich und liege ihm nicht unbedingt. "Der Kurs ist sehr herausfordernd, der schwierigste Platz, den ich je in Deutschland gespielt habe", so Kieffer, der seine Stärken ohnehin nicht im langen, sondern im kurzen Spiel sieht, über den langen Kurs.
Olympia als Ziel?
Ähnlich schwierig sei es, sich Olympia als Ziel zu setzen. "Es bringt nichts, sich hier Sachen vorzunehmen, die man nicht beeinflussen kann", erklärt Kieffer. Für die Spiele werden die besten beiden deutschen Golfer der Weltrangliste nach Tokio reisen. Nach aktuellem Stand wären das Martin Kaymer und Stephan Jäger, der momentan auf der Korn Ferry Tour die Saisonwertung anführt und in der Weltrangliste knapp 60 Plätze vor dem Düsseldorfer liegt. "Ich kann nicht beeinflussen, wie Stephan in Amerika spielt", so Kieffer, der nur auf sein eigenes Spiel schauen kann.
Abgesehen von der tatsächlichen Qualifikation wäre Olympia "schon cool", doch angesichts der strengen Hygienebestimmungen auch nicht wie sonst. "So wie ich das verstehe, fliegen wir dahin, sitzen in unserem Zimmer und spielen vier Runden Golf" zeigt sich Kieffer frustriert angesichts des wohl nicht aufkommenden Olympischen Feelings.
Und auch insgesamt sei die Situation mit Corona sehr anstrengend. Natürlich sei man froh, dass man spielen könne, "doch nach einem Jahr in der Bubble ist es schon nervig. Sobald man einmal in der Bubble ist, ist es okay, aber das Reisen ist total anstrengend", vor allem durch weniger Flüge, mehr Tests und Formulare erklärt Kieffer den Aufwand.
Doch der sehr ehrgeizige Kieffer hat sich dann doch ein konkretes Ziel gesetzt: "Nach der BMW Open will ich unter den Top 20 im Race to Dubai stehen, denn dann qualifiziert man sich für die British Open." Momentan liegt er in diesem Ranking auf Position 24, die Qualifikation für das letzte Major des Jahres scheint also nicht unmöglich.
In der ersten Juniwoche trifft sich die European Tour vor den Toren Hamburgs. Neben Martin Kaymer sind auch diese Stars dabei.