Lange Zeit kämpfte Greg Norman für seine LIV Golf Invitational Series, bemühte sich um ein möglichst hochkarätiges Teilnehmerfeld und richtete die ersten Events der neuen Golf-Liga aus. Jetzt sorgt der 67-Jährige erneut für Wirbel: Er möchte eine LIV-Golf-Liga für Frauen ins Leben rufen und damit den Frauengolfsport unterstützen.
Die Frauen-Liga als "logischer Schritt"
"Wir haben das intern diskutiert, die Möglichkeit ist da", lässt Greg Norman in dieser Woche die Bombe platzen. Seit einigen Monaten zieht der Australier mit seiner umstrittenen LIV Golf Invitational Series die Aufmerksamkeit auf sich. Auch "Saudi-Liga" genannt genießt seine Tour die volle Unterstützung von Saudi-Arabien. Das Land steht vor allem aufgrund von Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung von Frauen in der Kritik - die Kombination mit dem Frauengolfsport scheint demnach fragwürdig.
Unverständlich für Greg Norman: Einer der größten Sponsoren des Frauengolfsports, Aramco, stammt ebenfalls aus Saudi-Arabien. In diesem Fall beschwere sich jedoch niemand über die saudische Unterstützung: "Warum ist es in Ordnung, dass Frauengolf von saudischen Geldgebern unterstützt wird? Warum ist es bei ihnen in Ordnung und niemand bellt sie an?" Norman verweist auf Jacksonville, den Ort, an dem sich das Hauptquartier der PGA Tour befindet, die sich vehement gegen LIV Golf wehrt.
LIV Golf für Frauen: Von Begeisterung bis Skepsis
Cristie Kerr, zweifache Major-Siegerin und Spielerin auf der LPGA Tour, sieht in dem Geschäftsmodell von Greg Norman großes Potential. Sie zweifelt nicht daran, dass viele Spielerinnen zur neuen Tour überlaufen würden: "Sagen wir es mal so: Ich glaube, fast die gesamte Tour würde es hier tun. Wir spielen hier um etwas anderes als auf der Herrentour, der Maßstab ist ein anderer." Gleichzeitig verweist sie auf die steigenden Preisgelder der LPGA Tour und, dass eine spannende Entwicklung der Touren zu erwarten sei. Ganz nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft.
Karrie Webb, 7-fache Major-Siegerin zeigt sich hingegen besorgt. "Ich weiß, dass er diesen Rachefeldzug gegen die PGA Tour schon so lange führt, wie ich ihn kenne", sagte Webb, die wie Norman aus Australien stammt, gegenüber Golfweek. "Ich glaube also nicht, dass man ihn ändern könnte. Ich würde ihn nur bitten, dass er in seinem Ehrgeiz, erfolgreich zu sein, den Frauengolfsport dabei nicht ruiniert."