Nachdem Greg Norman Anfang des Jahres ein riesiges Teilnehmerfeld für seine Saudi League ankündigt hatte, sprangen ihm Stück für Stück die Stars der PGA Tour und DP World Tour als Teilnehmer ab. Aus seiner Saudi League wurde anschließend die LIV Golf Invitational Series, die ausschließlich aus Einladungsturnieren bestehen wird. Obwohl sich die Mehrzahl der Golfstars gegen eine Teilnahme an der neuen Tour ausgesprochen hat, wollen einige wenige weltbekannte Golfer an den acht 54-Loch-Turnieren teilnehmen, bei denen insgesamt 250 Millionen Dollar ausgeschüttet werden. Jüngst verkündete Lee Westwood, dass er nur noch auf ein Go von der PGA Tour und DP World Tour warte.
Saudi-Turniere als "Gehaltserhöhung"
Für Lee Westwood war der Entschluss zur Teilnahme an dem ersten Saudi-Turnier offenbar ein leichter. "Das ist mein Job. Ich mache das wegen des Geldes. Das ist zwar nicht der einzige Grund, aber wenn jemand daherkommt und einem von uns die Chance auf eine Gehaltserhöhung gibt, dann muss man diese ernsthaft in Betracht ziehen", erklärt der 49-Jährige. Man kann sich ungefähr ausmalen, welche Summen auf die Teilnehmer warten, von denen es bei jedem der hochdotierten Turniere nur 48 geben wird.
Westwood zeigt kein Verständnis für die Feindschaft zwischen den Touren
Einziges Hindernis bleibt für Westwood "und viele andere" die Freistellung der beiden führenden Touren dieser Welt, PGA Tour und DP World Tour. So habe auch DP-World-Tour-Sieger Richard Bland um eine Freigabe gebeten. Westwood zeigt für die Feindschaft zwischen den Touren und Greg Norman kein Verständnis: "Es wird als ein 'wir und sie' dargestellt, während die Leute von LIV Golf in allen Berichten, die ich gesehen habe, gesagt haben, dass sie Seite an Seite stehen wollen. (...) Veränderungen im Wettbewerb sind in jedem Bereich des Lebens gut. Es bringt Bewegung in die Dinge und hält alle auf Trab, so dass jeder versucht, sein Produkt zu verbessern und zu optimieren." Es klingt so, als sehe Westwood die LIV Golf Invitational Series als Chance für die schon lange etablierten Touren.
Auf die Frage nach der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien sagt Westwood: "Ich denke, dass Saudi-Arabien versucht, sich zu verwestlichen und Veränderungen vorzunehmen, und zwar schnell, was wahrscheinlich viele Leute beunruhigt und ihnen Angst macht. Aber sie versuchen einfach, sich zu verbessern, nicht wahr?" Außerdem haben sowohl PGA Tour als auch DP World Tour bereits Turniere in Saudi Arabien genehmigt, führt der Engländer an.