Er wurde zweifacher Masters-Sieger, war ehemaliger Weltranglistenerster und auf der PGA Tour Champions hält Bernhard Langer auch mit fast 65 Jahren noch mit seinen deutlich jüngeren Kollegen mit. In seiner Karriere hat die deutsche Legende einiges an Preisgeld gewonnen und ist damit "sehr zufrieden", wie Langer im Zuge der Senior Open in Schottland erzählt. Er stehe deshalb der umstrittenen LIV Golf Invitaional Series kritisch gegenüber, könne aber auch verstehen, dass die Profis die Unsummen an Geld annehmen.
"Auf der einen Seite ist es besorgniserregend, auf der anderen Seite finden es einige Leute vielleicht aufregend", sagte Bernhard Langer vor dem letzten Major des Jahres für die Senioren, der Senior Open in Gleneagles. "Einige meiner Kollegen werden in Zukunft viel mehr Geld verdienen. Das ist das Ergebnis. Man kann darüber streiten, ob das gut für das Spiel ist oder nicht."
Schließlich haben sich die Preisgelder auf den etablierten Touren im Vergleich zu früher schon deutlich erhöht. "Ich denke, wir hatten ein wunderbares Produkt, eine Menge Geschichte. Ich glaube nicht, dass sich viele von uns über den Lebensunterhalt beschweren würden, den wir bisher mit diesem Spiel verdient haben", blickt "Mr. Consistency" auf die Preisgeldentwicklung. "Ich meine, wenn man 40 oder 50 Jahre zurückgeht, als Jack Nicklaus und Arnold Palmer spielten, haben sie sicher nicht so viel Geld verdient, wenn man bedenkt, wie gut sie in diesem Spiel waren, oder?"
Bernhard Langer "sehr zufrieden mit dem, was wir hatten"
Dennoch zeigte Langer auch Verständnis, den finanziellen Versuchungen der vom saudi-arabischen Staatsfonds finanzierten LIV Golf Series nachzugeben. "Unterm Strich sind wir Profis, wir verdienen damit unseren Lebensunterhalt. Wir sind unabhängige Auftragnehmer", so der 64-Jährige, der erklärte, dass Verletzungen oder schwache Leistungen das Karriereende bzw. große finanzielle Einbußen bedeuten können. "Wenn wir keine Leistung bringen, sind wir weg und Geschichte, und niemand kümmert sich um uns. Von einigen Spielern hört man vielleicht das Argument: Ich muss das Geld verdienen, solange ich es kann, solange ich heiß bin, solange ich gut bin, solange ich gesund bin. Und das dauert vielleicht nur drei Jahre."
"Aber dann gibt es auch die andere Seite, wo man sagt: Wie kann das gut für den Golfsport sein? Wie kann das gut für die nächste Generation sein? Wie kann dies das Spiel fördern?", zweifelte der Anhausener an der Intention der Serie, die sich den Slogan "Growing the Game" auf die Fahne geschrieben hat. "Ich war sehr zufrieden mit dem, was wir vorher hatten."
LIV Golf Series in Bedminster
Die LIV Golf Invitational Series besteht in diesem Jahr aus acht Events, die jeweils mit 25 Millionen US-Dollar dotiert sind, und wird hauptsächlich mit Geld aus dem saudi-arabischen Staatsfonds finanziert. Die Golfstars werden zudem mit hohen Antrittsgagen von Commissioner Greg Norman für ihr Auftreten bezahlt. Zuletzt sorgte der Wechsel von Henrik Stenson für Aufsehen, der deshalb seines Kapitänsamtes für den Ryder Cup im kommenden Jahr enthoben wurde. Das nächste Event findet in der kommenden Woche (29. bis 31. Juli) im Trump National Golf Club in Bendminster, New Jersey, statt.
Ich habe mein erstes Hcp seit 1962, damals 36 nach Zahlspiemodus. Heute spiele ich noch regelmäßig einstellig im Turnierbetrieb.Ich lehne die LIV Tour ab, da zum einen diese Antrittssummen absurd sind und der Spielmodus völlig uninteressant ist, wenig Spieler, kein Cut, keine Rangliste. Natürlich müssen die Profis schauen, dass sie ein gutes Auskommen haben solange sie Leistung bringen können. Aber im Moment ist es noch so, dass die Profis nur bei der LIV Tour spielen können durch saudische Gnaden. Keiner kann auf Grund seiner objektiven Leistung dabei sein. Bei diesem Spielformat entsteht auch kein wirklicher Wettkampf. Es gibt keine ehrliche Rangliste. Bei diesen Summen ist es ziemlich egal wie jemand spielt. Diese Tour wurde meines Erachtens nur aus politischen Gründen gegründet, frei nach dem Motto: „Schadet den Amis“
Die Touren bieten vielen Profis ein gutes bis sehr gutes Auskommen und vorbildlich für den Amateursport. Diese Entwicklung ist sehr bedauerlich.