Die vergangene Turnierwoche war nicht unbedingt gekrönt von deutschen Erfolgen, aber während Marcel Siem in den Vereinigten Staaten die Flinte ins Korn warf und auch den deutschen Spielern bei der Alfred Dunhill Links Championship in Schottland zum Schluss die Puste ausging, konnte eine der ehemalig besten Amateurinnen Europas am Sonntag die erste Trophäe ihrer Profikarriere in Händen halten - Karolin Lampert nämlich, die die Azores Ladies Open der LET Access Series gewann.
Erster Profi-Erfolg für Karolin Lampert
Die 21-Jährige setzte sich über drei Tage hinweg gegen die widrigen Wetterbedingungen in Portugal durch und schaffte es über 54 Loch, sich mit insgesamt zwei Schlägen unter Par gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Damit war sie die einzige Spielerin im Feld, der es überhaupt gelang, unter Par zu bleiben - und das, obwohl sie die finale Runde in vier Schlägen Abstand zur Führung begonnen hatte.
Vor zwei Jahren hatte Lampert schon einmal als Amateurin ein gutes Ergebnis in Portugal eingeheimst, damals hatte sie bei der Portuguese International Amateur den zweiten Platz belegt. Diesmal als Proette reichte es für den Sieg. "Es ist ohne Zweifel mein wichtigster Sieg, weil es mein erster Profi-Titel ist, und ich bin stolz darauf", sagte die junge Deutsche nach ihrer Runde. Auch ihr Bruder Moritz Lampert gratulierte via Facebook zu ihrem Erfolg: "Herzlichen Glückwunsch Karo Lampert zum Sieg bei der Azores Ladies Open! Weiter so, ich bin stolz!! #TeamLampert".
Den zweiten Platz auf der Insel Terceira belegte die Finnin Krista Bakker bei Even Par, den dritten Platz teilt sich ein Quartett bei +1, bestehend aus der spanischen Amateurin Luna Sobron, der Argentinierin Victoria Lovelady, der Engländerin Emma Goddard und Jamila Jaxaliyeva aus Kasachstan.
Endspurt und Kampf um die Tourkarten
Ein Turnier steht bei der LET Access Series noch an, bevor die ersten fünf Spielerinnen der Rangliste sich ihre LET-Tourkarte für die kommende Saison mit nach Hause nehmen können. Unter die vordersten Fünf schafft es Lampert allerdings wohl nicht mehr - ihre beiden Landsfrauen Olivia Cowan und Isi Gabsa sind derzeit allerdings an der Spitze der Rangliste - und auch der Sprung unter die ersten 20, die automatisch zur finalen Stage der Qualifying School vorrücken, dürfte sich vom geteilten 41. Platz aus schwierig gestalten.