Es sollten wegweisende Wochen werden, für Maximilian Kieffer. Am Ende blickt der junge Deutsche auf einen verpassten Cut bei seinem ersten Majorstart in Pinehurst bei der US Open und eine Irish Open, bei der er "nicht das bekommen hat, was ich eigentlich verdient gehabt hätte" zurück. Nichtsdestotrotz, das Heimspiel bei der BMW International Open in Köln steht bevor, den Frust hat Kieffer verdrängt und Golf Post ein exklusives Interview gegeben.
Er berichtet von nicht gut getroffenen Bällen, selbst gemachtem Druck und gibt als interessierter Fußballfan eine Prognose zum Ausgang der Weltmeisterschaft ab.
Maximilian Kieffer stellt sich den Fragen von Golf Post
Golf Post: Maximilian Kieffer, was lief bei Ihnen bei der Irish Open falsch, dass es nicht zum Cut gereicht hat?
Maximilian Kieffer: Ich habe den Ball nicht so überragend getroffen, mich eigentlich in ganz gute Situationen gebracht und Birdiechancen gehabt. Ich habe halt nicht das bekommen, was ich eigentlich verdient gehabt hätte, deswegen war ich ziemlich angefressen. Am zweiten Tag hab ich dann einen Ball rechts ins Wasser gehauen, dann einen kurzen Putt vorbei gemacht und es war leider vorbei.
Golf Post: Ist es schwierig sich auf den letzten Löchern zu motivieren, wenn man weiß, dass man den Cut verpasst?
Kieffer: Ja
Golf Post: Da geht es den Profis dann also genau wie uns Amateuren... Spielte es für Sie denn eine Rolle, dass Sie sich für die Open Championship hätten qualifizieren können?
Kieffer: Das wäre natürlich eine gute Chance gewesen, die wollte ich nutzen. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich die ganze Zeit daran gedacht habe. Ich habe deswegen auch nichts anderes gemacht.
Golf Post: In der kommenden Woche spielen Sie in Köln, was erwarten Sie da?
Kieffer: Das ist eine gute Frage! Ich würde natürlich gerne gut spielen. Es ist ein Event in Deutschland, dazu noch dort, wo ich zu Hause bin und dann kenne ich den Platz auch noch gut. Ich werde jetzt die nächsten Tage viel trainieren und dann hoffe ich, dass es bei der BMW International Open wieder besser läuft.
Golf Post: Es ist das "Heimturnier" des Jahres. Ist der Druck auf die deutschen Spieler dort besonders hoch, gut zu sein?
Kieffer: Man macht sich den Druck selber. Ich mache ihn mir auf jedem Fall. Deswegen wäre es schön, wenn mein Spiel dann wieder gut ist. Ich will dort ein gutes Ergebnis hinkriegen.
Golf Post: Wie war die Umstellung von der US Open zurück zur European Tour für Sie? War es eine große Umstellung?
Kieffer: Am Anfang hat sich der Platz der Irish Open eigentlich recht einfach angefühlt, dieses Gefühl hat nur nicht sehr lange gehalten. Ich hatte ein bisschen mit der Zeitverschiebung zu kämpfen. Am Dienstag bin ich zwar extra ganz früh aufgestanden, um wieder in den Rhythmus reinzukommen, konnte dann abends aber einfach nicht einschlafen und lag dann noch zwei Stunden wach im Bett. Am zweiten Turniertag dann mit der frühen Startzeit, das hat irgendwie zur Woche gepasst. Es hat nicht sollen sein.
Golf Post: Wie sehen Ihre Pläne für die kommenden Tage aus?
Kieffer: Möglichst schnell nach Hause. Dann werde ich ein bisschen entspannen, Fußball gucken und ab Sonntag nach Lärchenhof fahren und viel mit meinem Trainer arbeiten, damit ich das Spiel in den Griff kriege. Man muss weiter arbeiten, mehr bleibt einem auch nicht übrig, dann kann es es sich schnell ändern und in eine gute Richtung gehen. Ärgerlich ist, dass obwohl ich den Ball nicht gut treffe, der Cut in Irland mit ein bisschen mehr Geduld möglich gewesen wäre.
Golf Post: Aktuell läuft ja die Weltmeisterschaft. Schauen Sie viel Fußball oder geht das von der Zeit nicht?
Kieffer: Wenn ich gerade im Zimmer bin und es läuft, gucke ich es mir an.
Golf Post: Wer wird Weltmeister?
Kieffer: Spanien ist schon mal raus und wenn wir jetzt noch Italien aus dem Weg gehen, dann glaube ich, haben wir ganz gute Chancen.
Das Interview führte Peter Auf der Heyde in Cork / Irland.