Not macht erfinderisch. In Zeiten von hochansteckenden Viren wird auch der golfende Mensch – so er noch oder wieder spielen darf – zum „Homo Improvisus“, um dem „Unvorhergesehenen“ schnellstmöglich mit findigen Maßnahmen zu begegnen. Die entsprechenden fotografischen Belege grassieren im Netz. Bei allen Improvisationen geht es darum, auf der Runde das Risiko der Übertragung des Corona-Virus so gering wie möglich zu halten, einer Kontaminierung vorzubeugen oder den Kontakt mit möglicherweise kontaminierten Objekten zu vermeiden: Flaggenstöcken, Cups, Cart-Lenkrädern, Bunkerharken, fremden Bällen oder Bleistiften und und und …
Corona-Virus ist anhänglich
Covid-19 bzw. das auslösende Virus überlebt in der Luft ein paar Stunden, auf Plastik- und Metalloberflächen aber sogar einige Tage. Und das ist der Hintergrund aller Maßnahmen, unbenommen der Diskussion um Schmierinfektionen. Oder anders: Wer nichts anfasst, der kann sich schwerlich infizieren; ein Sicherheitsabstand von zwei Metern zum Mitspieler versteht sich ohnehin von selbst.
Schwimmnudeln und Becherränder
Zurück zum findigen Golfer. Schwimmnudeln beispielsweise, diese bunten Schaumstoffröhren, dürften derzeit stark nachgefragt sein: In entsprechende Stücke aufgeteilt, werden sie mit durchgestecktem Flaggenstock im Cup platziert und verhindern so, dass ein gelochter Ball zu tief hineinfällt und mühsam herausgeklaubt werden muss. Woanders wird mit Plastikmanschetten derselbe Effekt erzielt. Oder das Loch gleich gar nicht in Standardtiefe ausgestochen bzw. unterfüttert, damit der Becherrand herausragt. Ein Treffer gilt als eingelocht.
Today’s #CoolGolfThing is a shout-out to some seriously creative supers, the MacGyvers of golf, including @RichterSupt, @BlueRidgeShadow, @tanasigolf, @WolfCreekTurf and more.https://t.co/UunhoUWAXX
— Tim Gavrich (@TimGavrich) March 20, 2020
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In an effort to keep our customers safe but also provide a recreational outlet we have raised all the cups 1” above the surface @RichterParkGC Putt till you hit the cup and then pick up ball and move on, no need to touch the flagstick. @MayorMark pic.twitter.com/L7xGNhaUhi
— Robert Dorsch (@RichterSupt) March 17, 2020
Die USGA erklärt im Frühjahr, dass unter derartigen Bedingungen erzielte Scores bis auf Widerruf offiziell fürs Handicap gewertet werden dürfen. Die Lordsiegelbewahrer vom R&A hingegen nehmen von einer aktuellen Anpassung der Definition von „Loch“ und „eingelocht“ noch Abstand und verweisen für eventuelle Ausnahmen auf eine Rücksprache mit dem jeweiligen nationalen Verband.
Das deckt sich auch mit den Erwartungen deutscher Golfanlagen-Verantwortlicher, die im Fall eines wieder erlaubten Spielbetriebs von entsprechenden Richtlinien des Deutschen Golf-Verbands (DGV) ausgehen. Und für Privatrunden taugt es sowieso …
Gänzlich regelkonform dürfte dieser aktuell kursierende technische „Anbau“ sein, ein pfiffige Lösung ist es allemal:
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Golfgenuss mit Gesundheitsschutz
Nachfolgend haben wir einige Empfehlungen zum Golfgenuss mit Gesundheitsschutz zusammengestellt:
- Bei allen Schreibarbeiten eigene Bleistifte o. ä. nehmen.
- Leihausrüstung tunlichst vermeiden.
- Desinfektionstücher mitführen, um ggf. Cart-Lenkräder und Sitzflächen etc. nachzuwischen.
- Eigene Behälter (Eimer, Taschen) für die Range-Bälle mitbringen, da eine Desinfektion aller Ballkörbe kaum gewährleistet werden kann.
- Keine Scorekarten, Tees, Bälle oder Ballmarker austauschen. Im Turnier kann ein Abgleich und auch die Meldung an die Spielleitung auf Zuruf und ohne Gegenlesen bzw. Abgabe der Scorekarte erfolgen; der Marker muss nicht unterschrieben.
- Die Fahne – sofern gesteckt – stets im Loch lassen (ggf. per „local rule“ feszulegen), den Flaggenstock nicht berühren.
- Bunker nicht harken, Stiel der Harken nicht berühren. Sand ggf. mit dem Fuß oder dem Schlägerkopf einebnen.
- Bälle mit dem eigenen (nassen) Handtuch reinigen, Ballwasher vermeiden.
- Gefundene Bälle liegen lassen.
- Golfhandschuh auf dem Grün anlassen und den Ball mit der behandschuhten Hand aus dem Loch holen.
- Den Handschuh ggf. regelmäßig mit Desinfektionsspray einsprühen.
Häufiges Händewaschen statt Handschlag
Für den üblichen Handschlag gilt: Ein Gruß auf Distanz reicht auch. Ein „Air Five“ statt „High five“. Oder ein respektvolles Kreuzen bzw. Antippen der Putter auf dem 18. Grün. Und ein freundliches Wort sagt in diesen Zeiten ohnehin mehr als tausend Gesten.
Übrigens: Intensives Händewaschen vor, nach und auch während der Runde war schon von Corona ziemlich schlau. Immerhin kleben Spuren von Düngemitteln etc. am Ball, spätestens wenn die Kugel übers Grün rollt.