Eine erste Teilnehmerliste mit 25 Superstars für die Saudi International im Februar ist veröffentlicht. In diesem Herbst wurde das Saudi International zusammen mit einer 10-Jahres-Investition von LIV Golf Investments in der Asian Tour aufgenommen, nachdem die European Tour das Turnier aus ihrem Kalender gestrichen hatte.
Die positive Strahlkraft eines Golfturnieres
Neben der Saudi International wird es zehn weitere Turniere auf der Asian Tour geben, die die Unterstützung von LIV Golf Investments erhalten. Die Firma, an deren Spitze Greg Norman steht, ist genau diejenige, die auch hinter der geplanten, vom saudischen Geld unterstützen Super League steht. Die kommenden Turniere finden jedoch nicht im Kontext der Super League statt, sondern dienen der Stärkung der Asian Tour, wie Commissioner und CEO Cho Minn Thant betont. Dazu dient unter anderem die Saudi International, die als neues Flaggschiff-Turnier der Asian Tour dienen wird und mit einem Preisgeld von knapp 5 Mio. Euro lockt.
Wo das Geld herkommt ist eindeutig: Hinter LIV Golf Investments steht als 80-prozentiger Anteilseigner der saudi-arabische Public Investment Fund (PIF) ein Staatsfond, aus dem das Geld der Monarchie am Persischen Golf direkt in Greg Normans Firma fließt und von da in den Preisgeld-Pool der Saudi International, ebenso wie in die angestrebte Superliga.
Das PIF ist sich der Strahlkraft eines Golfturnieres mit Starbesetzung und der resultierenden positiven Auswirkung auf ihr gesellschaftliches Ansehen im internationalen Raum bewusst. Ein geschicktes Ablenken von gesellschaftskritischen Themen, für die Saudi-Arabien vermehrt in die Kritik geriet in den vergangenen Jahren, eine Taktik auch bekannt als "Sportswashing". Nicht ohne Grund erwerben die Golfstaaten zunehmend Fußballklubs oder mischen sich anderweitig in operative Sportgeschäfte ein. Katar besitzt Paris Saint-Germain, aus Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird Manchester City gelenkt. Saudi-Arabien und Kronprinz Mohammed bin Salman fehlte bislang ein vergleichbares Werkzeug, um das eigene Image reinzuwaschen und sich gleichzeitig mit den Rivalen und Nachbarn der anderen Staaten zu messen. Schließlich wird nun für rund 350 Millionen Euro eine Investorengruppe unter maßgeblicher Beteiligung des Public Investment Fund Newcastle United übernehmen. Der selbe Fond also, der auch 80% an Greg Normans LIV Golf Investment hält.
Sportwashing in Saudi-Arabien
Das Vertuschen von gesellschaftlichen und sozialen Missständen, Menschenrechtsverletzungen, Frauen-Diskriminierung sind in Saudi-Arabien keine Seltenheit. Die neue Saudi-Liga wird als Plattform genutzt, um als Außenwirkung eine heile Welt darzustellen. Die NGO Human Rights Watch und auch Amnesty International sind anderer Meinung und prangern den Staat an, eine mangelhafte Menschenrechtspolitik zu verkörpern.
Wirbel um die Golfstars und ihr Teilnahme
Umstritten ist deshalb die Teilnahme der Golfstars an diesem Turnier, das mit viel Geld lockt, um den begehrten Spielern die Entscheidung möglichst einfach zu machen. Ursprünglich hatte die PGA angekündigt, den Spielern keine Freigabe für die Teilnahme zu geben, nachdem die European Tour die Saudi International von ihrem Spielplan genommen hatte. Nun ist es die Asian Tour, die das Turnier in ihrem Kalender aufgenommen hat. Die Entscheidung, ob die Spieler unter diesen Umständen eine Freigabe erhalten, steht noch aus.
Paul Casey, Bryson DeChambeau, Dustin Johnson, Phil Mickelson und Co. sind nur einige der Spieler, die laut veröffentlichter Teilnehmerliste bereits zugesagt haben, an der Saudi International teilzunehmen. Unter den Spielern, die vom 3. bis 6. Februar im Royal Greens Golf and Country Club in der Nähe von Jeddah antreten werden, sind bereits jetzt die Nummer 3 der Welt und Titelverteidiger Dustin Johnson, die Nummer 4 Xander Schauffele und der siebtplatzierte Bryson DeChambeau. Es stehen große Summen an Preisgeld im Raum und dazu wahrscheinlich auch noch ein ordentliches Antrittsgeld, das es den Spieler erleichtern soll, sich aktiv gegen ihre Moral zu wenden und das "Sportswashing" zu unterstützen. Amnesty International merkt in diesem Kontext an, dass jeder Golfer die Auswirkungen des saudischen Sportwashing und die eigene Rolle darin bedenken solle. Er sollte bereit sein, sich zum Thema Menschenrechte in Saudi-Arabien zu äußern, um dem beabsichtigten Sportwashing entgegenzuwirken.
Das Teilnehmerfeld der Saudi International im Februar:
- Abraham Ancer
- Paul Casey
- Bryson DeChambeau
- Jason Dufner
- Tommy Fleetwood
- Sergio Garcia
- Tyrrell Hatton
- Dustin Johnson
- Jason Kokrak
- Shane Lowry
- Graeme McDowell
- Phil Mickelson
- Kevin Na
- Joaquin Niemann
- Louis Oosthuizen
- Ian Poulter
- Xander Schauffele
- Adam Scott
- Henrik Stenson
- Harold Varner III
- Jhonattan Vegas
- Bubba Watson
- Lee Westwood