Golf ist bekannt dafür, dass eine Runde auf einem 18-Loch-Kurs seine Zeit braucht - und gerne mal etwas länger dauert. Jeder Schlag muss wohl überlegt sein, egal ob bei den Profis oder den Amateuren. Zwischen den einzelnen Schlägen wird oft geschlendert, mit dem gerade erst verkorksten Schlag gehadert, gemeinsam mit seinem Caddie über den nächsten Schlag diskutiert oder mit seinem Flightpartner geflachst.
Dass es auch anders geht, zeigt nun Sebastian Söderberg beim Omega Dubai Dessert Classic auf der European Tour. Ohne Flightpartner musste der Schwede seine Finalrunde alleine bestreiten und nutzte dies, um einen neuen Rekord aufzustellen. Gemeinsam mit seinem Caddie und Bruder Jasper Söderberg nahm er die Beine in die Hand und joggte von Loch zu Loch und von Schlag zu Schlag. Am Ende brauchten die beiden eine Stunde und 36 Minuten für ihre Finalrunde und stellten damit einen neuen Rekord auf der European Tour auf, den vorher Thomas Pieters innehatte. Der Belgier brauchte eine Stunde und 59 Minuten für seine damals rekordträchtig Runde.
Time to break records ... Sebastian Soderberg crushes the record for fastest round on the @EuropeanTour during his final round at @EmiratesGC #MadeForGreatness #ODDC pic.twitter.com/kN7JwzSO4U
— OMEGA Golf Dubai (@OMEGAGolfDubai) January 26, 2020
"Mein Ziel war es, zu joggen und so schnell wir möglich zu spielen."
Nach dem erfolgreichen Rekordversuch präsentierte sich Söderberg durchaus zufrieden. "Mein Ziel war es, zu joggen und so schnell wir möglich zu spielen", sagte der Schwede. "Ich hatte an den letzten beiden Tagen enorme Probleme, also dachte ich mir, dass es meinem Spiel nicht unbedingt schaden würde, zwischendurch zu joggen und nicht allzu viel über meine Schläge nachzudenken. Und ich denke drei über Par ist ziemlich gut dafür, dass ich kein einziges Fairway getroffen habe", so Söderberg weiter.
Interessant war auch, dass sein Caddie Jasper Söderberg zahlreiche Putts seines Bruder verpasst hat, weil er bereits zum nächsten Loch geeilt ist um dort alles vorzubereiten und seine Runde somit zu beschleunigen. Dies wird besonders die European Tour mit Freude vernehmen, die als Reaktion auf die in der letzten Saison ewig währende Slow-Play-Diskussion ihr Regelwerk dahingehen angepasst haben.
Den Rekord für die schnellste Runde in der Geschichte der PGA Tour hält übrigens Kevin Na. Der Amerikaner bestritt seine Finalrunde der Tour Championship 2016 in einer Stund und 59 Minuten.