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Golftraining

Tipps für eine sinnvolle Trainingsrunde auf dem Heimatplatz

01. Jun. 2023 von Fabian Bünker in Köln, Deutschland

Fabian Bünker weiß, wie man eine Trainingsrunde sinnvoll gestaltet. (Foto: Fabian Bünker)

Fabian Bünker weiß, wie man eine Trainingsrunde sinnvoll gestaltet. (Foto: Fabian Bünker)

(Foto: Fabian Bünker)

(Foto: Fabian Bünker)

Sicherlich drehen Sie ab und zu eine Runde auf deinem Heimatplatz nur für sich alleine. Zum einen, um vielleicht einfach mal alleine Golf zu spielen und zum anderen, um die Dinge aus Ihren Trainerstunden auf dem Platz zu testen und umzusetzen. Ich selber mag es, alleine ein paar Löcher zu spielen. Einfach nur für mich. Himmlisch diese Ruhe…

Es gibt aber natürlich noch viele andere Dinge, die Sie auf einer solchen Runde für sich üben können. Und schon wird aus Ihrer Privatrunde eine richtige Trainingsrunde. In diesem Artikel zeige ich Ihnen einige der Trainingsansätze, die ich auch mit meinen Kaderspielerin immer wieder auf dem Platz übe.

Wichtig: Eine solche Runde dauert schnell länger. Sie sollten also darauf achten, dass Sie Trainingsrunden nur zu Randzeiten spielen, um nicht den Ärger von anderen Mitgliedern auf Sie zu ziehen.

80/20 Regel

Das Ziel einer solchen Trainingsrunde sollte neben dem Umsetzen von neuen Schwunggedanken vor allem die Stärkung Ihres Selbstvertrauens sein. Sie sollten nach der Runde wissen, welche Schläge Sie spielen wollen und können und welche Schläge eben nicht. Es gilt die 80/20 Regel. Spielen Sie nur die Schläge, von denen Sie zu mind. 80 Prozent überzeugt sind, dass Sie sie beherrschen. Steigt der Faktor Unsicherheit über 20 Prozent, suchen Sie sich einen anderen Schlag bzw. eine andere Alternative zum weiterspielen.

Grundsätzlich zur Trainingsrunde

Grundsätzlich würde ich Ihnen auf einer solchen Runde empfehlen, dass Sie nach einem Schlag, mit dem Sie nicht zufrieden waren, noch einen Ball schlagen und versuchen, es besser zu machen oder vielleicht sogar eine andere Schlagalternative zu finden.

Vom Abschlag zum Grün

Aber legen wir los. Starten wir auf dem Abschlag und arbeiten uns dann über das Fairways und Trouble Shots bis zum Grün vor. Ich möchte Ihnen für jede Spielsituation einige Anregungen für das Training auf dem Platz mitgeben.

(Foto: Fabian Bünker)

(Foto: Fabian Bünker)

Abschlag

Der Abschlag ist für mich mittlerweile neben dem Putt der wichtigste Schlag auf dem Golfplatz. Warum? Ganz einfach, wenn der nicht liegt, wird das Spiel schwierig.

Driver vs. Eisen

Testen Sie einmal, an welchem Loch Sie mit dem Driver und an welchem mit einem Eisen oder Hybrid den Ball erfolgreicher ins Spiel bringen. Hören Sie auch auf Ihren Bauch. Mit welchem Schläger fühlen Sie sich am wohlsten?

Links vs. rechts aufteen

haben Sie schon einmal getestet, von wo auf dem Abschlag Sie den besten Winkel ins Fairways haben? Nein? Dann schlagen Sie einen Ball von links und einen von rechts auf der Teebox.

Aggressiv vs konservativ

Es gibt doch bestimmt Löcher bei Ihnen auf dem Platz, bei denen es Sie kitzelt volles Risiko zu gehen? Spielen Sie mehrere Bälle aggressiv und die selbe Anzahl konservativ. Welche Bälle liegen im Schnitt besser?

Verschiedene Flugkurven

Für Fortgeschrittene: Testen Sie, ob der Fade, der Draw oder ein flacher Ballflug besser für die Bahn geeignet sind und wo sie mit einem solchen Schlag liegen.

Par 3

Wissen Sie an jedem Par 3, welchen Schläger Sie carry (also im Flug) vorne, mittig oder hinten auf das Grün schlagen? Testen Sie es und legen Sie die Schlägern für sich fest.

(Foto: Fabian Bünker)

(Foto: Fabian Bünker)

Fairway

Jetzt entscheidet es sich. Liegt der nächste Ball nah an der Fahne oder zumindest so, dass er nah am Grün ist.

Fahne attackieren vs. Mitte Grün

Was liegt Ihnen mehr? Vollgas auf die Fahne zielen und schlagen? Oder lieber einfach Mitte Grün spielen? Spielen Sie einmal 9 Löcher, auf denen Sie immer die Fahne attackieren und einmal 9 Löcher, auf denen Sie immer Mitte Grün zielen. Mit welcher Methode scoren Sie besser?

Verschiedene Flugkurven

Für Fortgeschrittene: Welcher Schlag ins Grün passt besser zu dem Grün, das Sie anspielen? Ein Draw, ein Fade? Testen Sie es mit mehreren Bällen aus der Entfernung, von der Sie das Grün anspielen würden.

Fairwayholz vs. Hybrid

Schlagen Sie vor allem an Par 5 Bahnen mehrere Bälle mit einem Fairwayholz und mehrere mit einem Hybrid. Das Ziel sollte sein, dass Sie mit dem dritten Schlag auf jeden Fall das Grün anspielen können, zumindest aber die Chance hätten den nächsten Schlag so nah wie möglich an das Grün oder die Fahne zu spielen.

Angstschläge

(Foto: Fabian Bünker)

(Foto: Fabian Bünker)

Was ist die Lage auf Ihrem Heimatplatz, die Sie gar nicht mögen? Gehen Sie ganz gezielt in diese Situation und testen Sie mit mehreren Bällen, wie sich am Besten aus dieser Lage befreien. Gibt es einen sicheren Schlag zurück aufs Fairway? Fragen Sie sich auch, wie Sie vermeiden können, dass Sie wieder in diese Lage geraten. Der Bunkerschlag wäre z.B. so ein Thema. Legen Sie sich in Übungsrunden immer mal wieder einen Ball in den Bunker und schlagen Sie diesen auf das Grün. Nur so werden Sie sicherer.

Trouble Shots

Trouble Shots sind Schläge, mit denen Sie sich aus schlechten Lagen befreien. Und wo besser als direkt auf dem Platz könnte man diese Schläge üben.

Ab in den Busch

Legen Sie sich einen Ball direkt in einen Busch. Evtl. müssen Sie ein anderes Set- Up als Ihr Standard Set- Up einnehmen, um den Ball wieder ins Spiel zu bringen.

Im Wald

Der Klassiker, der Ball liegt im Wald und Sie sehen die winzige Lücke ganz oben in den Bäumen. Nehmen Sie Ihr Ego aus dem Spiel. Spielen Sie quer. Üben Sie das mit mehreren Bällen. Das hört sich vielleicht komisch an, einen kurzen Schlag auf dem Platz zu trainieren. Ich bin mir aber sicher, dass Sie es erst glauben, werden, dass das der bessere Weg ist, wenn Sie es ein paar Mal gemacht haben.

Aus Hindernissen

Wollten Sie schon immer mal einen Ball aus dem Wasser schlagen? Testen Sie es heute. Es bekommt keiner mit. Ziehen Sie nur vorher Ihr Regenzeug an…

Am Grün

Sie sind am Grün angekommen. Endlich. Und jetzt geht der Spaß erst richtig los.

Flach vs hoch

Sind Sie auch ein Lob Wedge Chipper? Testen Sie unterschiedliche Lofts zum Chippen aus unterschiedlichen Lagen (bergauf, bergab, kurzer Chip, langer Chip).
Nutzen Sie auch mal den Putter vom Vorgrün!

(Foto: Fabian Bünker)

(Foto: Fabian Bünker)

Unterschiedliche Grashöhen

Wissen Sie, wie der Ball reagiert, wenn Sie aus dem Semirough Chippen müssen? Testen Sie auch hier wieder unterschiedliche Lofts und vor allem Ballpositionen. Mal rechts, mal in der Mitte, mal links. Was funktioniert am besten?

Up & Downs

Also mit einem Annäherungsschlag und einem Putt den Ball einzulochen. Wer das kann, spart Schläge! Legen Sie sich also an jedem Loch einen Extraball im Umkreis von 20 Metern zum Grün hin und spielen Sie diesen Ball zu Ende. Mit wie vielen Schlägen schaffen Sie es einzulochen?

(Foto: Fabian Bünker)

(Foto: Fabian Bünker)

Wadenbeißer

Der Wadenbeißer-Putt aus 1 Meter. Besser als auf dem Platz können Sie ihn nicht trainieren. Die Grüns haben meistens mehr Break als das Übungsgrün. Legen Sie sich also an jedem Loch einen Ball 1 Meter oder 1,5 Meter an das Loch und lochen Sie ihn.

Fazit

Irgendwie erscheint es mir doch am besten, Golf auf dem Platz „zu üben“. Wo sonst könnten Sie all die Situationen trainieren, die wir gerade besprochen haben? Nirgends. Denn nur auf dem Platz haben Sie diese Einmaligkeit des Schlages. Auf der Range (am besten noch auf Matten) liegt jeder Ball gleich. Auf dem Platz kommt es drauf an…

Viel Spaß auf der Runde!
„Up & Down“
Ihr Fabian Bünker

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