Auch wenn wir uns langsam dem Frühjahr nähern, hat der Winter uns und die Golfplätze noch fest im Griff. Da trainiert es sich am besten im wohlig warmen Heim. Nachdem Sie schon einige Putt-Übungen von mir für Ihr Wohnzimmer kennengelernt haben, widmen wir uns nun einer weiteren Variante, um das kurze Spiel zu trainieren.
Heute stelle ich Ihnen zwei Übungen für das Indoor-Training für’s Chippen vor:
Der Chip ist ein Schlag, der meistens um das Grün gespielt wird. Er hat einen Flug- und einen Rollanteil. Der wichtigste Punkt bei einem guten Chip ist das Vermeiden einer Schaufel- oder Löffel-Bewegung. Ein Teppich bietet eine gute Möglichkeit, einen Ball-Boden-Kontakt (erst trifft der Schläger den Ball, dann den Boden) zu trainieren. Vom Teppich kommt man nämlich nicht "unter den Ball" (was auch vom Gras nie das Ziel sein sollte) und Fehlschläge werden direkt mit einem schlechten Ballkontakt bestraft.
Die Standbreite sollte eher schmal gewählt sein. Die Balllage sollte mittig bis rechts im Stand liegen. Der Schläger darf etwas in die Vorlage gebracht werden.
Übung 1
Stellen Sie einen Wäschekorb einige Meter vom Ausgangspunkt entfernt auf. Nun beginnen Sie, anfänglich mit Luftbällen (Foto) in den Wäschekorb zu chippen. Die Schläger sollten viel Neigungswinkel haben, also Gapwedge, Sandwedge oder Lobwedge. Hier achten Sie auf eine passive Bewegung der Handgelenke und eine aktive Bewegung aus den Schultern. Sowohl die Balllage als auch die Vorlage des Schlägergriffes kann variiert werden.
Übung 2
Nun kann die Distanz erhöht werden. Statt eines Wäschekorbes wie in Übung 1 bietet sich hier ein Kissen an. Der Vorteil ist das weichere Abfedern bei höherer Geschwindigkeit. Auch hier kann man mit Luftbällen beginnen in das Kissen zu chippen. Hier ist weniger Neigungswinkel ratsam, also Pitchingwedge, Eisen 9 oder 8.
Das bringen Ihnen die Indoor-Übungen auf dem Platz
Wenn keine guten Ballkontakte entstehen, versuchen Sie die Balllage mehr vor den rechten Fuß zu legen, wahlweise die Vorlage des Schlägergriffes. Häufigster Fehler gerade bei Übung 1, da man einen höheren Schlag produzieren will, eine Schaufel-Bewegung der Handgelenke. Achten Sie darauf, dies zu vermeiden.
Auch beim Chiptraining sollte man versuchen, das Training durch schnelle Wechsel der Übungen abwechslungsreich zu gestalten, damit es nicht langweilig wird. Eigene Aufgabenstellungen wie das Notieren der Treffer in Korb oder Kissen helfen dabei. Für das Training auf der eigenen Anlage Outdoor ist Übung 1 für den höheren kurzen Chip und Übung 2 für den flacheren längeren Schlag gedacht.
Viel Spaß beim Training