Wir haben bereits in einem vorherigen Artikel über die Bewegung der vorderen Schulter, also der linken für einen Rechtshänder, im Rückschwung gesprochen. In diesem Artikel geht es nun um die Bewegung der linken Schulter im Abschwung und Durchschwung. Die linke Schulter stellt dabei eine sinnvolle Vereinfachung vieler verschiedener Bewegungen unterschiedlicher Körperteile dar.
Mit Beginn des Abschwung wird die Kippung des Oberkörpers nach links minimal verstärkt, sodass die Schulterdrehung, welche in etwa 90° zur Ansprechhaltung sein sollte, noch minimal steiler wird. Dies hat den Vorteil, dass Bodenkträfte optimal etabliert werden und der Druck schnell auf den vorderen Fuß kommen kann. Zusätzlich bleiben Oberkörper und Unterkörper sehr gut zentriert übereinander. Während nun auch die Drehung des Körpers stattfindet bleibt die linke Schulter also am Anfang des Abschwunges etwas tiefer als die rechte Schulter. Erst wenn die Hände in etwa die rechte Hüfte erreichen, sollten die Schultern parallel zum Boden sein. Wenn man in dieser guten Position angelangt ist, kann man nun die linke Schulter äußerst kraftvoll nach hinten oben bringen. Das erhöht die Schlägerkopfgeschwindigkeit enorm und sorgt zusätzlich für einen flachen Eintreffwinkel, verhindert also tiefe Divots. Würde man die linke Schulter mit Beginn des Abschwunges direkt nach oben bringen, ist es nicht möglich diese Kraftquelle im Treffmoment zu nutzen. Ganz im Gegenteil, da der Druck so auf mehr auf dem rechten Fuß bleibt läuft man große Gefahr nicht zu kürzer zu schlagen, sondern auch fette und dünne Ballkontakte zu erzeugen.
Übung für die linke Schulter
Platzieren Sie einen Alignmentstick oder einen Schläger mit den Händen vor Ihrer Brust. Beigegeben Sie sich in die passende Ausholposition, sodass der Schläger etwa 1-2 Meter außerhalb des Balles zeigt. Nun wird der Stick mit Beginn des Abschwunges minimal mehr Richtung Boden gedrückt, während auch die Drehung des Körpers einsetzt. Wenn der Stick Richtung Ziel zeigt sollten in etwa die Schultern parallel zum Boden sein. Von dieser Position aus bringen Sie die linke Seite des Sticks kraftvoll nach hinten oben. So erzeugen Sie deutlich mehr Schlägerkopfgeschwindigkeit. Implementieren Sie dieses Gefühl nun auch in Ihren Schwung. Steigern Sie das Tempo mit zunehmendem Erfolg.
Video: Golftraining mit Birdietrain
(Text: Lukas Eisinger)